14.04.2013
Wir verlassen unser schönes Hotel in Valladolid und fahren
heute bis nach Merida. Auf dem Weg machen wir einen Badestopp am Cenote
Yokdzonot. An den steilen Wänden nisten unzählige Schwalben, an deren Nester
man ganz nah `ran schwimmen kann. Ein tolles Erlebnis. Nächster Halt ist in der
gelben Stadt Izamal. Das Kloster San Antonio de Padua wurde 1562 vollendet und
ist das größte Yucatans. Ebenso wie die Häuser der Stadt ist das Kloster in
gelber Farbe gestrichen. 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. den Konvent. Das
Kloster war Heimat des später als Bischof von Yucatan bekannt gewordenen Diego
de Landa. Einerseits versuchte er mit allen Mitteln die einheimische
Bevölkerung zum Christentum zu bekehren und schrak auch nicht vor Folter und
Verbrennungen zurück. Andererseits ist das heutige Wissen über die damalige
Zeit fast vollständig seinen Aufzeichnungen zu verdanken. Aber auch dies war
nur ein Versuch seinerseits, begangenen Schaden wiedergutzumachen, da er vorher
fast alle schriftlichen Zeugnisse der Maya verbrennen lies. Ziel des Tages ist
die Hauptstadt Yucatans, Merida. Die Kolonialstadt hat 900.000 Einwohner und
verfügt über einen sehr schönen historischen Stadtkern. Heute, am Sonntag, ist
am Zocalo die halbe Stadt auf den Beinen. Von Kunsthandwerk über Garküchen und Textilien
aus dem Hochland wird alles an den Mann oder die Frau gebracht. Die Kathedrale
von 1598 ist die älteste auf dem nordamerikanischen Kontinent und beeindruckt
im Inneren mit ihren riesig-dicken Säulen und dem Gewölbe. Wir verbringen hier
den Abend und essen wieder einmal äußerst günstig zu Abend.
15.04.2013
Typisch für Yucatan sind seine vielen alten Haciendas. Diese
wurden seit dem 16. Jahrhundert nach feudalherrschaftlichen Prinzipien geführt.
Im Gegensatz zu den reichen Grundbesitzern wurde die arbeitende Bevölkerung
faktisch wie Sklaven behandelt, auch wenn sie offiziell für ihre Arbeit bezahlt
wurden. Das „Grüne Gold“ Yucatans – die Sisalfasern – (eine Faser ähnlich wie
Hanf) wurde hier aus Agavenpflanzen gewonnen. Hieraus ließen sich Säcke, Seile,
Matten und Teppiche bestens herstellen. Nachdem der Boom in den 50er Jahren
abgeklungen war, verfielen viele der herrschaftlichen Anwesen. Wir besichtigen
die Hacienda „Sotuta de Peon“. Hier kann man den gesamten Produktionsprozess
noch erleben und das tolle Haupthaus besichtigen. Danach geht es von einem Muli
gezogen durch die Agavenfelder zu einer unterirdischen Cenote. Nach dem
erfrischenden Bad probieren wir im Restaurant die hier typische Lima-Suppe: Ein
wirklich sehr lohnenswerter und interessanter Ausflug. Den Abend verbringen wir
wieder im Altstadtviertel Meridas.
16.04.2013
Den Vormittag verbringen wir in „Klein-Chitchen-Itza“:
Mayapan. Die schöne Mayastadt ist sehr gut restauriert undverfügt, wie das
große Vorbild, über ein Observatorium und eine Kukulkanpyramide. Auch wenn die
Bauausführung nicht so perfekt ist, gibt es viele spannende Details zu entdecken.
So sind in den Gebäuden sogar noch einige schöne Fresken erhalten geblieben.
Nachdem wir schon die halbe Anlage besichtigt haben, fällt mir auf, dass ich
meine Fotos total überbelichtet habe. Da wir gestern zuletzt in einer Kirche
fotografiert hatten, war noch die falsche Einstellung gespeichert. Also nochmal
alles von vorne: Sah bestimmt bescheuert aus, wie ich all die Treppen und
Pyramiden im Laufschritt nochmals hochgestürmt bin. Aber es hat sich gelohnt.
Es sind wirklich gute Fotos dabei herausgekommen. Am Mittag fahren wir noch zu
dem kleinen Dorf Acanceh. Dort besuchen wir die Franziskanerkirche aus dem 16.
Jahrhundert. Danach bekommen wir an der 15 Meter hohen Mayapyramide eine kleine
Privat-Führung. Wir sind heute erst die Gäste Nummer 2 und 3. Interessant ist
diese Pyramide, weil sie über 5 gut erhaltene große Stuckmasken verfügt. Das
wirklich geringe Eintrittsgeld ist die kleine Anlage auf jeden Fall wert. Am
Abend gehen wir dann mal ein wenig besser essen und genießen danach wieder die
schöne Stimmung an Meridas Zocalo.
17.04.2013
Über die „Route der Klöster“ fahren wir nach Mani und
besichtigen den dortigen Konvent. Es handelt sich um einen sehr geschichtsträchtigen
Ort, da Diego de Landa hier ein schreckliches Ketzergericht abhielt. Es gab
Folterungen und etliche Kreuzigungen von sogenannten Ketzern. Weiterhin wurden
hier die wertvollen Mayaschriften verbrannt, so dass es heute nur noch drei
sog. Codizes gibt. Unwiederbringlich wurde hier die Geschichte der Maya aus dem
Gedächtnis getilgt. Die Kirche selbst ist innen schön dekoriert, besonders die
bemalten hölzernen Seitenaltäre sind sehr wertvoll. Die Grutas del Loltun sind
unser nächster Stopp. Die Führung durch diese große Höhle ist sehr interessant.
Da wir die einzigen Besucher sind, bekommen wir mal wieder eine Privatführung
in englischer Sprache. Unsere Unterkunft finden wir in Santa Elena. Dieses
kleine Dörfchen liegt zentral auf der „Ruta Puuc“. Auf diese Route sind eine ganze Reihe bekannter Mayastätten
versammelt, die wir in den nächsten beiden Tagen besichtigen werden. Die
Übernachtung kostet uns in dieser sehr netten Herberge pro Person unter 10 EUR.
18.04.2013
14.04.2013 Kloster Izamal |
Modeshooting in Izmal...das hat Kirsten gemacht...ich durfte nicht! :-) |
Merida - Kathedrale |
Merida - Rathaus |
15.04.2013 Hacienda Sotuta de Peon |
...was für Peter... |
Agavenpflanze - Lieferant der Sisalfaser |
Cenote auf der Hacienda |
16.04.2013 Mayapan |
Chaak-Maske - Regengott |
Kirsten auf der Kukulkan-Pyramide |
Kolonialkirche in Acanceh |
Stuckmaske auf der Pyramide in Acanceh |
17.04.2013 Mani - "der Ort wo alles begann"... |
...Schauplatz schrecklicher Ketzergerichte |
Grutas de Loltun |
18.04.2013 - Labna |
Sayil |
Kabah |
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