Donnerstag, 18. April 2013

14.04. - 18.04.2013 Ruinen & Kolonialstädte



14.04.2013
Wir verlassen unser schönes Hotel in Valladolid und fahren heute bis nach Merida. Auf dem Weg machen wir einen Badestopp am Cenote Yokdzonot. An den steilen Wänden nisten unzählige Schwalben, an deren Nester man ganz nah `ran schwimmen kann. Ein tolles Erlebnis. Nächster Halt ist in der gelben Stadt Izamal. Das Kloster San Antonio de Padua wurde 1562 vollendet und ist das größte Yucatans. Ebenso wie die Häuser der Stadt ist das Kloster in gelber Farbe gestrichen. 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. den Konvent. Das Kloster war Heimat des später als Bischof von Yucatan bekannt gewordenen Diego de Landa. Einerseits versuchte er mit allen Mitteln die einheimische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren und schrak auch nicht vor Folter und Verbrennungen zurück. Andererseits ist das heutige Wissen über die damalige Zeit fast vollständig seinen Aufzeichnungen zu verdanken. Aber auch dies war nur ein Versuch seinerseits, begangenen Schaden wiedergutzumachen, da er vorher fast alle schriftlichen Zeugnisse der Maya verbrennen lies. Ziel des Tages ist die Hauptstadt Yucatans, Merida. Die Kolonialstadt hat 900.000 Einwohner und verfügt über einen sehr schönen historischen Stadtkern. Heute, am Sonntag, ist am Zocalo die halbe Stadt auf den Beinen. Von Kunsthandwerk über Garküchen und Textilien aus dem Hochland wird alles an den Mann oder die Frau gebracht. Die Kathedrale von 1598 ist die älteste auf dem nordamerikanischen Kontinent und beeindruckt im Inneren mit ihren riesig-dicken Säulen und dem Gewölbe. Wir verbringen hier den Abend und essen wieder einmal äußerst günstig zu Abend.

15.04.2013
Typisch für Yucatan sind seine vielen alten Haciendas. Diese wurden seit dem 16. Jahrhundert nach feudalherrschaftlichen Prinzipien geführt. Im Gegensatz zu den reichen Grundbesitzern wurde die arbeitende Bevölkerung faktisch wie Sklaven behandelt, auch wenn sie offiziell für ihre Arbeit bezahlt wurden. Das „Grüne Gold“ Yucatans – die Sisalfasern – (eine Faser ähnlich wie Hanf) wurde hier aus Agavenpflanzen gewonnen. Hieraus ließen sich Säcke, Seile, Matten und Teppiche bestens herstellen. Nachdem der Boom in den 50er Jahren abgeklungen war, verfielen viele der herrschaftlichen Anwesen. Wir besichtigen die Hacienda „Sotuta de Peon“. Hier kann man den gesamten Produktionsprozess noch erleben und das tolle Haupthaus besichtigen. Danach geht es von einem Muli gezogen durch die Agavenfelder zu einer unterirdischen Cenote. Nach dem erfrischenden Bad probieren wir im Restaurant die hier typische Lima-Suppe: Ein wirklich sehr lohnenswerter und interessanter Ausflug. Den Abend verbringen wir wieder im Altstadtviertel Meridas.

16.04.2013
Den Vormittag verbringen wir in „Klein-Chitchen-Itza“: Mayapan. Die schöne Mayastadt ist sehr gut restauriert undverfügt, wie das große Vorbild, über ein Observatorium und eine Kukulkanpyramide. Auch wenn die Bauausführung nicht so perfekt ist, gibt es viele spannende Details zu entdecken. So sind in den Gebäuden sogar noch einige schöne Fresken erhalten geblieben. Nachdem wir schon die halbe Anlage besichtigt haben, fällt mir auf, dass ich meine Fotos total überbelichtet habe. Da wir gestern zuletzt in einer Kirche fotografiert hatten, war noch die falsche Einstellung gespeichert. Also nochmal alles von vorne: Sah bestimmt bescheuert aus, wie ich all die Treppen und Pyramiden im Laufschritt nochmals hochgestürmt bin. Aber es hat sich gelohnt. Es sind wirklich gute Fotos dabei herausgekommen. Am Mittag fahren wir noch zu dem kleinen Dorf Acanceh. Dort besuchen wir die Franziskanerkirche aus dem 16. Jahrhundert. Danach bekommen wir an der 15 Meter hohen Mayapyramide eine kleine Privat-Führung. Wir sind heute erst die Gäste Nummer 2 und 3. Interessant ist diese Pyramide, weil sie über 5 gut erhaltene große Stuckmasken verfügt. Das wirklich geringe Eintrittsgeld ist die kleine Anlage auf jeden Fall wert. Am Abend gehen wir dann mal ein wenig besser essen und genießen danach wieder die schöne Stimmung an Meridas Zocalo.

17.04.2013
Über die „Route der Klöster“ fahren wir nach Mani und besichtigen den dortigen Konvent. Es handelt sich um einen sehr geschichtsträchtigen Ort, da Diego de Landa hier ein schreckliches Ketzergericht abhielt. Es gab Folterungen und etliche Kreuzigungen von sogenannten Ketzern. Weiterhin wurden hier die wertvollen Mayaschriften verbrannt, so dass es heute nur noch drei sog. Codizes gibt. Unwiederbringlich wurde hier die Geschichte der Maya aus dem Gedächtnis getilgt. Die Kirche selbst ist innen schön dekoriert, besonders die bemalten hölzernen Seitenaltäre sind sehr wertvoll. Die Grutas del Loltun sind unser nächster Stopp. Die Führung durch diese große Höhle ist sehr interessant. Da wir die einzigen Besucher sind, bekommen wir mal wieder eine Privatführung in englischer Sprache. Unsere Unterkunft finden wir in Santa Elena. Dieses kleine Dörfchen liegt zentral auf der „Ruta Puuc“. Auf diese Route  sind eine ganze Reihe bekannter Mayastätten versammelt, die wir in den nächsten beiden Tagen besichtigen werden. Die Übernachtung kostet uns in dieser sehr netten Herberge pro Person unter 10 EUR.

18.04.2013
 
Nach einer fast nicht zu ertragend heißen Nacht ohne Klimaanlage, genießen wir das leckere Frühstück im Garten. Frisch gestärkt und motiviert geht es auf die „Ruta Puuc“. „Puuc“ ist ein Baustil der Maya aus der Zeit zwischen 800 - 1.000 n. Chr. An einer gut ausgebauten Straße liegen die Ruinenanlagen im Viertelstundentakt auseinander. Ich könnte jetzt hier gut eine Abhandlung über die Besonderheiten jeder einzelnen Anlage verfassen. Kirsten meint jedoch, dass würde niemanden interessieren. Kann ich mir zwar überhaupt nicht vorstellen…aber nun gut…ich will mich ja nicht aufdrängen. J Jedenfalls haben wir großen Spaß durch die verschiedenen Anlagen zu streifen und fühlen uns ein wenig wie Entdecker. Besucht haben wir Labna, Xlapak, Sayil und Kabah…und fast immer waren wir so gut wie alleine. Nachmittags ist Siesta angesagt, da es wieder wirklich unerträglich heiß wird. Am Abend gehen wir ins selbe Restaurant wie gestern. Tolles mexikanisches Essen…und einen Lieblingstequila habe ich auch schon: Don Julio.

14.04.2013 Kloster Izamal

Modeshooting in Izmal...das hat Kirsten gemacht...ich durfte nicht!  :-)

Merida - Kathedrale


Merida - Rathaus

15.04.2013 Hacienda Sotuta de Peon

...was für Peter...

Agavenpflanze - Lieferant der Sisalfaser

Cenote auf der Hacienda

16.04.2013 Mayapan




Chaak-Maske - Regengott

Kirsten auf der Kukulkan-Pyramide



Kolonialkirche in Acanceh

Stuckmaske auf der Pyramide in Acanceh

17.04.2013 Mani - "der Ort wo alles begann"...

...Schauplatz schrecklicher Ketzergerichte

Grutas de Loltun

18.04.2013 - Labna


Sayil

Kabah

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