NEU: Peru 2015

...auf den Spuren der Inka...
Peru - der Süden + Inka-Trail
vom 07. bis 31.10.2015

07.10.2015

Endlich geht es wieder auf große Tour.
Nachdem wir uns im letzten Jahr mit Schottland ein wenig exotisches, nichtsdestotrotz aber schönes Reiseziel ausgesucht haben, zieht es uns endlich wieder in die Ferne. Mit Peru haben wir uns das südamerikanische Land ausgesucht, welches unmittelbar nördlich an Chile anschließt. Da wir Chile 2013 sehr ausführlich erkundet haben, ist dies sozusagen die logische Fortsetzung unserer kontinentalen Entdeckungsreise.
Allerdings sind wir die letzten Wochen vor dem Start ungewohnt aufgekratzt gewesen. Immerhin haben wir mit dem Inka-Trail eine besondere Herausforderung vor Augen, sind uns aber nach dem krankheitsbedingt etwas verfrühtem Ende des Sabbatjahres noch nicht ganz sicher, ob wir das alles so gut verkraften werden. Daher haben wir uns überlegt, über die endgültige Teilnahme an der Trekkingtour erst kurz vor deren Beginn zu entscheiden. Falls wir darauf verzichten, werden wir uns in Cuzco ein Zimmer nehmen und dort noch ein paar weitere Tage verbringen. Mal sehen, wie es so läuft...Bange machen gilt nicht!
Zunächst müssen wir jedoch den langen Flug hinter uns bringen. Wir lassen unser Auto für die Dauer der Reise am Frankfurter Flughafen stehen und fliegen erst mal nach Madrid. Beim Einchecken treffen wir schon auf die ersten Mitreisenden. Wir haben mal wieder eine Gruppenreise bei Djoser gebucht und sind froh, dass wir nur 9 weitere Leute in unserer Gruppe haben.
Der Weiterflug von Madrid nach Lima ist ganz schön anstrengend, da wir nochmals gut 12 Stunden in der Luft sind.

08.10.2015

Nach einer Nacht mit relativ wenig Schlaf landen wir am frühen Morgen wohlbehalten in Lima. Die Hauptstadt und somit das wirtschaftliche Zentrum Perus präsentiert sich im für diese Jahreszeit typischen tristen Grau des Küstennebels. Nach einer ersten Vorstellungsrunde in unserem, etwas außerhalb des Stadtkerns gelegenen Hotel fahren wir mit unserem kleinen Reisebus in das historische Stadtzentrum. Galt Lima noch bis vor ein paar Jahren als ein schmuddeliges Drecksloch mit einer lebhaften Gangsterszene, hat sich in den letzten Jahren doch einiges verbessert. Zwar sollte man als Tourist immer noch kein Taxi von der Straße rufen und zu einem fremden Fahrer einsteigen, aber zumindest bis 16:00 Uhr kann man relativ gefahrlos die Altstadt besuchen. Gerade in der Gegend um die Plaza de Armas sind die kolonialen Bauten schön restauriert worden und durchaus einen Besuch wert. Die wichtigsten Gebäude gruppieren sich, wie in fast allen südamerikanischen Städten, um den Hauptplatz herum: Hier sind dies der von Pizarro erbaute Präsidentenpalast, das Erzbischöfliche Palais und die Kathedrale.
Ein kurzer Spaziergang führt uns zum Kloster San Francisco, das ein schönes Beispiel für die Barockarchitektur des 17. Jahrhunderts darstellt. Neben einem großen Gemälde aus dem Jahr 1656, auf dem das letzte Abendmahl (es gibt Mehrschweinchen zu essen) dargestellt ist, sind die unterirdischen Katakomben, die während der Kolonialzeit als Friedhof benutzt wurden, die Hauptattraktion des Klosters.
Weiter geht es mit dem Bus durch den Stadtteil San Isidro. Hier stehen in einem Park über 1.500 uralte Olivenbäume, die zu einem Spaziergang einladen. Leider fehlt uns dazu aber die Zeit. Schließlich wollen wir weiter in den wohlhabendsten Stadtteil, Miraflores. Dort besuchen wir den oberhalb der Steilklippen gelegenen Parque del Amor. In der Mitte steht die riesige Statue eines sich küssenden Paares. Ein wenig skurril, aber die Aussicht auf die mittlerweile einigermaßen aufgeklarte Küste ist schon lohnenswert. Gemeinsam mit der Gruppe gehen wir danach gemütlich essen und probieren die erste landestypische Spezialität. Lomo Saltado ist ein peruanisches Pfannengericht und besteht im Wesentlichen aus in Streifen geschnittenem Rindfleisch mit Zwiebeln und Tomaten.
Da wir doch ziemlich erledigt sind, und es erst mal langsam angehen lassen wollen, verzichten wir auf einen Museumsbesuch und fahren mit dem Taxi zu unserem Hotel, wo wir einen ruhigen Nachmittag verbringen. Am Abend gehen wir in der Nachbarschaft noch ein paar Kleinigkeiten kaufen und fallen nach einem ersten peruanischen Bier in einen komatösen Tiefschlaf.

Lima - Kathedrale und Erzbischöflicher Palast


09.10.2015

Heute ist für uns ein besonderer Tag. Wir werden endlich wieder auf der Panamericana unterwegs sein! Nicht ohne Grund gilt diese Straße, die den ganzen amerikanischen Doppelkontinent in Nord-Süd-Richtung durchquert, als Traum unzähliger Reisender.
Zunächst verlassen wir Lima in südlicher Richtung und passieren die ausgesprochen unattraktiven Vororte. Alles wirkt irgendwie unfertig und ärmlich. Die fehlende Vegetation und der Küstennebel tun dabei ein Übriges. Weit außerhalb der Hauptstadt erstrecken sich rechts und links der Fernstraße tausende kleiner Hütten. Diese Siedlungen sind sogenannte Pseudoslums, da dort außer einem Wächter tatsächlich niemand lebt. Aus Spekulationsgründen werden diese Parzellen jedoch in Besitz genommen und sollen im Falle eines wirtschaftlichen Aufschwungs dann gewinnbringend veräußert werden. Dies hat jedoch eine hässliche Zersiedlung zur Folge und fördert die Vermüllung der Gegend. Erster Stopp auf unserer Tour ist gegen Mittag der kleine Küstenort Cerro Azul. Er verfügt über einen schönen Strand mit einem Fußgängerpier.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Naturschutzgebiet Paracas, in dem auf spektakuläre Weise die Wüste auf das Meer trifft. Insgesamt gibt es hier um die 1.800 Pflanzen- und Tierarten, wobei die Vogelwelt natürlich besonders zahlreich vertreten ist. Auch wir sehen hier die ersten Pelikane der Reise. Leider wurde die Felsformation "La Catedral" beim großen Erdbeben von 2007 stark beschädigt, die Aussicht auf die Steilklippen und die tosende Brandung sind im untergehenden Sonnenlicht dennoch sehr beeindruckend.
Die Nacht verbringen wir in einem sehr schönen Hotel in Pisco. Da dieses Städtchen als nicht besonders sicher gilt, es dort außerdem nichts Sehenswertes zu entdecken gibt, verlassen wir unsere Anlage nicht mehr und nehmen nur noch einen kleinen Snack im Hotelrestaurant zu uns.
Traurige Berühmtheit erlangte der Ort durch das oben bereits erwähnte Erdbeben. Am 15.08.2007 wurden dreiviertel der Stadt zerstört, die Bauten an der Plaza und zehntausende Adobe-Häuser stürzten ein, hunderte Menschen starben. Auch heute sind noch einige Schäden zu sehen, da viele der für den Wiederaufbau zugesagten finanziellen Mittel in dunklen Kanälen versickert sind.

Paracas

10.10.2015

Bei herrlichem Sonnenschein verlassen wir unsere Unterkunft am frühen Morgen und besuchen den kleinen Fischerhafen von Pisco. Ein wunderbar umtriebiger Ort: Fischer entladen ihre Boote, im Wasser tummeln sich Seelöwen und unzählige Pelikane und Silberreiher lauern auf ein wenig Fischabfall. So nah wie hier kommt man den ansonsten scheuen Vögeln sonst eher nicht. Ein klasse Beginn eines tollen und abwechslungsreichen Tages.
Als nächstes besuchen wir die beliebteste Sehenswürdigkeit an Perus Südküste. Die vor der Küste gelegenen Islas Balestas bieten 160 Arten von Meeresvögeln wie Humboldtpinguinen, Tölpeln und Pelikanen aber natürlich auch Seelöwen und Seeottern Unterschlupf. Im 19. Jahrhundert wurde der hier abgebaute Guano weltweit als Düngemittel verkauft und war somit ein wichtiger Devisenbringer. Auf dem Weg zu den Inseln passiert man die riesige Geoglyphe "El Candelabro". Manche halten ihn für eine Navigationshilfe, andere glauben, es handele sich um ein Piratenzeichen. Wie auch immer, sehenswert ist er!
Die schöne Tour mit dem Schnellboot dauert insgesamt ca. 2 Stunden. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bootshafen haben sich zahlreiche Cafes und Lokale angesiedelt die zum Verweilen einladen. Wir genießen die Sonne und trinken einen echten italienischen Cappuccino.
Ziel des heutigen Tages ist die Oase von Huacachina. Die grüne Lagune in der Nähe der 170.000 Einwohner großen Stadt Ica, liegt nur fünf Kilometer von dieser entfernt inmitten riesiger Sanddünen. Die Lagune ist ein sehr beliebtes Naherholungsziel und wird vor allem wegen der Buggy-Touren in die Wüste und der Möglichkeit des Sandboardings aufgesucht. Trotz der vielen Abenteuer- und Adrenalinjunkies hat dieser Ort doch ein gewisses Flair. Besonders von der riesigen Düne ergeben sich faszinierende Blicke auf das scheinbar unendliche Meer aus Sand. Auch wenn einem der Sand in jede Ritze kriecht, hat sich der anstrengende Aufstieg dennoch gelohnt.


El Candelabro



11.10.2015

Puh, das gibt bestimmt noch Diskussionen in unserer Gruppe. In unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels feierten die Jugendlichen aus Ica in einer Disko bis kurz vor dem Morgengrauen. Schallschutz ist hier jedenfalls ein Fremdwort.
Wir sind daher sehr früh auf den Beinen und spazieren zur Lagune. Was für ein Unterschied zum gestrigen Trubel. Wir sind ganz alleine am Wasser und genießen die friedliche Stimmung. Nach dem Frühstück entspannen wir noch etwas in unserem Garten bevor es dann weiter Richtung Süden geht. Weit kommen wir allerdings nicht. Die Region ist weltweit für seinen Pisco-Schnaps bekannt. Dieser wird nicht nur pur getrunken, sondern als Pisco-Sour gibt es eine noch berühmtere Cocktailvariante. Auch wenn es sich hierbei um das Nationalgetränk Perus handelt, ist der Ursprung des Getränks immer noch umstritten. Außer Peru meldet nämlich auch Chile einen entsprechenden Anspruch an. OK, mittlerweile ist tatsächlich richterlich entschieden, dass der Ursprung hier liegt.
Jedenfalls brachten nach der nun offiziellen Version die Konquistadoren Mitte des 16. Jahrhunderts die ersten Weinreben mit nach Peru. Bis ins 17. Jahrhundert florierte der Weinbau, dann verbot Spanien zum Schutz der eigenen Wirtschaft den Export peruanischen Weins. Daraufhin verlegten sich die Winzer auf das Brennen eines Traubenschnapses, der als Pisco bekannt wurde.
Langer Rede - kurzer Sinn: Wir besuchen eine Brennerei. So sollte man eigentlich jeden Urlaubstag beginnen.
Weiter geht es auf der Panamericana bis nach Nazca. Die 440 Kilomter von Lima entfernte Stadt ist heute eines DER Touristenzentren des Landes. Dementsprechend erstaunt waren wir darüber, dass kaum einer unserer Bekannten jemals etwas von den berühmten "Linien von Nazca" gehört hatte. Dabei ist Erich von Däniken mit seinen "Forschungsergebnissen" über die Scharrbilder bekannt geworden. Auf dem Wüstenplateau wurden in der Zeit zwischen 500 vor und 500 nach Christus über 10.000 Linien und rund 70 Tier- und Menschenfiguren in den Wüstenboden gescharrt.
Die deutsche Mathematikerin Maria Reiche kümmerte sich bis zu ihrem Tod im Jahre 1998 um den Schutz und die Erforschung dieses Weltkulturerbes. Sie kam zu dem Schluss, dass es sich um einen riesigen astronomischen Kalender handele. Bis heute gehen die Meinungen über ihre Funktion jedoch auseinander. Vom Zeremonialzentrum bis zur Landebahn für Außerirdische - alles scheint möglich. Wir besichtigen jedenfalls zunächst das Haus von Maria Reiche und fahren danach zu dem von ihr errichteten Aussichtsturm. Dieser Turm bietet neben der Sicht aus einem Kleinflugzeug die einzige Möglichkeit einige der Linien sehen zu können.
Nach einer kurzen Verschnaufpause in unserem schönen Hotel geht es wieder in die Wüste. Der Chauchilla-Friedhof ist voller Gräber aus der Chincha-Zeit (1.000 bis 1.400 n.Chr.), wober einige Gräber geöffnet sind und somit den Blick auf die Mumienbündel freigeben. Man sieht, wie diese mit ausgebleichten Schädeln und langem verfilztem Haar am Boden kauern. Schaurig-schön!

Huacachina


Panamericana

Chauchilla-Friedhof


12.10.2015

Seit Tagen wird innerhalb der Gruppe schon darüber diskutiert, ob man den Rundflug in einer kleinen Propellermaschine über die Nazca-Linien machen sollte oder besser nicht. Schließlich warnt das deutsche Außenministerium vor solchen Flügen, da es schon mehrfach zu Zwischenfällen gekommen ist. Uns stellt sich die Frage natürlich nicht, schließlich sind wir ja nach Peru gekommen um auch dieses Weltwunder zu sehen. Am Ende kneift aber auch niemand und wir verlassen bei schönem Sonnenschein unser Hotel und fahren zum neuen Touristenflughafen.
In einer kleinen Cessna mit nur vier Passagierplätzen rumpeln wir über die Startbahn, erheben uns in den blauen Himmel und lassen die Wüste unter uns. Herrlich wie hier alles rappelt und man jeden Windstoß spürt. Nur das ist Fliegen --- das wird ein Spaß! 
Auf dem Rundflug geht es an den 15 bekanntesten Figuren wie dem Affen und dem Kolibri vorbei. Damit die Touris auf beiden Seiten der Maschine jede Figur auch gut sehen können, wird nach dem ersten Vorbeiflug gewendet und eine Schleife geflogen.
Den Blick fest durch die Linse meiner Kamera warte ich auf die erste Kurve um dann den "Wal" zu erwischen. ...OOOHHHHHH, puh, die Kurve war aber eng. Und den Wal habe ich auch nicht erwischt, ok, nächster Versuch. Den "Affen" habe ich .....uiuiui.... nochmal so eine enge Wendung!!!
Den "Kolibri" kann ich perfekt im Bild festhalten, aber danach geht gar nix mehr. Mir steht der kalte Schweiß auf dem Rücken und ich muss mich wirklich konzentrieren, mich nicht zu übergeben. Das hätte ich dem Piloten auch nicht mehr zumuten wollen, da die an Bord befindlichen Plastiktüten schon gut gefüllt waren. ;-)
Der Rundflug dauert gut 35 Minuten und ist ein tolles aber auch anstrengendes Erlebnis. Die Mühe hat sich aber gelohnt. Nach der dringend benötigten Siesta im Hotel fahren wir am Nachmittag zur Lehmziegelpyramide von Cahuachi. Dieses gewaltige religiöse Zentrum erlebte seine Blüte vor rund 2.000 Jahren und wird momentan aufwendig restauriert. Für viele der über 5.000 Gräber kommen diese Maßnahmen leider ein wenig zu spät, es waren schon Grabräuber am Werk.
Der Aufenthalt hier in Nazca war sehr interessant und spannend. Wir sind aber auch froh, morgen die karge Wüstenregion zu verlassen und so langsam in die Anden zu kommen.

"Eulenmann"

"Kolibri"

Cahuachi


13.10.2015

Auf der längsten Etappe dieser Reise fahren wir gut 10 Stunden durch die Wüste in die westliche Andenregion nach Arequipa. Zunächst folgen wir dem Verlauf der Panamericana nach Süden und haben immer wieder schöne Aussichten auf die Steilklippen am Pazifik. An einigen wenigen Stellen erkennen wir schon die Auswirkungen des gerade beginnenden El Nino. Bei diesem Wetterphänomen kehrt sich die Meeresströmung um, wodurch es hier in der Wüste zu einigen Regenfällen kommt. Auch wenn das zarte Grün dem Auge gut tut, ist es doch möglicherweise Vorbote verheerender Naturkatastrophen.
Ansonsten gibt es nur in einigen Flusstälern Vegetation und ein wenig Ackerbau.
Am Nachmittag verlassen wir endlich die Küste und folgen der Straße hinauf in die Anden. Ziel ist die auf 2.300 m Höhe gelegene Kolonialstadt Arequipa. In der Ferne haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf den 5.822 m hohen kegelförmigen Vulkan Misti und den 6.057 m hohen Chachani.
Unser am Rand der Altstadt gelegenes Hotel sorgt bei einigen Teilnehmern für Unmut, den wir jedoch nicht wirklich nachvollziehen können. Im Gegenteil, uns gefällt es sogar ziemlich gut. Am Abend gehen wir mit einigen anderen in das schöne Steakrestaurant Zig Zag. Mit riesigen Schlabberlätzen geschützt, machen wir uns an die Vernichtung der südamerikanischen Fleischvorräte. Nach einem letzten kurzen Drink in einer Bar fallen wir müde ins Bett und freuen uns auf einen Tag Aufenthalt in dieser schönen Stadt.


14.10.2015

Endlich mal ein freier Tag und somit kein Gruppenzwang. Wir schlafen aus, lassen den Tag ruhig angehen und frühstücken bei herrlichem Sonnenschein im Hotelgarten.
Danach widmen wir uns ganz in Ruhe der wunderschönen Altstadt. Da die Stadt zu einem großen Teil aus "Sillar" (weißer Vulkanstein) erbaut wurde, wird sie auch "ciudad blanca" (weiße Stadt) genannt. Die historischen Gebäude sind in perfektem Zustand und oftmals mit aufwendigen Steinmetzarbeiten verziert. Herz und Mittelpunkt der Stadt ist, wie in allen lateinamerikanischen Städten, der Plaza de Armas. Besonders schön fanden wir auch die zwischen 1595 und 1698 erbaute Jesuitenkirche La Compania. Der prächtige Hauptaltar ist mit Blattgold verziert und besitzt Putten mit Inka-Gesichtern. Der Kreuzgang ist eine Oase der Ruhe und lädt zum gemütlichen Stöbern in den Klosterläden ein. Die Mittagshitze nutzen wir für einen Besuch der "Eisprinzessin". "Juanita" wurde, in Alpakawolle verschnürt, auf 5.000 m Höhe entdeckt. Die Mumie gilt als eine der besterhaltenen der Welt. Zwischen 1440 und 1450 wurde das Mädchen von Inka-Priestern geopfert und dann mit Holz- und Goldfiguren bestattet.
Gestärkt mit einem leckeren Pisco Sour geht es zum Kloster Santa Catalina. Diese "Stadt in der Stadt" nimmt einen ganzen Häuserblock ein und stellt kulturell die wichtigste Sehenswürdigkeit Arequipas dar. Die in leuchtenden und lebensbejahenden Farben dekorierten Gässchen und Kreuzgänge spiegeln gut den für damalige Verhältnisse gehobenen Lebensstandard wieder.
Nach den doch recht trostlosen Städten an der Küste genießen wir das koloniale Flair und den schönen Sommertag. Morgen geht es dann so richtig ins Hochgebirge. Wir sind schon sehr gespannt.

Arequipa





Kloster Santa Catalina



15.10.2015

Heute geht es also richtig hoch ins Altiplano!
Nach einem kurzen Einkaufsstopp, bei dem in erster Linie Coca-Bonbons und -Schokolade auf dem Einkaufszettel stehen, führt die kurvenreiche Straße schon bald steil nach oben. Auf unserem Weg Richtung Colca-Canyon durchqueren wir das wichtige Schutzgebiet "Reserva Nacional Salinas-Aguada". Das riesige Areal beherbergt eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Nachdem die Vicunas vor wenigen Jahren in Peru kurz vor der Ausrottung standen, ist ihre Anzahl mit Hilfe einiger Schutzzonen wie dieser auf einen erfreulich großen Bestand gestiegen. Ihr Überleben in Peru scheint derzeit nicht gefährdet. Auch wir sehen auf unserem Weg durch die surreale Landschaft viele dieser Tiere. Aber auch Andengänse, Viscachas und Alpakas lassen sich bereitwillig fotografieren. Die Aussicht vom höchsten Punkt der Tour (ca. 5.000 m) auf die Vulkane in der Ferne ist spektakulär und im wahrsten Sinne des Wortes "atemberaubend". Tatsächlich haben einige unserer Gruppe Probleme mit der dünnen Luft in dieser Höhe.
Ziel des heutigen Tages ist der Colca-Canyon. Die bis zu 3.400 m tiefe und 100 Kilometer lange Schlucht gehört mit dem in der Nähe gelegenen Canyon de Cotahuasi zu den tiefsten Canyons der Welt. Berühmt ist die Schlucht aber vor allem für seine fast 2.000 Jahre alten Terassenflächen. Die Collagua fingen mit ihrer Hilfe Schmelzwasser von den schneebedeckten Vulkangipfeln auf und nutzten dieses für den Ackerbau.
Die Einfahrt in den Canyon erreicht man bei Chivay, wobei die Straße dann auf halber Höhe der Schlucht folgt. Ziel ist das auf 3.300 m Höhe gelegene Andendörfchen Cabanaconde. Die Menschen leben in dieser Abgeschiedenheit in erster Linie von der Landwirtschaft und sind in ihren Traditionen und Glaubensvorstellungen verhaftet. Ein idyllischer Flecken Land, der ganz allmählich vom Tourismus entdeckt wird. Aber noch ist man hier zum Glück weit vom Massentourismus anderer Orte entfernt.

Reserva Nacional Salinas-Aguada


Vicuna


...auf dem Altiplano


Colca Canyon




16.10.2015

Im Morgengrauen verlassen wir unsere Herberge und spazieren zu einem tollen Aussichtspunkt direkt am Canyon. Wir sind dort ganz alleine und bekommen ein leckeres Frühstück, um uns die Wartezeit auf ein besonderes Erlebnis zu verkürzen.
Am frühen Morgen, wenn die Sonne die Luft im Canyon erwärmt und es daher zu Aufwinden kommt, bietet sich die Möglichkeit, den Andenkondor im Gleitflug zu sehen. Der größte flugfähige Vogel der Welt misst stehend etwa 1,20 Meter und besitzt eine Flügelspannweite von drei Metern. Tatsächlich sehen wir zwei dieser beeindruckenden Tiere. Leider verschwindet Vogel Nummer 1 nach wenigen Sekunden um eine Felsnase und Vogel Nummer 2 hat schon eine relativ große Höhe erreicht. Trotzdem ein schönes Naturerlebnis.
Weiter geht es zum berühmtesten Aussichtspunkt am Canyon: "La Cruz del Condor" ist der höchste Punkt der Schlucht und entsprechend touristisch ausgebaut.
Ein weiterer toller Stopp folgt in Achoma. Da alle Touristen auf dem Weg in und aus dem Canyon hier vorbeikommen, hat sich um die kleine Dorfkirche herum ein schöner Markt etabliert. Neben Handarbeiten und den üblichen Souvenirs gibt es auch viele traditionell gekleidete Frauen, die mit Kordillerenadlern und Alpakas gerne für ein Foto zur Verfügung stehen. Toll...
Die Mittagspause verbringen wir in Chivay in einem leider recht langweiligen Buffetrestaurant. Auch das schöne Wetter verabschiedet sich, es fängt an zu regnen und die Temperaturen stürzen geradezu ins Bodenlose. Hier merkt man jetzt auch, dass man tatsächlich im Hochgebirge ist.
Unser Hotel in Chivay verlassen wir noch zu einem Spaziergang durch das kleine Städtchen und am Abend gehen wir in kleiner Runde eine Pizza essen. Ein wirklich spannender Tag liegt hinter uns.



Dorfkirche in Achoma

17.10.2015

Wir verlassen die Region um den Colca-Canyon und fahren wieder zurück in das Naturreservat, das wir vor einigen Tagen bereits durchquert haben. Ziel ist der Titicacasee, wo uns Puno als Basis für die nächsten Tage dienen wird. Auf der Fahrt über die Anden sehen wir heute leider nicht so viele Tiere und auch das Wetter ist unterwegs durchwachsen. Schade, nach den letzten zwei kalten Nächten hätte etwas mehr Sonne gut getan.
Am Nachmittag erreichen wir Perus Folklorehauptstadt Puno. Hier treffen die beiden Andenkulturen der Aymara aus dem Süden und der Quechua aus dem Norden aufeinander. Das Ergebnis ist eine große Vielfalt an Volksfesten, bei denen die Teilnehmer in bunten Trachten und Kostümen tanzend durch die Straßen der Stadt ziehen. Auch wir werden Zeuge eines solchen farbenfrohen Umzuges.
Beim gemeinsamen Abendessen beschließen wir, hier in zwei Tagen eine besondere kulinarische Spezialität zu probieren. Diese muß aber vorbestellt werden, weshalb wir uns heute schon dazu entschließen müssen. Um was es sich dabei handelt, wird jetzt aber natürlich noch nicht verraten.
Da es mittlerweile richtig kalt geworden ist, gehen wir nach dem Essen direkt zurück ins Hotel, verzichten auf den Stadtbummel und nehmen erst mal eine heiße Dusche. Dann heißt es "Tasche packen"; da wir morgen auf einer Insel im Titicacasee übernachten wollen, muss das Notwendigste in einem kleinen Rucksack verstaut werden. Klingt einfach, war es aber nicht. Die "Umpackaktion" zog sich dann doch länger hin als gedacht... :-)



Trachtenfest in Puno



18.10.2015

Heute steht ein besonders spannender Ausflug auf dem Programm: Wir besuchen den auf 3.800 m Höhe gelegenen Titicacasee. Der See ist damit das höchste schiffbare Gewässer der Welt und insgesamt 194 Kilometer lang und 80 Kilometer breit.
War es beim Aufbruch von unserem Hotel noch stark bewölkt, reißt der Himmel jedoch schon kurz nach Verlassen des kleinen Hafens mit unserem Ausflugsboot auf.
Nachdem wir den breiten Schilfgürtel, der sich durch die ganze Lagune von Puno zieht, durchquert haben, sehen wir schon überall die schwimmenden Inseln der Uros. An einer dieser Inseln legen wir an und werden dort von den Einheimischen herzlich begrüßt. Die weißen Quellwölkchen, das tiefblaue Wasser und die gelblich-grünen Schilfinseln kontrastieren toll miteinander. Die meisten der Aymara sprechenden Menschen leben heute vom Fischfang und natürlich vom Tourismus. Gäbe es diesen nicht in der Form, würden die Menschen sicherlich ihre traditionelle Lebensweise aufgeben und in die Städte auf dem Festland ziehen. Somit dient der Tourismus hier als Bewahrer einer uralten Lebensweise. Da ist es auch leicht zu verkraften, dass man als wandelnde Geldbörse angesehen wird. Wichtigstes handwerkliches Erzeugnis der Uros sind kunstvoll bestickte Textilien. Auch wir können nicht widerstehen! Zum Abschied singen die Frauen und Kinder uns noch ein Ständchen bevor wir diesen schönen Ort wieder verlassen.
Ziel des heutigen Tages ist die Insel Amantani. Diese liegt 40 km vor Puno im offenen See und bietet ca. 5.000 Quechua eine Heimat. Aufgrund des schlechten Wetters war die Insel gestern mit dem Schiff nicht erreichbar. Wir haben jedoch Glück und werden im Sonnenschein schon von unserer Gastfamilie am Bootsanleger erwartet. Auf einem steilen Weg geht es hinauf in das kleine Dörfchen in dem es bis vor wenigen Jahren noch keine Elektrizität gab. Die Unterkunft im Haus der Familie ist deutlich komfortabler als zunächst angenommen und wir fühlen uns hier sehr wohl.
Am späten Nachmittag besteigen wir einen der zwei Gipfel auf der Insel und genießen den Blick bis `rüber nach Bolivien. Da am Horizont Wolken aufziehen, warten wir nicht mehr bis zum Sonnenuntergang sondern machen uns frühzeitig an den Abstieg. Das einfache, aber sehr leckere Abendessen genießen wir im Aufenthaltsraum, verziehen uns aber bald auf unser Zimmer und verkriechen uns unter einem Stapel Alpakadecken. Es ist hier bitterkalt und eine Heizung gibt es natürlich nicht.

Schilfinsel der Uros



Insel Amantani


19.10.2015

Am frühen Morgen verlassen wir den friedlichen Ort und fahren mit dem Boot zurück nach Puno. Das Wetter ist klasse und wir genießen noch einmal die Fahrt über den See.
Nachmittags schlendern wir durch die vielen Souvenir- und Handarbeitsläden in Puno. Bisher ist dazu kaum Zeit gewesen, so dass wir den freien Nachmittag durchaus zu schätzen wissen. Auf Grund eines Tipps spazieren wir noch zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Der Blick auf die Kathedrale und den dahinterliegenden See ist sehr schön und lohnt den kleinen Umweg. Leider tritt hier ein großes Problem Perus offen zu Tage. Obwohl wir uns in einer der Haupttouristendestinationen Südamerikas aufhalten, ist der Weg mit jeder Menge Müll und Unrat (bis hin zu verwesenden Hundeleichen) verdreckt. Zugegebenermaßen verirrten sich am heutigen Tag nicht viele Leute hier hin; es zeigt aber einiges über unterschiedliche kulturelle Lebenseinstellungen.
Da es mittlerweile zu regnen angefangen hat intensivieren wir unsere Suche nach Baby-Alpaka-Bekleidung. Die Innenstadt ist recht überschaubar und so waren wir mittlerweile in jedem Laden mindestens schon zweimal. Wir geben schließlich auf und ruhen uns ein wenig im Hotel aus.
Am Abend sind wir mit dem Rest unserer Gruppe noch im Restaurant verabredet. Eine besondere Spezialität steht auf dem Speiseplan: "Cuy" oder besser Meerschweinchen. Um es kurz zu machen: Das Tierchen schmeckt nicht schlecht, aber auf eine Wiederholung werde ich gerne verzichten. Die Geschmäcker sind aber nun mal verschieden.
Auf dem Heimweg finden wir dann, bei dritter Erkundung eines Ladens, tatsächlich doch noch den sehnlichst herbeigewünschten Poncho für Kirsten.

20.10.2015

Es steht mal wieder ein langer Reisetag auf dem Programm. Mit einer achtstündigen Busfahrt treten wir die 390 km lange Reise zum "Nabel der Welt" an. Die Fahrt führt durch schöne Täler vorbei an terrassierten Feldern und hinein in die tropische Vegetation. Die nun immer häufiger werdenden Wälder an den Berghängen sind nach den vergangenen Wochen in der Wüste höchst willkommen.
Unterbrochen wird die lange Fahrt nur durch einen kurzen Aufenthalt bei der Kirche "San Pedro de Andahuaylillas". Das als "Sixtinische Kapelle von Amerika" bekannte Gotteshaus aus dem 17. Jahrhundert verfügt nur über eine unscheinbare Lehmziegelfassade und lässt nicht auf die Schätze in ihrem Inneren schließen. Barocke Hochaltäre, Wandbilder der Schule von Cuzco und vor allem die glänzende Blattgolddecke verleihen der Kirche aber eine unglaubliche Athmosphäre.
Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel am Rande der historischen Altstadt von Cuzco. Das San Pedro Monasterio wird hier für den Rest der Reise unser Basislager sein. Am Abend spazieren wir noch zum Plaza de Armas und gehen lecker essen. Über die Stadt werde ich dann aber morgen ausführlich berichten und jetzt noch nicht viel verraten. Der erste Eindruck ist aber schon mal sehr vielversprechend. Und, soviel sei dann doch schon vorweggenommen, Cuzco wird alle Erwartungen mehr als erfüllen!


Cuzco - La Compania

Kathedrale

...berühmter 12-eckiger Stein in einer Inkamauer...

21.10.2015

Nachdem wir gestern Abend schon den berühmten 12-eckigen Stein in der Grundmauer eines historischen Inkapalastes aufgesucht haben, widmen wir uns heute ganz in Ruhe den sonstigen Sehenswürdigkeiten Cuzcos.
Die auf 3.600 Meter Höhe gelegene Stadt zählt seit 1983 zum UNESCO-Welterbe und war früher die majestätische Berghauptstadt der Inka. So beherrscht zwar die spanische Kolonialarchitektur das Straßenbild, teilweise wurden diese Gebäude aber auf den exakt behauenen Steinmauern der Inka errichtet. Die nächsten zwei Tage soll das öffentliche Leben eines Generalstreiks wegen massiv behindert werden. Es ist daher noch nicht klar, ob wir die vielen Sehenswürdigkeiten überhaupt besichtigen können. Zunächst laufen wir jedoch mit ein paar Leuten aus unserer Gruppe zum Plaza de Armas. Auf dem Weg dorthin erhaschen wir einen Blick in die Kirche San Francisco, die wegen eines Gottesdienstes geöffnet ist. Tatsächlich sind aber so gut wie alle Museen und Kirchen geschlossen. Das ist schon enttäuschend, aber andererseits haben wir ja noch ein paar Tage zur Verfügung und die Innenstadt ist dafür komplett autofrei.
Die Plaza de Armas zählt mit den spanischen Bögen und den auf die Kopfsteinpflasterstraßen ragenden Holzbalkonen sicherlich zu den schönsten Stadtzentren der Welt. Im Gegensatz zu den Ortschaften an der Küste ist die Innenstadt Cuzcos sehr aufgeräumt und viele Blumenbeete schmücken die Plätze. Unzählige Restaurants und kleine Cafes bieten das richtige Ambiente, um aus Cuzco eines der wichtigsten Travellerziele Südamerikas zu machen.
Zu Fuß erklimmen wir die oberhalb der Altstadt gelegene Inkaruine Sacsayhuaman. Diese besteht aus drei großen terrassenförmig übereinander gebauten Zickzackmauern. Die immensen Granitbefestigungen erstrecken sich über ca. 300 Meter mit bis zu fünf Meter hohen Steinen, die bis zu 350 Tonnen wiegen. Angeblich brauchte es rund 20.000 Indianer, um den größten Block an seinen Platz zu schaffen. Tausende Arbeiter sollen zerquetscht worden sein, als er dabei umkippte.
Da wegen des Streiks keine Taxen oder Busse fahren, gehen wir auf das Angebot ein, die in der Umgebung befindlichen Inkaruinen auf dem Pferderücken zu erkunden. Tatsächlich sehen wir, dass die Straße außerhalb Cuzcos mit gefällten Bäumen blockiert wurde. So sind wir auf dieser schönen Tour mit unseren Pferden fast ganz alleine unterwegs. Wir besuchen die Inkastätten Puca Pucara, Tambomachay, Salapuno und Quenco. Im Nachhinein haben wir das beste aus der Situation gemacht und sind entsprechend stolz auf uns.
Leider fängt es auf dem Fußmarsch zurück in die Altstadt an zu regnen, so dass wir eine ausgedehnte Pause in einem Cafe machen und dann müde aber zufrieden zum Hotel zurückgehen.
Abends entdecken wir noch ein sehr gutes Restaurant und genießen die ausgezeichnete peruanische Küche.

Cuzco




Sacsayhuaman

22.10.2015

Eigentlich wollte unsere Reisegruppe heute einen Tagesausflug ins Valle Sagrado unternehmen. Aufgrund des Streiks ist dies jedoch nicht möglich. Unabhängig davon wären wir sowieso nicht mitgefahren, sondern wollten den Tag lieber noch in dieser großartigen Stadt verbringen.
Bei herrlichem Sonnenschein schlendern wir durch die schönen Gassen und lassen uns ein wenig treiben. Einziges staatliches Gebäude, welches geöffnet hat, ist das Museo Inka. Besonders beeindrucken uns aber einige Nobelhotels, die in alten Kolonialgebäuden und in einem Kloster untergebracht sind.
Es ist schön, hier keinen zeitlichen Stress zu haben und auch mal einige Zeit in einer Kneipe verbringen zu können. Unsere Mittagspause gestaltet sich aber doch ein wenig skurril. Überall in der Altstadt ziehen Gruppen von protestierenden Menschen umher und skandieren lautstark ihre Parolen. Um ihre Solidarität zu bezeugen, haben viele Souvenirshops und Gaststätten geschlossen. Dies aber immer nur für die wenigen Minuten, in welchen sich die Protestzüge den Geschäften nähern. So werden plötzlich Fensterläden und Eingangstüren verrammelt und wir sitzen im stockdunklen Restaurant und warten, dass der Spuk vorüber ist. Grund des Protestes ist die geplante, aber von der Bevölkerung abgelehnte Privatisierung der antiken Inkastätten. Zur Abschlusskundgebung auf dem Hauptplatz versammeln sich viele tausend Menschen und verleihen ihren Forderungen lautstark Gehör. Selbst ein Sarg wird unter Aufsicht des Inka-Herrschers symbolisch verbrannt.
Eine der ersten Sicherheitsregeln bei Reisen im Ausland lautet: Aufgebrachte Menschenansammlungen unbedingt meiden!!! Und wo sind wir: Mittendrin statt nur dabei!!!
Mit Ende der Kundgebung kehrt dann das normale Leben wieder in die Stadt zurück. Und somit öffnet am frühen Abend auch das Museum des Klosters Santo Domingo. Die Kirche ist sehr beeindruckend mit schwarzen Ebenholzaltären und hochwertigen Schnitzereien verziert. Im Innern des Kreuzgangs sieht man noch die perfekt bearbeiteten Wände des ehemaligen Inkapalastes. Diese, zu Ehren des Sonnengottes Inti errichtete Anlage, war der wichtigste Inkatempel seiner Zeit. Er hatte vergoldete, mit Edelsteinen besetzte Wände. In den zahlreichen Nischen wurden Mumien adliger Inka für Zeremonien aufgebahrt.
Leider war es uns an den vergangenen zwei Tagen nicht möglich, die wichtigsten Kirchen Cuzcos (Kathedrale und La Compania) zu besichtigen. Zwar konnten wir jeweils während einer Messe ein paar kurze Einblicke bekommen, ein Rundgang war jedoch nicht gestattet. Am Ende unserer Reise werden wir aber nochmals für einen Tag herkommen und das Versäumte nachholen. Zunächst starten wir aber morgen zu einer neuen Etappe: Endlich geht es nach Macchu Picchu!


23.10.2015

Oder vielleicht doch nicht? Am Morgen brechen wir jedenfalls gut gelaunt von unserem Hotel in Cuzco auf und ahnen noch nicht, wie nervenaufreibend dieser Tag noch werden soll.
Mit dem Bus fahren wir zunächst durch das grüne Valle Sagrado bis nach Ollantaytambo. Dieses Dorf gilt bis heute als lebendige Inkastadt und ist auf Grund seiner Lage das Einfallstor nach Macchu Picchu. Leider haben wir keine Möglichkeit, uns die hier gelegenen Inkaruinen anzusehen. Dieses Örtchen hätte eine separate Übernachtung sicherlich verdient gehabt. Aber egal...jetzt geht es nach Macchu Picchu, dem erwarteten Höhepunkt dieser Reise.
Wir besteigen am Vormittag den Bummelzug nach Aguas Calientes. Dieses Dorf liegt inmitten des Dschungels und lebt ausschließlich vom Tourismus. Da keine Straße dort hinführt, kann man entweder über den Inka-Trail dorthin wandern oder eben mit der Bahn fahren. Durch das Tal des Rio Urubamba schlängeln sich die Gleise. Manchmal gibt der Dschungel den Blick frei auf die vergletscherten Andengipfel und einige Inkastätten. Eine sehr schöne und interessante Bahnfahrt...und gleich sind wir endlich da.
Denkste! Ungefähr 6 Kilometer vor dem Ziel stoppt die Bahn. In den nächsten Stunden geht praktisch nichts mehr. Viele unserer Mitreisenden werden immer nervöser, da sie am Abend das Tal wieder verlassen müssen und somit nur diesen einen Tag zur Besichtigung von Macchu Picchu Zeit haben. Da ein Zug kurz vor Aguas Calientes einen Achsbruch erlitten hat und das Gleis daher verstopft ist, wird sogar erwogen, zurück nach Ollantaytambo zu fahren. Das wäre natürlich eine riesige Enttäuschung. Nach Stunden des Bangens dürfen wir am späten Nachmittag dann endlich den Zug verlassen und die letzten Meter an den Gleisen entlang zu Fuß nach Aguas Calientes laufen. Wir sind froh, dass wir noch den ganzen morgigen Tag für die Erkundung der Inkastätte Zeit haben. Dieses Glück hatten viele andere am heutigen Tag nicht. Unglaublich erleichtert, endlich angekommen zu sein, freuen wir uns schon sehr auf den morgigen Tag.
Am Abend gehen wir noch gemeinsam Essen, bevor dann alle früh in ihren Zimmern verschwinden.

24.10.2015

Noch vor Sonnenaufgang um 04:30 Uhr klingelt heute Morgen der Wecker. Bei einem ersten Blick aus dem Fenster sieht man schon die ersten Wanderer, die sich zu Fuß auf den Weg nach Macchu Picchu machen. Für uns heißt es aber ein kurzes Frühstück einnehmen und dann mit unserem Localguide schnell zur Busstation. Obwohl wir früh dran sind, ist die Warteschlange schon viele hundert Meter lang. Unser zugegebenermaßen etwas unverschämter Versuch, die Wartezeit ein wenig abzukürzen, wird unter lautstarkem Protest niedergeschmettert. Letztendlich sind wir dann aber doch recht schnell in einem der über 20 Busse, die die 10-minütige Fahrt übernehmen. Noch ein paar Minuten Schlange stehen am Eingang und dann sind wir endlich drinnen!
Macchu Picchu ist die berühmteste Sehenswürdigkeit Südamerikas und seit 1983 UNESCO-Welterbe. Die Stadt wurde auf einem etwa 2350 Meter hoch gelegenen Bergsattel inmitten steiler Schluchten über dem Urubamba-Tal erbaut. Auch wenn diese Anlage nie wirklich in Vergessenheit geriet, war es doch 1911 Hiram Bingham, der auf einer Expedition die alte Inkafestung "wiederentdeckte". Über die Bedeutung Macchu Picchus ist sich die Wissenschaft bis heute nicht wirklich einig geworden. Gebetsstätte, Sternwarte oder auch Landsitz von Pachacutec, dem 9. Inka, werden diskutiert. Unstrittig ist aber, dass Macchu Picchu einer der beeindruckendsten Orte ist, die man als Reisender besuchen kann.
Nach einem geführten Rundgang besteigen wir im leichten Nieselregen den Gipfel des Wayna Picchu. Der 2.701 Meter hohe Berg ist für Touristen zugänglich, allerdings ist die Anzahl der Besucher auf 400 pro Tag begrenzt. Die steilsten Stellen sind mit Stahlseilen versehen, teilweise führt der Pfad durch Höhlen und über 40 cm breite Treppen. Nichts für Leute mit Höhenangst! Da es morgen für uns mit dem Inka-Trail losgehen soll, nehmen wir das als Test und sind doch einigermaßen erleichtert, wie gut wir hier klar kommen.
Nach dem Abstieg fahren wir mit dem Shuttlebus zurück nach Aguas Calientes. Das Wetter ist mittlerweile wieder besser geworden und so verbringen wir unsere Mittagspause auf der Terrasse eines Restaurants direkt an den Gleisen der Bahn. Auch wenn es hier von Touristen nur so wimmelt, hat der Ort doch ein entspanntes Flair und man fühlt sich irgendwie als Entdecker.
Leider geht es dann am Nachmittag schon wieder mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo, wobei es diesmal zu keinen weiteren Verzögerungen kommt. Der Bus wartet schon, so dass wir am frühen Abend in Cuzco zurück sein sollten. Aber leider findet die Fahrweise unseres Busfahrers nicht die uneingeschränkte Zustimmung aller, so dass dieser in der Folge auf "stur" umschaltete. Unglaublich wie langsam man fahren kann!
Spät, aber wohlbehalten kommen wir endlich in unserem Hotel an und verabschieden uns von unseren Mitreisenden. Ab Morgen sind wir dann alleine unterwegs.
Nachdem wir uns noch mit unserem Guide Pedro zur Vorbesprechung der Inka-Trail-Wanderung getroffen haben, gehen wir noch schnell eine Pizza im Hotelrestaurant essen. Glücklich über den tollen Tag, aber auch ein wenig aufgeregt wegen des bevorstehenden Abenteuers, fallen wir müde ins Bett. Hoffentlich wird in den nächsten Tagen alles wie geplant funktionieren!

...auf dem Gipfel des Wayna Picchu

25.10.2015

Schon wieder ein extrem früher Tagesbeginn...und sowas nennt sich Urlaub!
Wir sind noch ziemlich müde als wir an unserem Hotel um 06:00 Uhr abgeholt  werden. Nachdem das Gepäck auf dem Dach des Kleinbusses verschnürt ist, lernen wir den Rest der Gruppe kennen. Zwei Argentinier, die leider nur sehr wenig Englisch sprechen, und vier Amerikaner werden uns die nächsten Tage begleiten. Wir fahren zunächst nach Piskucuchu, welches an Kilometer 82 der Cusco-Machupicchu Railroad und auf 2700 m Höhe liegt. Hier beginnt der Inka-Trail mit einer Hängebrücke über den Urubamba. In schönem Wetter folgen wir zunächst dem Fluss, ohne dabei nennenswerte Steigungen bewältigen zu müssen. Die Vegetation ist spärlich und durchsetzt von vielen Kakteen. Momentan sind wir noch in der High-Sierra, erst morgen werden wir die ersten Nebelwälder erreichen. Kurz vor dem Aussichtspunkt auf die erste Inkastadt mit dem Namen Llactapata kommt es zu einem heftigen Schauer und wir benötigen nicht zum letzten Mal unsere Regenjacken. Eine weitere Stunde später erreichen wir schon unser Mittagslager. Es ist faszinierend, wie schnell das Wetter hier umschlägt, denn mittlerweile scheint schon wieder die Sonne. Unsere Gruppe besteht zusätzlich zu den 8 Wanderern aus 3 Tourguides und 11 Trägern. Diese sind schon voraus gelaufen und haben ein Koch- und Gemeinschaftszelt errichtet. Die erste längere Pause dient vor allem dazu, sich gegenseitig kennenzulernen und in geselliger Runde nehmen wir das ausgezeichnete Mittagessen ein.
Die Nachmittagsetappe ist dann deutlich anstrengender da es kontinuierlich bergauf geht. Nach insgesamt 12 Kilometern haben wir unser Tagesziel erreicht und beziehen unsere Zelte für die Nacht. Wir sitzen noch bis 20:00 Uhr gemeinsam bei einem Bier und leckerem Essen zusammen und haben viel Spaß. Besonders unsere amerikanischen Freunde lachen sich halb kaputt. Sie sind zwar nicht die fittesten Läufer, dafür aber sicherlich die Lustigsten. Überhaupt sind die Leute alle sehr nett und wir verstehen uns besonders gut mit unserem Guide Pedro.
Dieser erste Tag war zwar anstrengend, aber wir sind sehr gut zurechtgekommen. Da jede Partei einen separaten Guide dabei hat, konnten alle ihr eigenes Tempo laufen. Zusammen mit den Argentiniern haben wir meist die Vorhut gebildet. Morgen erwartet uns mit dem "Pass der toten Frau" der schwierigste und längste Anstieg der gesamten Trekkingtour. Auch wenn wir müde sind, fühlen wir uns doch sehr gut und freuen uns auf die Herausforderung. Es ist toll, in dieser fantastischen Natur den ganzen Tag an der frischen Luft zu sein.

...unser Koch bei der Arbeit...


26.10.2015

Nach dem gestrigen Einführungstag erwartet uns heute die schwierigste Etappe auf dem langen Weg nach Macchu Picchu.
Mit Verlassen des Camps führt der Pfad sofort steil nach oben und erreicht schon bald einen uralten Nebelwald. Die Zeit bis zu unserer Mittagspause vergeht wie im Flug und wir kommen gut vorwärts. Insgesamt haben wir heute rund 1.400 Höhenmeter zu überwinden, wobei die dünne Luft ein zusätzliches Erschwernis darstellt. Auf halbem Weg zur Passhöhe erreichen wir unser Mittagslager, wo wir eine gefühlte Ewigkeit auf unsere amerikanischen Freunde warten müssen. Dann geht es endlich an den finalen Aufstieg. Die Pausen werden aufgrund der dünnen Luft immer häufiger und wir sind froh, aber auch stolz, als wir endlich den mit 4.200 m höchsten Punkt der Tour erreicht haben. Vom "Pass der toten Frau" blickt man in das Tal des Rio Pacaymayu hinab, wobei die Sicht aufgrund der unter uns hängenden Wolken immer mal wieder verschwindet. Eigentlich wollten wir uns mit dem Rest der Gruppe hier oben treffen und den erfolgreichen Aufstieg feiern. Da das Wetter aber sehr unbeständig ist, entschließen wir uns schließlich zum Aufbruch. Zum Glück!
Es geht jetzt nur noch abwärts und über teils sehr steile Stufen erreichen wir am Nachmittag unser Nachtlager auf einer Höhe von 3.500 Metern. Unmittelbar nachdem wir unser Tagesziel nach insgesamt 11 Kilometern erreicht haben, fängt es heftig an zu regnen. Und es sollte den ganzen restlichen Tag und die Nacht weiterschütten. Circa zwei Stunden nach uns erreicht der Rest der Truppe endlich das Lager. Wir hatten uns schon ein wenig Sorgen gemacht, da die Stufen im Regen sehr rutschig werden. Aber statt gefrustet das Camp zu erreichen, herrscht wohl die Freude über die erfolgreiche Passüberquerung vor und alle sind trotz des scheußlichen Wetters bester Dinge. Zur Belohnung (und wegen eines Geburtstages) hat der Küchenchef sogar extra einen Kuchen gebacken. Um 20:00 Uhr kriechen wir dann müde und ein wenig verfroren in die Schlafsäcke und hoffen darauf, dass sich das Wetter bis morgen wieder beruhigen wird.


...auf dem "Pass der toten Frau"


27.10.2015

Die Nacht verläuft sehr unruhig da wir immer wieder durch das Prasseln des Regens aufgeweckt werden. Und so ist der Blick aus dem Zelt am Morgen auch nicht sehr verheißungsvoll. Wir sind mitten in den dichten Wolken und es regnet immer weiter. Da wir uns immer noch auf 3.500 Meter Höhe befinden, liegen die Temperaturen auch nahe dem Gefrierpunkt und wie wir später sehen werden, hat es oberhalb unseres Camps sogar geschneit.
Da heute mit 16 Kilometern Strecke der längste Tag bevorsteht, besteht auch keine Möglichkeit auf besseres Wetter zu warten. Wir müssen aufbrechen! Unsere Guides machen uns wenig Hoffnung und gehen davon aus, dass der Regen bis über den Nachmittag anhalten wird. Das wäre besonders schade, da die heutige Etappe die schönste des Inka-Trails sein soll.
Unter widrigen Bedingungen schlängelt sich der Pfad den Berg hinauf und wir erreichen bald die oval geformte Inkastätte Runkurakay. Und tatsächlich hört der Regen als wir dort ankommen auf und die Wolken reißen auf: Eine surreale aber wunderschöne Szenerie. Über die Funktion der Inkastätte scheiden sich immer noch die Geister: Lagerhaus für Nahrungsmittel, Wachturm oder Raststation werden diskutiert.
Bald erreichen wir den zweiten Pass der Tour. Der Abra Runkurakay ist 3.970 m hoch und bietet einen fantastischen Blick auf die vergletscherten Andengipfel. Von hier geht es über viele Stufen steil bergab und wir gelangen schon bald wieder in den sehr artenreichen Nebelwald. Kurz vor der Mittagspause besichtigen wir Sayacmarca. Diese Inkastätte besteht aus halbkreisförmigen Gebäuden auf verschiedenen Ebenen und beeindruckt vor allem durch seine spektakuläre Lage über dem steilen Berghang. Wir sind begeistert und genießen jeden Meter des Weges.
Nach der Mittagspause geht es wieder leicht bergan und schon bald bezwingen wir den 3.700 m hohen Abra Phuyupatamarca. Der Weg führt durch Regenwald, vorbei an steilen Abhängen und sogar durch einen 20 m langen Inka-Tunnel. Beim darauf folgenden Abstieg erreichen wir dann auch die Inkastadt gleichen Namens. Die "Stadt über den Wolken" macht seinem Namen alle Ehre und bietet einen fantastischen Blick in das Tal des Urubamba. Das Ziel rückt näher...
Da wir uns unserem Tagesziel nähern und noch genügend Zeit haben, laufen wir einen kleinen Umweg und besuchen noch die Terrassen von Intipata. Kurz vor 17:00 Uhr erreichen wir dann unser Camp und werden schon mit einem heißen Tee erwartet.
Zum Glück besteht Kirsten darauf, noch zur nahe gelegenen Inkastadt Winay Wayna hinüberzulaufen. Laut unserem Guide wäre das ein Weg von 30 Minuten retour. Angesichts des anstrengenden Tages und der vielen tollen Ruinen, die wir bereits besichtigt haben, hätte ich eventuell darauf verzichtet. Das wäre aber ein Riesenfehler gewesen. Zum Einen lag der Eingang der Anlage direkt auf der Rückseite des Camps und zum Anderen handelte es sich um die mit großem Abstand schönste und besterhaltene Anlage des gesamten Trails. Da hätte ich beinahe das Beste verpasst...@Kirsten: GUT GEMACHT!!!
Die Aussicht von unserem Lagerplatz auf die Berge ist schlichtweg sensationell und als schließlich auch noch der Vollmond kitschig schön über einem Gletscher aufgeht, weiß man, warum man diesen Trail machen muss. Die Bedingungen am Morgen waren ja nun wirklich schlecht, aber es wurde für alle ein unvergesslicher Tag. Die Stimmung beim Abschiedsessen ist daher natürlich sehr ausgelassen und alle freuen sich darauf, morgen endlich Macchu Picchu zu erreichen.




Sayacmarca


Phuyupatamarca

Winay Wayna



28.10.2015

Es ist noch stockdunkel, als wir um 4:00 Uhr geweckt werden. Unter großer Hektik wird alles zusammengerafft und nur 15 Minuten später brechen wir auf. Es bleibt noch nicht mal Zeit für die Morgentoilette. Aber dann die Überraschung: Nach fünf Minuten Fußweg ist dann erst mal Schluss. Der Aufstieg zum Sonnentor darf erst nach Sonnenaufgang begonnen werden. Klingt kurios, ist aber so... Also reihen wir uns in die Warteschlange vor dem Kontrollposten und haben doch noch genügend Zeit für ein kleines Frühstück.
Nach über einer Stunde Wartezeit geht es dann endlich los. Die letzten sechs Kilometer warten auf uns. Der Weg führt steil bergan und wir erreichen bei perfektem Sonnenschein als eine der ersten das berühmte Sonnentor, den Eingang zu Macchu Picchu. Nach und nach trudeln viele Wanderer unter lautem Jubel hier ein und genießen den spektakulären Blick auf das unter uns liegende Weltkulturerbe. Nach den obligatorischen Gruppenfotos geht es für weitere 45 Minuten bergab und wir erreichen endlich die wichtigste Sehenswürdigkeit Südamerikas. Wir fühlen uns großartig und genießen das tolle Panorama.
Da wir schon eine geführte Tour im Rahmen unserer Gruppenreise bekommen haben, verzichten wir diesmal und verabschieden uns von unserer Truppe. Wir laufen noch ein wenig durch die Anlage und nehmen dann Abschied von einem besonderen Ort. Nach dem etwas unglücklichen Ausgang unserer Myanmarreise sind wir sehr froh, dass wir hier so eine tolle Zeit haben durften, sind dementsprechend emotional und verdrücken ein paar Tränchen.
In Aguas Calientes treffen wir uns mit Pedro zum Mittagessen und fahren danach mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo. Dort werden wir schon von einem Taxifahrer erwartet und erreichen am Abend wieder unser Hotel in Cuzco. Sicherlich zählen die Tage auf dem Inka-Trail zu den schönsten Reisehighlights, die wir bisher erleben durften.


Macchu Picchu - vom  Sonnentor gesehen







29.10.2015

Von heute gibt es nicht viel zu berichten: Wir verbringen einen letzten schönen Tag in Cuzco, flanieren durch die Geschäfte, besuchen die Kathedrale und die Kirche La Compania und beobachten die vielen Menschen auf dem Plaza de Armas. Erwähnenswert ist noch das Wiedersehen mit einem ca. 70jährigen Ehepaar aus Liverpool, die wir auf dem Inka-Trail kennengelernt hatten. Als wenn man sich bereits ein Leben lang kennen würde, fallen uns die Beiden um den Hals. Ganz offensichtlich sind sie stolz, mit den Jüngeren mitgehalten und den berühmtesten Fernwanderweg Amerikas bewältigt zu haben. Am Abend gibt es zum Abschied noch ein besonders leckeres Alpakasteak.

30.10.2015

Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende und das ist leider heute der Fall.
Am Mittag fahren wir mit dem Taxi zum Flughafen von wo wir zur Hauptstadt Lima aufbrechen. Nach einem relativ langen Aufenthalt dort geht es weiter nach Madrid.

31.10.2015

Da wir ein wenig Verspätung haben, müssen wir nach der Landung in Madrid im Laufschritt zum entsprechenden Gate hasten. Der Flieger nach Frankfurt steht schon bereit.
Auch diese letzte Flugetappe geht reibungslos über die Bühne und wir erreichen am Abend wohlbehalten wieder deutschen Boden.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen