Montag, 25. Februar 2013

21.02. - 25.02.2013 Thermen & Pampa


21.02.2013
Nach einer Nacht auf dem städtischen Campground in Chos Malal fahren wir durch eine tolle Altiplano-Landschaft weiter gen Norden. Der Weg führt nahe an den Vulkanen Tromen und Pihuel vorbei, die ihre Lava kilometerweit über die Ebene gespuckt haben. Überall liegen riesige Brocken Lava in der Gegend herum. Auch das Tal des Rio Grande bietet schöne Ausblicke in die trockene Landschaft. Zwei „Sehenswürdigkeiten“ die in der Karte extra erwähnt werden, können wir leider nicht finden: einen versteinerten Wald und die Höhle von Brujas. Und das obwohl es nur diese eine Straße gibt! Am Nachmittag verlassen wir die Hochebene und erreichen wieder die topfebene Pampa  (Pampa del Diamante). Zwar sieht man in der Ferne die hohen Andengipfel, aber wirklich toll ist die Fahrt nicht mehr. Am Abend erreichen wir El Nihuil, von wo wir morgen in den dortigen Canyon aufbrechen werden.

22.02.2013
Wir machen einen Tag Pause von Südamerika und fahren in den Südwesten der USA. Zumindest sieht die Landschaft heute den ganzen Tag danach aus. Zunächst fahren wir für ca. 20 km durch die Schlucht des Atuel-Flusses. Zur Stromerzeugung wurde dieser Canyon mit mehreren Wasserkraftwerken erschlossen und ermöglicht so den Besuch dieser tollen Landschaft. Es gibt sogar vereinzelte Hoodoos zu bestaunen. Auch die Flora ist schon ganz auf heißes Wüstenklima eingestellt. Überall wachsen verschiedene Kakteenarten. Am Ende der Tour erreicht man einen klasse Aussichtspunkt auf einen See mit einer schönen Felseninsel in der Mitte. Ziel des heutigen Tages sollte Cacheuta sein, ein Thermalbad an der Routa 7. Von hier aus wollen wir dann später auch unseren ersten Andenpass in Angriff nehmen. Leider hat man vor einigen Jahren aber einen neuen Staudamm erbaut, so dass die Straße zu den Thermen im See versunken ist. Selbst in unseren Karten ist diese Änderung noch nicht enthalten, und so stehen wir dann tatsächlich am Ende der Straße vorm Berg und kommen nicht mehr weiter. Wir müssten ca. 60 km zurück und von einer anderen Straße den Zugang in das betreffende Tal nehmen. Wir beschließen daher, heute erst mal weiter nach Uspallata zu fahren und dann morgen die Tour auf den Pass zur Puente del Inca und zum Christo Redentor zu machen. Den Aconcagua (mit fast 7.000 m höchster Berg des amerikanischen Kontinents) konnten wir aus der Ferne schon entdecken. Von diesem Pass soll man dann eine schöne Aussicht auf diesen und die anderen ihn umgebenden 6.000er haben. Wir sind schon sehr gespannt, wie sich unser Auto auf über 3.000 m noch fahren lässt. Zu den Thermen werden wir dann auf dem Rückweg fahren.

23.02.2013
Heute geh es ins Hochgebirge. Wir stellen uns den Wecker und brechen früh auf zum Paso Bermejo. Über diesen Pass sind die beiden Städte Santiago (Chile) und Mendoza (Argentinien) miteinander verbunden. Vor Kurzem war dieser Pass auf Grund mehrerer Bergrutsche gesperrt, ist jetzt aber wieder befahrbar. Die Landschaft ist unglaublich. In allen erdenklichen Farben leuchtet das Gestein. Unser erster Halt ist bei der Puente del Inca auf 2.700 m Höhe. Hier gibt es eine Natursteinbrücke, an deren Fuß früher ein Thermalhotel stand. Durch einen Erdrutsch wurde dieses jedoch zerstört und das Thermalwasser floss durch die Ruinen, die daraufhin sehr schön versinterten. 3 km weiter erreichen wir schon einen Aussichtspunkt auf den berühmten Aconcagua. Mit 6.962 m Höhe ist dies der höchste Berg des amerikanischen Kontinents. @Rudi: wir waren uns nicht mehr sicher, warst du hier schon auf dem Gipfel? Es ist schon sehr beeindruckend: man steht auf rund 3.000 m Höhe in einem Tal, umgeben von 5- und 6.000er Gipfeln. Bei dem kleinen Ort Las Cuevas ist dann der höchste Punkt der neuen Straße in Argentinien erreicht. Durch einen Tunnel geht es dann weiter nach Chile. Wir wollen jedoch die alte Erdpiste zum Friedensdenkmal zwischen Chile und Argentinien befahren. Diese führt auf einer Strecke von 7 km und 600 Höhenmeter über unzählige Serpentinen letztendlich auf eine Höhe von 3.854 Meter. Am Beginn der Strecke werden wir dann jedoch von der Polizei aufgehalten. Da heute ein Rennradrennen!!! (@Jogi: jetzt kommt was für dich!) stattfindet, ist für uns hier Ende. Wir sind doch sehr enttäuscht und wollen uns so schnell nicht geschlagen geben. Wir versuchen als Anhalter mit einem der Begleitfahrzeuge mitzukommen. Keine Chance! Und dann haben wir ein super Erlebnis: Der Renndirektor!!! der Vuelta del Mendoza und ein Freund bieten an, uns mit nach oben zu nehmen. Schließlich handelt es sich hier um die höchste Radbergankunft der Welt (3.854 Meter). Über eine unglaubliche Piste mit unzähligen Serpentinen fahren wir mit den beiden nach oben und können dort die Leistung der Radrennfahrer hautnah bewundern. Unsere zwei Freunde übernehmen noch schnell die Siegerehrung (wirklich..), lassen sich mit vielen Zuschauern fotografieren und nehmen uns dann wieder mit nach unten. Das war für uns so ein tolles Erlebnis, dass wir den beiden eine Flasche Wein aus unserem Fundus schenken. Sie überraschen uns dann aber mit einem tollen Bildband über Mendoza. Die Fahrt war übrigens atemberaubend, nicht nur wegen der Aussicht! Wir kennen jemanden, der wäre mit Sicherheit unterwegs wieder ausgestiegen. ;-) Ok, wir sind total begeistert (ist wohl angekommen). Am Abend erreichen wir dann den Thermalort Cacheuta, wo wir morgen mal wieder einen Tag Urlaub einlegen wollen.

24.02.2013
Nach einigen langen Tagen auf der Straße ist heute mal wieder „Rückenverwöhnprogramm“ angesagt. Wir besuchen die Thermen von Cacheuta. Was wir nicht bedacht haben: Es ist Sonntag, ca. 30 Grad heiß, und wir befinden uns in der Nähe der Großstadt Mendoza. In den vielen Becken tummeln sich hunderte Argentinier, wir sind als Touristen die absolute Rarität. Da die Anlage aber sehr schön gemacht und gepflegt ist, wird der Tag trotzdem sehr schön. Außerdem ist es spannend unter den ganzen Einheimischen. Am Abend verzichten wir aufs Kochen und bekommen an unserem Camp ein leckeres Mailänderschnitzel. Das war übrigens das einzige Gericht, das noch zu bekommen war.

25.02.2013
Weiter geht es in den argentinischen Norden. Vorbei an Mendoza und San Juan erreichen wir Vallecito. Hier besichtigen wir den Wallfahrtsort der Diffunta Correa. (siehe Eintrag vom 28.01.2013) Das Ganze ist schon ein wenig eigenartig und wirkt doch etwas kitschig. Aber auch wir haben ihr eine Flasche Wasser mitgebracht. Weiter geht es durch die Wüste. Kurz vor unserem Ziel San Agustin de Valle Fértil entdecken wir zwei wirklich große Kakteen die ich fotografieren möchte. Also schnell im Rabatt gehalten…welch ein Malheur. Ungelogen, tausende kleiner Dornen stecken in den Autoreifen. Wir versuchen die größten rauszuziehen und liegen eine halbe Stunde  wie bescheuert an und unterm Auto. Die Dornen sind allerdings nur wenige Millimeter lang, daher glauben wir nicht, dass mit den Reifen etwas passiert. Ich denke, das werden wir morgen früh sehen. Auf jeden Fall werden wir nicht mehr so leichtsinnig sein und die Straße einfach verlassen. Unser Ziel erreichen wir relativ spät und bekommen am Geldautomaten auch wieder Bares. Unsere Vorräte waren fast aufgebraucht und die letzen Automaten wollten unsere Karten nicht akzeptieren. Soweit, so gut; dafür ist an der Tankstelle das Super ausgegangen. Wir hängen jetzt also hier fest und hoffen auf die Lieferung morgen Mittag.

21.02.2013 erster Altiplanobesuch


22.02.2013 Atuel-Schlucht



23.02.2013 Puente del Inca

Aconcagua


Christo Redentor 3.854 Meter



25.02.2013 Difunta Correa


Mittwoch, 20. Februar 2013

16.02. - 20.02.2013 Urlaub am Vulkan


16.02.2013
Es scheint sich einzuregnen! Wir lassen es daher ruhig angehen und besuchen erst einmal ein kleines Cafe mit Internetanschluss. Erst gegen Mittag brechen wir auf und überqueren die Grenze nach Argentinien. Durch die Pampa fahren wir Richtung Nahuel Huapi NP den wir am frühen Abend dann auch erreichen. Heutiges Ziel ist der Touristenort San Carlos de Bariloche. Diese Stadt liegt inmitten des Nationalparks am gleichnamigen See. Die Gegend erinnert stark an die Schweiz oder Österreich und ist touristisch sehr erschlossen (es gibt sogar Asphaltstraßen). Leider können wir auf Grund des Wetters die uns umgebenden Berge nur erahnen. Da wir relativ spät ankommen gehen wir in einer kleinen Pizzeria essen. Es ist mittlerweile richtig kalt geworden und wir freuen uns nach dem Essen über die heiße Dusche auf unserem Campingplatz. Das ist hier wirklich keine Selbstverständlichkeit. Hoffentlich wird das Wetter morgen wieder etwas besser, damit wir von der „angeblich“ schönen Umgebung auch was zu sehen bekommen. @Carsten: Vielen lieben Dank für die netten Kommentare vom „Kollegen gegenüber“! Wir freuen uns immer über Rückmeldungen!

17.02.2013
Nach einer bitterkalten Nacht, in der es auf den Bergen um uns herum sogar Neuschnee gegeben hat, geht tatsächlich endlich wieder die Sonne auf. Wir fahren eine ca. 60 km lange Runde am See vorbei, die unter dem Namen „Circuito Chico“ vermarktet wird. Es gibt hier unheimlich tolle Hotels und einige schöne Ausblicke. Besonders der Aussichtspunkt auf das Nobelhotel Llao Llao ist toll. Ansonsten hinterlässt der Rundweg einen gespaltenen Eindruck. Natürlich sind die Hotels schön, aber was Besonderes ist es dann auch wieder nicht. Wahrscheinlich haben wir aber einfach schon so viele tolle und einsame Seen gesehen, dass wir hiervon nur noch schwer zu beeindrucken sind. Dafür gibt es in einem Internetcafe hervorragende Neuigkeiten aus der Heimat. Liebe TT-Kollegen: Herzlichen Glückwunsch zum ganz wichtigen ersten Sieg der Rückrunde. Wir drücken weiter die Daumen!!! Nachmittags füllen wir unsere Vorräte wieder auf und wandern etwas durch die Geschäfte. Eine neue Sonnenbrille für Kirsten (aus der alten fielen immer die Gläser raus) und ein Paar neue Wassertreter (siehe Diebstahl vom 12.02.13) für mich sind die Ausbeute des Tages. Da wir uns die nächsten Tage wieder selbst verpflegen müssen, beschließen wir heute Abend nochmals Essen zu gehen. Da wir ja in Argentinien im Land des Rindfleisches sind, besuchen wir ein Grillrestaurant und futtern uns durch die Platte für zwei Personen. SUPER…

18.02.2013
Der Sommer ist zurück. Wir verlassen Bariloche und fahren auf der neuen Streckenführung der Routa 40 am Lago Nahuel Huapi entlang Richtung Norden. Die Straße der 7 Seen ist zu einem großen Teil schon asphaltiert und führt durch wunderschöne Natur. Immer wieder ergeben sich tolle Ausblicke auf die Seen und Berge. Am Abend erreichen wir schließlich den Nationalpark Lanin. Auf dem Weg zu unserem Campingplatz sehen wir das erste Mal den Vulkan, der dem NP seinen Namen gab. Mit über 3.700 m Höhe gilt er aufgrund seiner exakten Pyramidenform als der vielleicht schönste Berg der Welt. Das behaupten zumindest die Argentinier…und so ganz Unrecht haben sie wohl auch nicht. Unser Stellplatz ist direkt an einem schwarzen Sandstrand wunderschön am See gelegen.

19.02.2013
Kirsten hat heute Geburtstag. Deshalb und weil es hier unglaublich schön ist, bleiben wir einen Tag länger und machen etwas Urlaub. Vormittags fahren wir noch die Piste durch den Park und genießen die Aussicht auf den vergletscherten Vulkan. Die Strecke erinnert uns an „Mario-World“; man ist immer wieder froh, wenn man einen Level geschafft hat. Der Weg und die kleinen Holzbrücken sind doch sehr abenteuerlich ;-) Den Nachmittag verbringen wir dann faul ganz alleine an „unserem Privatstrand“ am Lago Huechulafquen und genießen die Sonne. Wir liegen unter einem großen Baum, der von einer Familie kleiner Raubvögel bewohnt wird. Diese und drei kleine Spechte lassen sich so toll beobachten. Abends stoßen wir noch mit einem Glas Sekt auf Kirstens Geburtstag an. So macht das Camperleben auf jeden Fall Spaß!!! Vor gut 1,5 Monaten haben wir in Chile in der Seenregion unsere Reise begonnen, morgen verlassen wir dann die letzte Station auf argentinischer Seite Richtung Norden. Die Vulkane, Seen und Araucarien (die gibt es hier übrigens auch wieder) haben uns sehr gut gefallen. Auch ist die Infrastruktur ausgezeichnet und bietet dem Reisenden alle Möglichkeiten. Insgesamt ist es sehr einfach hier zu Reisen. Das war im Süden doch bedeutend schwieriger. Wir sind sehr gespannt, was uns im Norden erwartet.

20.02.2013
Da Andi sonst immer schreibt, muss ich mich dann heute auch mal zur Wort melden. Heute hatten wir nochmal ausnahmsweise Wifi, und ich war ja wirklich überwältigt von den vielen Glückwünschen zum Geburtstag. Vielen lieben Dank an Eltern, Schwiegereltern, Verwandte, Freunde und Kollegen!!! Und auch vielen Dank für die vielen Berichte, was in der Heimat so alles passiert! Wir haben alles sehr interessiert gelesen! @Mama und Papa: Ich glaube, das „alte Kind“ hat doch tatsächlich schon mal einen Geburtstag, und zwar den 12., wenn ich mich nicht irre, mit der Schulklasse in der Jugendherberge ohne euch verbracht. Aber sonst wahrscheinlich noch keinen. Und sowieso habe ich noch keinen so ruhigen Geburtstag verbracht, ohne Besuch, ohne Anrufe und ohne Karneval!  Und ich habe noch nie an meinem Geburtstag im Februar am Strand gelegen und in einem Bergsee gebadet. Natürlich auch vielen Dank für die vielen Genesungswünsche für meinen Rücken. Dem geht es auch schon ein wenig besser, was ich natürlich auch Andis guter Pflege zu verdanken habe J. @Yvonne W.: Ich wäre dir natürlich für alle guten Tipps dazu, was dir geholfen hat oder die Genesung beschleunigen könnte dankbar! @Sascha: Da wir erst jetzt erfahren haben, welcher Art deine besondere Beziehung zur „Sasslong“ tatsächlich war, wünschen wir dir alles Gute für eine baldige Genesung! Lass dich gut von deiner Frau pflegen. @Achim und Nina: Bitte bestellt Monika und Dirk herzlichen Glückwunsch von uns zu dem freudigen Ereignis! Und für dich, Achim, auch weiterhin gute Besserung. Gesundheit ist echt das Allerwichtigste! @Astrid M.: Bitte sag der Moni gute Besserung und alles Gute von mir. Das tut mir ja echt superleid für sie! Und du Arme halt die Ohren steif! @Jenni D.: Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg für die neue Stelle. Freut mich wirklich sehr für dich. Was macht euer Haus? @Silke G.: Auch dir und deinem Mann wünschen wir alles Gute für die nächsten, besonderen Wochen in eurem Leben und natürlich auch viel Freude an der Zeit danach! Zum Tag heute wieder Andi: Wir verlassen unseren tollen Campingplatz im NP Lanin und fahren durch die Pampa nordwärts. Etappenziel ist der kleine Wüstenort Chos Malal. Highlight des Tages war das kleine Gürteltier, das wir zum Glück nicht überfahren haben. Da es ansonsten stinklangweilig war, endet schon hier der Bericht des heutigen Tages. J Nachtrag: Die Langeweile lag  natürlich nicht an meiner Ehefrau. Nur um Missverständnisse zu vermeiden…

17.02.2013 Hotel Llao llao


18.02.2013 Lago Nahuel Huapi

...auf besonderen und vielfachen Wunsch nun mehr Bilder von uns...;-)



Vulkan Lanin

19.02.2013 der See vor unserem Campground am Morgen


Vulkan Lanin

...Geburtstagskind...

...Chefkoch...

20.02.2013 Abschied vom Vulkan

Freitag, 15. Februar 2013

10.02. - 15.02.2013 Arztbesuch und Thermen


10.02.2013
Heute Morgen besuchen wir zunächst die „Manos de Cerro Castillo“. Dabei handelt es sich um unter einem Felsvorsprung erhaltene Felszeichnungen die 8.000 bis 10.000 Jahre alt sind. Dargestellt sind zahlreiche Hände in einer Art „Negativtechnik“. Die Hand wurde auf den Fels gelegt und dann mit roter Farbe besprüht. Zu sehen bleibt eine rot umrandete Hand. Danach geht es rund 100 km nach Norden. Auf der sehr gut ausgebauten Straße durchqueren wir das Naturreservat Cerro Castillo. Die Straße führt durch tolle Hochgebirgslandschaft. Wir halten Ausschau nach dem seltenen Andenhirsch, dem Huemul. Dieser lässt sich aber nicht blicken. Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel Coyhaique. Hier haben wir übermorgen unseren Werkstatttermin. Im Ort finden wir ein nettes Lokal mit Internet und bringen unseren Blog wieder auf Stand. Dabei erfahren wir leider, dass unsere geplante Gruppenreise nach Mexiko, Guatemala und Honduras mangels Teilnehmern ausfällt. Wir hatten uns schon sehr auf diese Tour gefreut und sind entsprechend enttäuscht. Dafür verbringen wir einen schönen Abend auf dem Campingplatz und lernen 2 nette Deutsche kennen. Diese haben einen Toyota Hilux mit Dachzelt und komplettem Umbau aus Deutschland verschifft und waren damit hier ein halbes Jahr unterwegs. Den Namen des Autobauers habe ich mir notiert…J

11.02.2013
Heute war echt ein sch…Tag. Da Kirsten seit Dezember mit dem Rücken (Bandscheibe) Probleme hat, und wir hier mal Zeit haben, versuchen wir nochmal einen Arzt zu erreichen. In den letzten Wochen waren wir schon mal beim Arzt und haben sehr gute Erfahrungen hier gemacht. Kirsten hat auch schon eine Spritze bekommen. Leider ist es aber immer noch nicht wesentlich besser geworden. Daher ein weiterer Arzttermin. Der bestätigte dann auch wieder die Diagnose, schlug uns jedoch vor, ein MRT machen zu lassen. Damit wären wir dann auf der ganz sicheren Seite. Und tatsächlich haben wir schon morgen einen Termin für die Röhre. Wahnsinn wie schnell das geht. Leider bekommen wir dann die Bilder erst am nächsten Dienstag und müssen damit dann wieder zum Arzt. Wir verlieren also jetzt mindestens 1 oder 1,5 Wochen. Klar dass die Stimmung nicht gerade auf dem Höhepunkt ist, aber wir wollen die Zeit jetzt investieren.  Und außerdem: welcher Tourist schafft es schon am Ende der Welt (hier ist wirklich der Hund begraben, was machen wir hier nur die nächsten Tage???) in die Röhre. Wir haben etwas überlegt, ob wir hierüber überhaupt etwas schreiben sollen. Schließlich wollen wir nicht, dass sich zu Hause alle Sorgen machen. Also ganz im Ernst: wir sind hier in sehr kompetenten und hilfsbereiten Händen. Die medizinischen Einrichtungen sind vorbildlich.  Schließlich kann bei einer solch langen Reise auch immer mal etwas schief gehen. Und ein solcher Blog soll ja nicht nur über die schönen Seiten berichten, sondern den tatsächlichen Verlauf unserer Reise. Mal sehen, was uns morgen erwartet. @Andrea: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

12.02.2013
Nicht unbedingt ein Tag den man auf einer Reise haben muss, aber auf jeden Fall einen Bericht wert: Unser Auto hat heute eine große Inspektion bekommen und ist damit hoffentlich für die nächsten Wochen gut gerüstet. Wirklich bemerkenswert ist jedoch, was wir heute alles in Sachen „Rückenleiden“ erreicht haben. Kirsten war um 09:00 Uhr beim MRT und bekam völlig unerwartet doch sofort die Röntgenbilder ausgehändigt. Lediglich der Bericht wird uns in einer Woche per Mail zugeschickt. Den brauchen wir aber auch nicht unbedingt, da Kirsten ja in ärztlicher Behandlung ist. Gegen Mittag sind wir schon im Krankenhaus und warten vor dem Behandlungszimmer des Traumatologen, bei dem wir gestern schon waren. Es ist hier viel los, da die Ärzte nicht wie bei uns einzelne Praxen haben, sondern im Krankenhaus ansässig sind und die Leute bei einem normalen Arztbesuch dorthin gehen. Nach zwei Stunden Wartezeit kommen wir dann dran. Der Befund ist eindeutig: Kirsten hat einen Bandscheibenvorfall. Allerdings ist das ja bekannt, da sie ihn schon seit einigen Jahren mit sich herum trägt. Jetzt bereitet er aber wieder Schmerzen, da der Vorfall den Ischiasnerv reizt. Das ist zwar nicht toll, aber zumindest wissen wir jetzt sicher, woher die Schmerzen kommen. Eine Notwendigkeit zur Operation ist momentan nicht gegeben, könnte aber laut Meinung des Arztes in einigen Jahren auf Kirsten zukommen. Wir bekommen ein Rezept für einen Physiotherapeuten, sollen es aber zunächst mit Wärmebehandlung und einer Art „Stromstoßtherapie“ versuchen. Auch hierfür bekommen wir ein Rezept. Das kleine Gerät bestellen wir in der Apotheke und können es um 19:00 Uhr abholen. Wir fahren zur Privatpraxis des Arztes und erreichen seinen Partner. Dieser setzt sich gegen 20:00 Uhr mit uns zusammen, und erklärt uns die Funktionsweise des Gerätes, da wir die Bedienungsanleitung nicht lesen können. Am Abend beginnen wir mit der Therapie und hoffen, dass es jetzt langsam besser gehen wird. Und jetzt der Knüller überhaupt: außer für das MRT mussten wir nichts bezahlen (und selbst das war nur ein Fünftel so teuer wie in Deutschland), weder im Krankenhaus noch in der Privatklinik des Arztes. Vor allem für die ausgesprochen liebenswerte Hilfe gebührt den Ärzten hier ein riesengroßes Dankeschön!!! Wir sind wirklich sehr beeindruckt und dankbar, was uns hier möglich gemacht wurde. Ob ein chilenischer Tourist das in Deutschland in der Kürze der Zeit hinbekommen hätte? Einen kleinen Nachschlag in Sachen „Pleiten, Pech und Pannen“ gibt es aber dennoch: der Hund des Campingplatzes ist doch tatsächlich mit einem meiner Wasserschuhe durchgebrannt. Obwohl der sehr nette Campingbetreiber uns beim Suchen unterstützt hat, ist er leider nicht mehr aufzufinden. Aber es gibt ja Schlimmeres.  J

13.02.2013
Scheinbar hat sich jetzt der Sommer verabschiedet. Es ist mittlerweile richtig kalt geworden und es regnet den halben Tag. Wir hatten ja damit gerechnet, noch eine Woche in diesem Nest festzustecken, und sind daher positiv gestimmt, dass wir wieder „On the Road“ sein können. „`Cause Tramps like Us…“. Durch strömenden Regen fahren wir am Ufer des Simpson River durch endlose Wälder entlang. Gegen Mittag erreichen wir den NP Queulat. Der chilenische Regenwald macht seinem Namen hier alle Ehre. Es schüttet, aber es ist toll durch diese Landschaft zu fahren. Gerade rechtzeitig am Ventisquero Colgante, dem „Hängenden Gletscher“, klart es auf und wir besuchen den schönen Aussichtspunkt. Dieser Gletscher ist möglicherweise der letzte auf unserer Tour. Wir fahren weiter bis Puyuhuapi , einem kleinen Fischerdorf am Fjord. Hier wollen wir morgen die Thermalquellen besuchen und einen Tag ausspannen. Mal nix regeln und erledigen, sondern den Rücken pflegen ;-). Das Dorf ist sehr urig, aber wirklich ärmlich. Dabei ist die Landschaft superschön und birgt ein riesiges touristisches Potenzial. Hoffentlich profitieren die Menschen hier bald etwas mehr davon. Sie hätten es verdient! Wir besuchen ein nettes Café und im Dorfladen bekommen wir sogar frisches Brot, Obst und Gemüse. Nach dem stressigen gestrigen Tag und der Freude wieder auf Tour zu sein, wird es uns heute Abend bestimmt besonders gut schmecken. @Daniela: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

14.02.2013
Wir gönnen uns einen Tag Urlaub. In den Termas del Ventisquero , die wunderschön direkt am Fjord gelegen sind, verbringen wir den Tag. Die tief hängenden Wolken tauchen die Landschaft in eine verwunschene Stimmung und bieten so die perfekte Kulisse. Das Thermalwasser wird in mehreren kleinen Becken direkt am Ufer gesammelt. Man liegt also im warmen Wasser und schaut auf den Meeresarm. Am Abend gehen wir in einem der kleinen Restaurants des Urwalddorfes gemütlich essen. Es gibt frischen Fisch. Trotz des schlechten Wetters haben wir uns hier wirklich wohl gefühlt.

15.02.2013
Weiter geht es auf der Carretera Austral nach Norden. Für die rund 180 km bis zum kleinen Grenzort Futaleufu benötigen wir fast 7 Stunden Fahrzeit. Der Regen der vergangenen Tage hat im Verlauf der Strecke zu mehreren Bergrutschen geführt, auch ansonsten ist die Piste denkbar schlecht. Während uns im Süden das Wellblech zu schaffen machte, sind es hier mehr die tiefen Schlaglöcher. Die Landschaft ist wieder mal toll: Der Regenwald steht teilweise wie eine Wand rechts und links der Straße. Immer wieder hat man einen Blick auf einen kleinen Gletscher oder Wasserfall. Die Fahrt ist aber so anstrengend, dass man leider gar keinen Blick mehr für die Natur hat. So sind wir dann auch froh, in Futaleufu anzukommen. Morgen geht es dann wieder nach Argentinien und in die dortige Seenregion. Damit endet für uns dann das Abenteuer Patagonien und Carretera Austral. @Onkel Heinz: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

10.02.2013 Manos de Cerro Castillo

...unser Guide...

13.02.2013 Queulat NP - der hängende Gletscher

Puyuhuapi - Fischerdorf mitten im Regenwald


14.02.2013 Termas del Ventisquero


15.02.2013 in Futaleufu


Samstag, 9. Februar 2013

04.02. - 09.02.2013 Lago General Carrera


04.02.2013
Es steht mal wieder ein Wandertag auf dem Programm. Ziel ist der Lago de Los Tres am Fuße des Fitz Roy. Das Wetter und die Sicht auf das Bergmassiv sind super. Die Tour ähnelt jedoch sehr der zweiten Wanderung im Torres del Paine NP. Am Ende erreicht man nach einem langen und steilen Anstieg einen kleinen Gletschersee direkt am Fuß des Fitz Roy. Angeblich ist hier nicht oft so ein gutes Wetter wie heute und der Berg selbst häufig nicht zu sehen. Da kann man also nicht meckern…Meckern kann man allerdings über das Wifi in El Chalten. Erbärmlich langsam! Ich brauche fast drei Stunden um den Blog nochmal auf den aktuellen Stand zu bringen. Emails klappen dann auch überhaupt nicht mehr. @Thomas: leider weiß ich immer noch nicht, wie das wichtige Spiel am Samstag ausgegangen ist. Hoffentlich haben wir bald mal wieder einen besseren Internetzugang.

05.02.2013
Wir erkunden den Nordteil des NP „Los Glaciares“ mit unserem Auto. Über eine abenteuerliche Strecke geht es zum Lago del Desierto. Das Ziel selbst ist zwar recht unspektakulär, die Fahrt jedoch sehr lohnenswert. An verschiedenen Wasserfällen und Gletschern vorbei schlängelt sich die Straße durch den Park. Besonders freuen wir uns immer an den kleinen Holzbrücken, die wir überqueren müssen. Nachmittags lassen wir es uns in der „Waffleria“ schmecken. Hier gibt es Waffeln in allen erdenklichen Varianten. Das durften wir uns nach den spartanischen Wochen aber auch mal genehmigen. Am Abend bekommen wir noch Besuch von zwei Deutschen (die gerade ihr 2. Sabbatjahr verbringen ;-) ) und plündern gemeinsam unsere Kühlbox.

06.02.2013
Further on up the Road – so das Motto des Tages. Wir verlassen El Chalten und fahren bis zum kleinen Örtchen Perito Moreno. Für die rund 600 Kilometer durch die Pampa benötigen wir fast 11 Stunden. Die Strecke ist teilweise völlig neu asphaltiert, teilweise jedoch in einem miserablen Zustand. Überall sind Baustellen, und wir müssen abschnittweise immer wieder auf ziemlich üble Schotterpiste ausweichen. Der Staub kriecht in jede Ritze und selbst unsere Campingkabine ist am Abend völlig verstaubt. Da die Bauarbeiten noch im Gang sind, kommt es immer wieder vor, dass Streckenabschnitte schon fertig gestellt, aber noch nicht für den Verkehr freigegeben sind. Immer wieder versuchen daher die Autofahrer, auf die nicht freigegeben Abschnitte zu gelangen. Auch wir…einmal mussten wir leider wieder umkehren, da wir sonst geradewegs in die Baustelle geraten wären. Die Landschaft selbst ist unglaublich eintönig. In den vielen Stunden haben wir nur einen kleinen Ort (und der aber sogar mit Tankstelle) passiert, ansonsten nur Pampa. Abwechslung bringen lediglich die vielen Tiere am Straßenrand. Guanacos und Nandus an jeder Ecke…Geschafft aber froh, die Strecke heil überstanden zu haben (was haben wir alles für Horrorgeschichten gehört: kein Sprit, Camper vom Sturm umgeworfen, usw.), verbringen wir die Nacht in Perito Moreno. Morgen geht es zurück nach Chile. Die Carretera Austral wartet...

07.02.2013
Wow, was für ein Reisetag. Nachdem wir gestern „vor Langeweile fast in den Graben gefahren wären“, war die heutige Strecke schlicht der Hammer. Aber der Reihe nach: Am Morgen Grenzübergang bei Chile Chico zurück nach Chile. Vom Zoll wurde unser Camper gründlich durchsucht, und es wurden sogar ein paar Kartoffeln konfisziert. Auch gab es an unserem 40 l Benzinvorrat auf dem Dach etwas zu mosern. Wir durften ihn dann aber mit über die Grenze nehmen. In Chile Chico haben wir dann unsere Vorräte wieder aufgefüllt, Gas gekauft und getankt. Die alltäglichen Erledigungen eines Campers eben. Da es hier auch ein Handynetz gab, haben wir für den kommenden Montag einen Werkstatttermin in Coihaique in Auftrag gegeben. Ein Ölwechsel ist zwar noch etwas früh, aber danach werden wir sehr lange in Argentinien unterwegs sein. Da kann es nicht schaden, dass Auto wieder auf Vordermann zu bringen. Jetzt aber zum Wichtigen: Die ca. 115 Kilometer lange Strecke entlang des Lago General Carrera gehört mit zum spektakulärsten was wir bisher gesehen haben. Man fühlt sich wie auf dem Icefields-Parkway in Kanada. Grandiose Natur, Gletscher, Berge, Wasserfälle und unglaubliche Farben. Zu Recht gilt diese Strecke als eine der schönsten in ganz Chile. Unser Campground, den wir am Ende dieser tollen Strecke finden, liegt schön am See und lädt gegen Abend noch zu einem Bad ein. So stellt man sich einen Reisetag vor!!! @Rudi+Angelika: viel Spaß in Indien! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Sommer, es gibt bestimmt viel zu berichten. @Skifahrer: Wir erwarten euren Bericht. Was hat es mit Saschas „außerehelicher Beziehung“ zur Sasslong auf sich? Was ist mit Andrés Rückfahrt gewesen? @Britta: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

08.02.2013
Die Fahrt von Puerto Guadal bis Puerto Rio Tranquillo führt uns bis zum Mittag immer am See entlang. Die Strecke ist abermals sehr schön. Rio Tranquillo ist ein winziger Ort, der aus seiner tollen Lage das Beste macht. Es gibt eine Tankstelle, mehrere Läden und Restaurants. Das ist keine Selbstverständlichkeit in den patagonischen Dörfern. Der Ort hat sich in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp unter Reisenden entwickelt, da es hier die Capillas de Mármol zu entdecken gibt. Diese „Marmorkapellen“ sind Felsformationen und Höhlen aus vieladrigem Marmor am Ufer des Sees. Mit den Booten fährt man direkt in die Höhlen rein. Eine ganz tolle Tour. Weil es uns so gut gefallen und wir den Werkstatttermin erst am Dienstag bekommen haben, handeln wir noch einen Preis für den nächsten Morgen aus, um mit dem Kajak die Höhlen auf eigene Faust zu erkunden. Unser Stellplatz ist wunderbar direkt am Ufer des Sees gelegen. Da es nur wenige ebene Flächen gibt, dürfen wir praktisch bis ans Ufer des Sees fahren. Klasse… @Nadine: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

09.02.2013
Die Kajaks sind schon eingeladen und alles zur Abfahrt bereit. Auf Kirstens Frage „Können die auch umkippen?“  kommt vom Bootsführer nur ein kurzes „Si“. Da  der See heute nicht so ruhig daliegt wie gestern, und nach der ungläubigen Frage „Habt ihr das noch nie gemacht?“ verzichten wir auf das Kajak und machen stattdessen die normale Bootstour ein weiteres Mal. Diesmal gehört das Boot dafür uns allein. Es war wieder toll. Wer hier in die Nähe kommt, sollte unbedingt diesen Ausflug mitmachen. Überhaupt gefällt uns der Lago General Carrera ausgesprochen gut. Landschaftlich toll und die Menschen sind überall sehr nett. Es steckt hier zwar alles noch in den Kinderschuhen, aber das tut der Sache irgendwie gut. Nachmittags geht es auf der Carretera Austral weiter Richtung Norden. Ziel nach über 100 km übler Piste durch die patagonischen Wälder ist für heute der 300-Seelen-Ort Cerro Castillo. Am Fuße des gleichnamigen Berges gibt es hier alte Felsmalereien zu besichtigen (mehr dazu morgen). Ein wenig bedrückend ist es, zu sehen, wie arm die Menschen hier ganz offensichtlich sind. Ein persönliches Erfolgserlebnis hat Kirsten dann in einem kleinen Dorfladen: es gibt tatsächlich schöne Tomaten, und da die Chefin gerade gebacken hat, gibt es gleich noch eine Empanada und ein Stück Kuchen. @Tina: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! @SVKirchheim: Habe leider von eurer unglücklichen Niederlage gehört. Kopf hoch und viel Glück…wir drücken fest die Daumen!!!


04.02.2013 Fitz Roy



05.02.2013 Fahrt durch den Los Glaciares NP


06.02.2013 Abfahrt von El Chalten

07.02.2013 Lago General Carrera - da ist wohl ein Farbeimer ausgelaufen

spektakuläre Strecke


08.02.2013 Marmorkapellen bei Puerto Rio Tranquillo


Sonntag, 3. Februar 2013

28.01. - 03.02.2013 Eis, Eis und nochmals Eis


28.01.2013
Heute stand eigentlich nichts Besonderes auf dem Programm. Da wir morgen nach Argentinien `rüber wollen, sind wir heute wieder zurück nach Puerto Natales gefahren. Dieses nette kleine Örtchen ist für uns so eine Art Versorgungszentrum geworden. Schließlich sind wir hier jetzt schon zum dritten Mal. Kurz vor der Stadt halten wir an einem Schrein der Difunta Corea. Der Legende nach versuchte die Frau Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Mann aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier zu befreien. Sie zog in die Wüste und verdurstete. Gauchos fanden sie tot in Vallecito. Ihr Kind jedoch lebte und trank Milch aus ihrer Brust. Die Kirche hat dieses Wunder nicht offiziell anerkannt. Dennoch finden sich überall kleine Altäre am Straßenrand. Diese sind oft mit hunderten Wasserflaschen geschmückt. Insbesondere Fernfahrer bitten so um den Schutz der Nationalheiligen. Mittags erreichen wir unseren Campingplatz und sind froh endlich mal wieder Internet zu haben. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die rege Beteiligung in unserem Blog. Wir freuen uns sehr darüber. @Yvonne: danke für deinen Bericht vom Karneval in Kirchheim (wer will da schon nach Rio)! @Katrin: wir kommen trotzdem ganz sicher wieder nach Hause. Morgen geht es dann nach Argentinien. Unser erstes Ziel dort wird wohl der Perito.Moreno-Gletscher sein. Wir sind schon sehr gespannt.

29.01.2013
Wir überqueren zum ersten Mal die Grenze nach Argentinien und fahren durch die Pampa nach El Calafate. Die Fahrt selbst ist unspektakulär, nur gelegentlich sieht man ein paar Nandus, Flamingos oder Guanacos. Von einer Anhöhe genießen wir den ersten Blick auf den Lago Argentino. El Calafate ist ein touristisches Kleinstädtchen, das einzig und allein vom Perito-Moreno-Gletscher zu leben scheint. Nach all den relativ einsamen Gegenden ist es aber dennoch schön, wieder etwas Leben um einen herum zu haben. Den Campingplatz haben wir sofort gefunden und auch unser Nummernschild, das wir auf der langen Rüttelpiste fast verloren hätten, ist schnell wieder befestigt.

30.01.2013
Wir lassen es heute ruhig angehen und schlendern zunächst durch den Ort. Am Nachmittag besuche ich noch das kleine Vogelschutzgebiet in der Lagune Nimez. Auf dem Rundweg sieht man neben einer ganzen Reihe von Wasservögeln auch Schwarzhalsschwäne und einige Gruppen Flamingos. Nicht spektakulär, aber dennoch ein schöner Spaziergang. Am späten Nachmittag folgt wieder ein Stadtbummel. So eine Langzeitreise hat ja auch etwas Gutes. Shopping verbietet sich fast von selbst. Nur schauen ist angesagt, da wir sowieso keinen Platz im Reisegepäck für Souvenirs haben. Wir buchen für den morgigen Tag eine Bootsfahrt in den Nationalpark „Los Glaciares“. Unter anderem werden wir zum Upsala- und Perito-Moreno-Gletscher fahren. Also ab morgen dürfte es wieder etwas „spannender“ werden. @Max: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

31.01.2013
In der Frühe um 6:00 Uhr geht der Wecker. Wir haben eine Bootsfahrt durch den Nationalpark „Los Glaciares“ gebucht. Insgesamt sind wir 7 Stunden an Bord des modernen Katamarans. Bei wechselhaftem Wetter fahren wir zu den drei Gletscher „Upsala“, „Spegazzini“ und natürlich zum „Perito-Moreno“. Insbesondere auf dem Weg zum Upsala passieren wir riesige Eisberge, die durch ihre unwirkliche blaue Farbe bestechen. Diese Tour ist sehr beeindruckend und wird von uns unbedingt empfohlen. Der Katamaran fährt tatsächlich sehr nahe an die Gletscherwände heran und bietet so ein Panorama, das man aus der Ferne nicht erleben kann. Als Highlight kreuzen wir zum Schluss mehrmals an der Wand des Perito-Moreno entlang und erleben einige Eisabgänge. Dieser Gletscher ist jedoch derzeit einer von wenigen auf der Erde, die sich noch im Wachstum befinden. Man kann nur hoffen, dass dieses fantastische Naturschauspiel noch viele Jahre bewundert werden kann. Diesen sehr schönen und erlebnisreichen Tag beschließen wir mit Kirsten`s Leibgericht aus der Campingküche: Spaghetti, Tomatensoße und Spiegeleier.

01.02.2013
Wir lassen es heute Morgen gemütlich angehen und brechen erst gegen Mittag zum Perito-Moreno-Gletscher auf. Auf neu angelegten Boardwalks nähert man sich der gigantischen Eiswand, die insgesamt 4 Kilometer breit ist. Anfangs ist es noch bedeckt und zeitweise nieselt es. Am Nachmittag kommt dann aber tatsächlich noch kurz die Sonne zum Vorschein. Keine Frage: das ist bisher der tollste Aussichtspunkt unserer Reise. Wir sind völlig überwältigt. Abends treffen wir uns in Calafate wieder mit Karin und Robert. Bei gegrilltem Lamm und argentinischem Bier verbringen wir einen sehr schönen Abend. @dieKirchheimer: wir haben euch nicht vergessen, waren zu gegebener Zeit aber leider noch am Gletscher, daher kein Skype. Aber danke für die Grüße!!! Wir hoffen, ihr hattet einen schönen Abend.

02.02.2013
Da wir gestern so begeistert waren, haben wir beschlossen, nochmals die 160 km (hin und zurück) zum Gletscher zu fahren. Vorher schauen wir noch in der Pension unserer Weggefährten Karin und Robert vorbei. Am Nachmittag ist wieder Eis anstarren angesagt. Der Abschied vom Gletscher fällt uns beiden dann wirklich schwer. Wahrscheinlich werden wir so etwas in dieser Form nicht mehr sehen können. Auch wenn man schon viele Bilder vom Perito-Moreno gesehen hat und glaubt, man wüsste was einen erwartet, es haut einen schlicht um. Ist jetzt angekommen, dass wir begeistert sin, oder? ;-) Den Abend verbringen wir dann wieder zu viert in einer Bar in Calafate. Unser letzter gemeinsamer Abend…wir sehen uns aber bestimmt wieder. Vielleicht auf der Wies`n? Es war jedenfalls sehr schön, Euch kennengelernt zu haben und einen Teil der Reise gemeinsam gegangen zu sein. Wir sehen uns…

03.02.2013
Nach den üblichen Besorgungen (Supermarkt, Tanken, Bank) verlassen wir Calafate und fahren durch die argentinische Pampa bis nach El Chalten am Fitz Roy. Auf den letzten rund 100 Kilometern haben wir Gegen-„Sturm“. Mehr wie Tempo 60 ist trotz Asphaltstraße fast nie möglich. Trotzdem kommen wir irgendwann heil an. Einen Campingplatz finden wir schnell und gehen in einer kleinen Brauerei pizza essen. Bisher können wir von Argentinien nur sehr Gutes berichten. Allerdings sind wir ja auch nur in touristischen Orten unterwegs gewesen. Das wird sich aber auch noch ändern. Ein wenig schade finden wir, dass vom Ort selbst das weltbekannte Panorama überhaupt nicht zu sehen ist. Man muss schon außerhalb einen Aussichtspunkt anfahren, um den Fitz Roy zu sehen, oder halt eine Wanderung unternehmen. Mal sehen, ob wir morgen einen guten Fotospot finden werden.

28.01.2013 Schrein der Difunta Corea


30.01.2013 Laguna Nimez bei Calafate

31.01.2013 NP Los Glaciares

Perito Moreno



01.02.2013 Perito Moreno



03.02.2013 Fitz Roy bei El Chalten


dürfte mittlerweile bekannt sein, oder?