Orient 2009


Kann man heute noch einen Reisebericht aus Syrien veröffentlichen?

Diese Frage stelle ich mir, nachdem ich vor ein paar Tagen in alten Urlaubsbildern geschmöckert habe.

Im September 2009 waren wir im Mittleren Osten unterwegs und besuchten unter anderem die antiken Ruinen Syriens. Gut anderthalb Jahre vor Ausbruch des Bürgerkrieges deutete für uns damals nichts auf die unmittelbar bevorstehende Katastrophe hin. Im Gegenteil, wir genossen die unglaublichen antiken Ruinenstätten und waren fasziniert von der Pracht Damaskus. Ein wahres Kleinod unserer Reise war die Welterbestätte Aleppo mit ihrer Zitadelle und der Umayyaden-Moschee. Das 45 Meter hohe Minarett wurde im Jahr 2013 gesprengt, nachdem es fast 1.000 Jahre unbeschädigt den blauen Himmel geschmückt hat.

Heute ist es nicht möglich, zu sagen, welche Kulturgüter unwiederbringlich verloren oder stark zerstört sind. Sicher ist jedoch, dass unvorstellbares menschliches Leid mit dem Verlust der eigenen Identität Hand in Hand gehen. Ich bin betroffen und es fällt mir daher bis heute schwer, die Nachrichten aus dem Krisengebiet zu verfolgen. Meine Gedanken sind bei den Kriegsopfern und den Familien die den Verlust lieber Kinder und Freunde aushalten müssen.

Auch wenn es schwer fällt, darf man den Glauben an die geistige Kraft der Menschheit nicht verlieren. Wir müssen alles dafür tun, eine Gesellschaft aufzubauen, die friedlich und mit Achtung voreinander die Probleme der Welt gemeinsam löst. Vielleicht ein naiver Gedanke, aber die Hoffnung bleibt!

Der folgende Text des Reiseberichtes war eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und ist daher mit einigen Insiderwitzen versehen, die sich so nicht unbedingt erschließen. Außerdem habe ich die Namen der Mitreisenden verändert.

Surreal mutet dagegen meine damalige Einleitung an…so kann man sich irren.

Kirchheim, im April 2015




 Perlen des Orients...

Syrien + Jordanien - Rundreise
vom 30.09.2009 bis zum 20.10.2009

„Wie, da wollt Ihr hin??? Hoffentlich kommt Ihr gesund wieder!“ So oder ähnlich lauteten viele Reaktionen auf unser diesjähriges Reiseziel. Es geht in den Mittleren Osten, genauer Syrien und Jordanien mit einem Tagesausflug in den Libanon.
Nachdem uns die Gruppenreise im letzten Jahr nach Südostasien so gut gefallen hat, haben wir uns entschlossen, auch in diesem Jahr wieder in Gesellschaft zu verreisen. Schon Wochen vorher ist die Reise ausgebucht. So problematisch scheint unser Ziel also doch nicht zu sein.

30.09.2009 Mittwoch

Endlich ist es soweit. Drei hoffentlich spannende und erlebnisreiche Wochen liegen vor uns.
Peter holt uns pünktlich um 09:00 Uhr ab und bringt uns zum Frankfurter Flughafen. Beim Einchecken treffen wir schon auf die ersten Mitreisenden. Mit einer Maschine der Royal Jordanian starten wir gegen 14:00 Uhr nach Amman, der Hauptstadt Jordaniens. Der Weiterflug nach Syrien verläuft genauso problemlos, so dass wir gegen Mitternacht endlich unser Hotel in Damaskus erreichen.

01.10.2009 Donnerstag

Heute tauchen wir also ein in die arabische Welt der Suqs und Moscheen. Den ersten Tag unserer Reise verbringen wir in der Altstadt von Damaskus. Unsere Reiseleiter Anne und Nabil werden uns den Tag über begleiten und uns mit vielen Informationen versorgen.
Das Hotel ist einigermaßen zentral gelegen, so dass wir heute alles gut zu Fuß erreichen können. Wir beginnen mit dem Nationalmuseum, welches unweit des Hotels gelegen ist. Hier sehen wir die ersten historischen Zeugnisse aus den wichtigsten Perioden der syrischen Geschichte. Insbesondere ein unterirdisches Grab aus Palmyra, die jüdische Synagoge aus Duro Europos und die schöne Parkanlage mit seinen großen Steinsarkophagen sind hier die wichtigsten Exponate. Eine angenehme Atmosphäre herrscht im Park, wo viele Studenten Zeichnungen der historischen Ausstellungstücke fertigen.
Im Anschluss gehen wir durch die Tekkiye Sulaimaniya, eine alte Karawanserei mit Moschee, vorbei am Hidjaz-Bahnhof zum Suq al-Hamidiye. Das Zentrum der Damaszener Altstadt ist ein riesiges überdachtes Marktviertel mit unzähligen Händlern und kleinen Geschäften. So stellt man sich den Orient vor…
Bevor wir die berühmte Umayyaden-Moschee besichtigen statten wir dem Mausoleum von Saladin einen kurzen Besuch ab. Die Moschee dürfen Frauen nur verhüllt betreten, so dass die Damen unserer Gruppe sich entsprechende Gewänder leihen müssen. Insbesondere die Haare sind zu bedecken. Der Innenhof der Moschee ist ein sehr schöner und ruhiger Ort. Das Gebäude selbst ist mit vielen Mosaiken aufwendig verziert. Die Innenausstattung ist dagegen nicht ganz so prunkvoll. Lediglich das Grab Johannes des Täufers verleiht dem Ort etwas Glanz. Da die Moschee ein bedeutendes Pilgerzentrum ist, sehen wir hier auch relativ viele in Gänze verhüllte moslemische Frauen.
Unsere Mittagspause verbringen wir im Kaffeehaus Noufara in unmittelbarer Nachbarschaft zur Moschee. Dieses Kaffeehaus kann auch ohne weiteres von Frauen besucht werden. Zum Abendessen gehen wir gemeinsam ins Jabri House. In einem wunderschönen Innenhof sitzt man um einen großen Springbrunnen und hat kaum genug Platz für all die typischen arabischen Gerichte.


Kunsthandwerk in Damaskus

Altstadt Palast




Umayyaden-Moschee








02.10.2009 Freitag

Sofern die politische Lage es erlaubt, soll heute ein Tagesausflug in den Libanon erfolgen. Da es momentan keine größeren Spannungen gibt, können wir dieses Abenteuer ohne Sorge starten. Mit dem Bus erreichen wir innerhalb einer Stunde die Grenzstation. Schon die Ausreise aus Syrien dauert eine ganze Zeit und wir sind froh, uns bei dem Chaos nicht selbst um die Formalitäten kümmern zu müssen. Die Einreise in den Libanon wird dann zur Geduldsprobe. Ungefähr zwei Stunden warten wir im Angesicht schwerbewaffneter Soldaten auf unsere Tagesvisa. Wirklich spannend und ein klein wenig unheimlich.
Im Libanon fahren wir dann durch die fruchtbare Bekaa-Ebene nach Baalbek. Die Ruinen der Tempel sind wirklich sehr beeindruckend und gehören zu den Highlights der Reise. Schmunzeln müssen wir über den örtlichen Muezzin, der offensichtlich nicht nur zum Gebet aufruft. Es ist wohl eine Menge Politik dabei, schließlich sind wir hier im Zentrum der Hisbollah. An den Straßenrändern sieht man häufig deren gelbe Fahnen und die Gesichter der geistigen Führer prangen auf großen Transparenten.
Bevor wir den Libanon wieder verlassen, besuchen wir noch eine weitere Welterbestätte der UNESCO. Es handelt sich um eine ehemalige Sommerresidenz eines umayyadischen Herrschers, Anjar.
Auf der Rückfahrt zeigt sich dann auch, dass unsere Reisebegleiterin ihre Stärken nicht unbedingt in einem geordneten Zeitmanagement hat. Dieser Eindruck wird sich in den nächsten drei Wochen durchaus noch erhärten.
Jedenfalls verbringen wir den Abend dann nochmals gemeinsam im Abu L-Iss Restaurant. Hier verkehren hauptsächlich Einheimische und es gibt Live-Musik und einen tanzenden Derwisch.
Wir verbringen einen gemütlichen Abend und rauchen, in Ermangelung eines Bieres, eine Shisha.
Lediglich Jürgen ist offenbar unzufrieden mit der Wahl des Lokals und zieht beleidigt von dannen.
Baalbek





Anjar


03.10.2009 Samstag

Heute Morgen haben wir dann den ersten gesundheitlichen Ausfall zu beklagen. Karl hat es erwischt. Und da Ingrid leider verschlafen und damit den Rest der Gruppe verpasst hat, nehmen wir sie in unsere Obhut und machen uns zu viert (mit Carmen) auf in Richtung Christenviertel. An der christlich-orthodoxen Marienkirche klingeln wir und werden Zeuge einer nervigen Diskussion Ingrids mit einem der Klosterangehörigen. Unser Weg führt weiter bis zur unterirdischen Ananiaskapelle. Dieser schlichte Bau ist eines der ältesten christlichen Gotteshäuser der Welt. Im Kaffeehaus Antique Door verbringen wir eine kleine Mittagspause. Auch hier sitzen wir wieder in einem tollen Innenhof eines Altstadthauses.
Ein weiteres Mal schlendern wir durch die Suqs und besichtigen noch den Azempalast. Diese ehemalige Residenz mit seinem Museum ist unbedingt einen Besuch wert. Am Nachmittag trennen wir uns zeitweilig von der anstrengenden Ingrid und besuchen noch die Sinan-Pascha-Moschee. Hier kommen offensichtlich nicht viele Touristen hin und es dauert eine ganze Weile bis sich zwei Gewänder für die Frauen auftreiben lassen. Aber auch hier werden wir, wie übrigens überall, freundlich behandelt. Am Abend gehen wir mit Carmen zum Restaurant Alf Leila wa Laila. Wieder so ein Gebäude, welches von außen niemals Anlass gäbe, eine solche Pracht im Inneren zu erwarten.
Es ist unser letzter Abend in Damaskus. Wir sind sehr viel gelaufen und entsprechend müde. Aber Damaskus ist wirklich eine tolle Stadt und erinnert oftmals wahrlich an 1001 Nacht.

Azem Palast



04.10.2009 Sonntag

Nach vier Nächten im schönen Europa-Hotel in Damaskus heißt es jetzt Koffer packen und raus auf`s Land. Unser Weg führt uns heute Richtung Norden bis nach Hama. In der letzten Nacht habe ich jedoch starken Durchfall bekommen und werde damit die nächste Woche zu kämpfen haben. Aber das gehört scheinbar dazu.
Wir verlassen Damaskus und erleben das erste Mal die Syrische Wüste. Es ist wirklich eintönig und so erfreuen wir uns an den Geschichten Nabils. Besonders die Geschichte mit dem Fallschirmspringer und dem Taucher ist mir in lustiger Erinnerung geblieben. Am frühen Mittag erreichen wir die Kreuzritterburg Krak des Chevaliers. Diese riesige Burganlage wurde nie zerstört und ist noch so gut wie vollständig erhalten. Durch die alten Gewölbe darf man nach Lust und Laune herumstreunen. Absperrungen gibt es hier nicht. Die Burganlage unterscheidet sich wesentlich von den Festungsanlagen Deutschlands. Zum einen beeindruckt die Burg durch ihre schiere Größe, zum anderen verfügt sie aber über keinerlei Wandschmuck. Man sieht überall nur bloßes Mauerwerk.
Das Mittagessen (die besten Grillhühnchen des Landes) kann ich auf Grund meiner gesundheitlichen Probleme nicht so richtig genießen. In Sichtweite des Krak besuchen wir noch das St. Georgs-Kloster mit seiner schönen Reliquienwand.
Hama erreichen wir leider schon sehr spät, so dass für eine Stadtbesichtigung nur relativ wenig Zeit bleibt. Trotzdem sehen wir noch einige der Norias. Dies sind bis zu 20 m hohe Holzräder, die seit römischer Zeit das Wasser aus dem Orontes auf die Felder schaufeln.
Unser Hotel ist hier nicht so gut, was aber nicht so schlimm ist, da wir nur eine Nacht bleiben werden. Ach, außerdem hat Jürgen noch immer die erste Hose des Urlaubs an.

Krak des Chevaliers



Norias - Hama

05.10.2009 Montag

Heute steht ein sehr ereignisreicher Tag an. Wir verlassen Hama am frühen Morgen und durchqueren die Syrische Wüste bis nach Palmyra. Dies ist eine kleine Oase und wird für mich zum Highlight Syriens.
Das Ruinenfeld ist hier so riesig, dass man an einem Tag unmöglich alles anschauen kann.
Am Vormittag widmen wir uns zunächst der Totenstadt. Wir besichtigen ein sehr gut erhaltenes Turmgrab und danach das unterirdische Grab der drei Brüder. Dieses ist mit Fresken schön ausgeschmückt. Direkt an der Umfassungsmauer des Baal-Tempels liegt ein kleiner Olivenhain, in dem wir unsere Mittagspause verbringen. Nach gekochten Kartoffeln und Eiern legen wir uns in den Schatten und sammeln Kräfte für die nächsten Besichtigungen.
Der Baaltempel ist noch sehr gut erhalten und erinnert stark an die altägyptischen Bauwerke. Die beeindruckende Kolonnadenstraße (mit dem Tetrapylon) und das sehr schön restaurierte Theater sind die weiteren Höhepunkte. Am frühen Abend bummeln wir die kleine Hauptstraße des Ortes entlang und schlendern durch die Geschäfte. Hier herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre. Man wird in keiner Weise bedrängt wie dies in Ägypten beispielsweise der Fall ist. Zum Essen trifft sich, ohne dass es so verabredet war, alles wieder in einem kleinen Straßenrestaurant. Danach brechen wir nochmals zum Ruinenfeld auf und können die tolle Kolonnadenstraße sehr schön beleuchtet erleben. Leider gerät der Aufbruch dann ein wenig hektisch, da mittlerweile auch Ingrid erkrankt ist und dringend ins Hotel muss. In unserem Straßenrestaurant bekommen wir dann auch tatsächlich noch ein paar Bier und lassen den eindrucksvollen Tag gemütlich ausklingen.
Palmyra - Turmgrab


Olivenhain

Baal Tempel





Theater

Tetrapylon


06.10.2009 Dienstag

Wir verlassen Palmyra und fahren auf uralten Wegen durch die syrische Wüste. Erstaunlich mit welch lebensfeindlichen Bedingungen Menschen klarkommen können, wenn sie es denn müssen.
Spannend ist auch unsere Begegnung mit einer großen Kamelkarawane.
Gegen Mittag erreichen wir die Ruinenstadt Ar-Rusafa. Wirklich beeindruckend sind die Reste dieser einst prachtvollen Wüstenoase. Sowohl das Stadttor, unterirdische Zisternen als auch große Sakralbauten sind noch gut erhalten. Auch hier darf man überall seine Nase reinstecken. Das wäre bei uns völlig undenkbar, so ganz ohne Sicherheitsvorkehrungen. Die Mittagspause verbringen wir bei einem kleinen Beduinenstamm, die für uns Kartoffeln und Tomaten gekocht haben. Erstaunlich wie gut solch einfaches Essen unter diesen Bedingungen schmecken kann.
Nächster Stopp ist der Assad-See zu dem hier die Wasser des Euphrat aufgestaut werden. Karl „macht uns den Ossi“, hat er selbst so gesagt, und wir anderen sprechen Nabils Arak gut zu. Erfüllt ja schließlich rein therapeutische Zwecke.
Nach Ankunft in Aleppo gehen wir mit dem Rest der Gruppe in ein nahegelegenes Dachrestaurant. Ist ganz ok, aber auch nichts Besonderes. Fladenbrot kennen wir halt mittlerweile. Den anschließenden Spaziergang zur Zitadelle brechen wir schließlich ab, da wir doch ein wenig geschafft sind.

Ar Rusafa



07.10.2009 Mittwoch

Nur mit der halben Besatzung fahren wir heute Morgen zu dem vor den Toren der Stadt gelegenen Simeonskloster. Die Klosterruine liegt sehr idyllisch auf einem kleinen Berg inmitten von hohen Bäumen. Der heilige Simeon lebte hier fast 30 Jahre in einem kleinen Raum auf einer Säule. Noch zu seinen Lebzeiten entwickelte sich hier ein bedeutendes Pilgerziel.
Gegen Mittag sind wir wieder in Aleppo und widmen uns der unter UNECO-Schutz stehenden Altstadt. Wir beginnen in der Umayyaden-Moschee und schlendern durch die überdachten Suqs Richtung Zitadelle. Diese beeindruckt vor allem durch ihre tolle Lage und das sehr sehenswerte Eingangsgebäude mit dem restaurierten Thronsaal. Auch ein historisches Hammam gehört zum Besichtigungsprogramm. Auf dem Heimweg durchqueren wir noch das Armenierviertel und stellen fest, dass wir dort am gestrigen Abend schon einmal waren.
Da das Sissihouse am Abend überfüllt ist, werden wir von einem Angestellten in ein versteckt gelegenes Restaurant geführt, wo wir sehr schön auf der Dachterrasse essen können.

Simeonskloster


Aleppo - Altstadt

Umayyaden-Moschee (Minarett wurde im Bürgerkrieg gesprengt)


Zitadelle

08.10.2009 Donnerstag

Wieder einmal heißt es weiterfahren. Ziel der heutigen Tagesetappe ist das christliche Bergdörfchen Maalula. Dazu später mehr. Zunächst fahren wir jedoch zu der historischen Ausgrabungsstätte von Ebla. Die Ruinen sind sehr alt und stammen noch aus der Bronzezeit. Allerdings können die Reste nicht mit den bisherigen Ausgrabungen mithalten. Am Mittag besuchen wir die tote Stadt Sirdjilla. Insgesamt gibt es in Syrien ca. 300 von diesen ehemaligen römischen Ansiedlungen. Diese hier gilt als die Schönste. Unglaublich wie gut erhalten die einzelnen Gebäude auch nach fast 2.000 Jahren immer noch sind.
Ein wenig Unmut gibt es auf Grund unserer heutigen Mittagspause. Zum einen haben wir noch eine lange Fahrt vor uns, zum anderen ist aber auch das heutige Tagesziel viel zu schade um dort spät anzukommen. Dennoch verbringen wir eine lange, und nach Meinung vieler, unnötige Pause an einer „Autobahnraststätte“.
Am frühen Abend erreichen wir dann endlich Maalula und bekommen sofort eine Darbietung der besonderen Art. Ein kleiner Junge kommt zum Bus und singt für uns auf aramäisch, der Sprache von Jesus Christus. Die Sprache hat nur in dieser Region überlebt und wird bis heute gepflegt. Wir besichtigen das Thekla-Koster und lernen das „zweite Gesicht“ Erhardts kennen. Durch die Theklaschlucht erreichen wir das Sergiuskloster in dem wir das „Vater Unser“ auf Aramäisch dargeboten bekommen.
Am Abend haben wir viel Spaß mit dem absolut überforderten Personal im Hotelrestaurant.
Jürgens Hose wandelt sich zusehends von einem dunklen schwarz in ein seidig glänzendes Etwas. Es laufen die ersten Wetten, wie lange er die noch tragen wird.

Sirdjilla


Maalula - Thekla-Kloster

09.10.2009 Freitag

Unseren letzten Vormittag in Syrien beschließen wir in Bosra. In den römischen Ruinen leben heute noch Syrer in ärmlichen Verhältnissen. Zukünftig möchte man die Leute jedoch umsiedeln um die antiken Stätten touristisch besser zu erschließen. Wir sind jedoch in erster Linie hier, um uns das römische Theater anzusehen. Dieses ist bis heute vollständig erhalten und wird auch noch als Veranstaltungsort genutzt. Wirklich beeindruckend, wie groß dieses Bauwerk ist und auch heute noch fasst das Theater über 15.000 Besucher.
An der Grenze verabschieden wir unseren syrischen „Geschichtenerzähler“ der uns ein wirklich sehr angenehmer Reisegefährte geworden ist.
In Jordanien angekommen ist die römische Stadt Jerash (Gerasa) das Topziel des Tages. Die Kolonnadenstraße, zwei Theater, der Artemis-Tempel und vor allem das Ovale Forum sind weltberühmt.
Insgesamt muss man sagen, dass überall ausreichend Zeit für Besichtigungen gegeben ist, jedoch sorgen die etwas unstrukturierten Vorgaben Annes ab und zu für einigen Unmut.
Jordaniens Hauptstadt Amman erreichen wir sehr spät am Abend. Da unser Hotel weit außerhalb gelegen ist, fahren wir mit dem Taxi nur noch zum nahe gelegenen Mc Donalds. Hier merkt man auch, dass wir in einem westlich orientierten Land angekommen sind. Das hätte es in Syrien nicht gegeben.

Römisches Theater - Bosra


Jerash


10.10.2009 Samstag

Da Amman selbst nicht so wahnsinnig viel zu bieten hat, nehmen wir am Vormittag an einem fakultativen Ausflug in die jordanische Wüste teil. Ziel sind die sogenannten Wüstenschlösser. Das wuchtige Qasr al-Kharana war möglicherweise mal eine Karawanserei, wobei Qusair Amra tatsächlich als Lustschlösschen der umayyadischen Herrscher genutzt wurde. Berühmt ist dieses Gebäude für seine wertvollen Fresken. Entgegen dem islamischen Bilderverbot sind die Wände bunt und lebensfroh gestaltet. Letztes Ziel der Tour ist die Oase und Festung von Al-Azraq. In dieser alten Anlage bereitete sich Lawrence von Arabien auf den Sturm auf Damakus vor. Interessant sind hier vor allem die tonnenschweren Steintüren die sich noch heute von Hand öffnen lassen.
Nachdem wir schon seit zwei Tagen am recherchieren sind, findet Anne den entscheidenden Hinweis. Wir wollen das königliche Gestüt besichtigen, hatten aber keine Kontaktadresse. In einem alten Buch findet Anne dann eine Telefonnummer, woraufhin unser Local Guide uns ein Taxi organisiert und uns die Zielanschrift auf arabisch auf einen Zettel schreibt. Es wird ein Festpreis vereinbart, und wir verlassen mit einem Taxi Amman. Scheint kein häufiges Ziel von Touristen zu sein, denn selbst der Fahrer muss mehrmals nach dem Weg fragen. Wir sind froh, dass dieser einen vertrauenswürdigen Eindruck hinterlässt.
Als wir dann ankommen ist die Überraschung groß. Besonders zu Kirstens Freude finden hier momentan die Middle East Championships statt und wir dürfen auf die Tribüne. Zwischen den Einheimischen sitzend, verfolgen wir eine Prüfung, bei der Araberstuten prämiert werden. Wir verbringen hier einige Stunden und es fällt Kirsten besonders schwer schließlich aufzubrechen.
Wir lassen uns am Abend in der City von Amman direkt am römischen Theater absetzen und suchen nach dem Cafe Wild Jordan. Ein wenig planlos (im wahrsten Sinne des Wortes) laufen wir durch die Stadt und treffen noch einige unserer Mitreisenden. Mit denen zusammen finden wir schließlich das Cafe und essen dort zu Abend. Ein Taxi bringt uns schließlich wieder zum Hotel. Das war heute wieder ein sehr vielseitiger und spannender Tag.

Qasr al-Kharana

Qusair Amra

Al-Azraq


Königliches Gestüt

11.10.2009 Sonntag

Auch heute erwarten uns wieder viele Sehenswürdigkeiten und Anne liefert den letzten Beweis für fehlendes Zeitmanagement. Eventuell wollen wir heute Abend in einem Zeltcamp übernachten, welches jedoch nur über einen dreistündigen Fußmarsch zu erreichen ist. Mal sehen…
Wir beginnen jedenfalls mit dem berühmten Berg Nebo. Hier kann man auch das erste Mal von Massentourismus sprechen. Moses sah von hier oben ins gelobte Land und starb kurze Zeit später. Im Jahr 2000 besuchte Papst Johannes Paul II. diesen heiligen Ort. Leider ist die Aussicht von hier oben sehr schlecht, da alles in einem Dunst verschwimmt. Die großen Mosaike deuten drauf hin, dass wir dem Zentrum der antiken Mosaikkunst schon sehr nahe sind. Logischerweise besichtigen wir daher auch eine Mosaikwerkstatt und die dazugehörigen Verkaufsräume. Wie zu erwarten, erregt dieser Umstand Jürgens Unmut. Übrigens trägt dieser noch immer die erste Hose des Urlaubs. Und das in der Hitze, Wahnsinn!!!
In Madaba besichtigen wir die St.-Georgskirche mit einem weltberühmten Mosaik. Hier ist im Fußboden die erste historische Darstellung Palästinas erhalten geblieben.
Gegen Mittag verlassen wir das kleine Touristenstädtchen und sind froh, nach langer Fahrt endlich die Kreuzritterburg Kerak zu erreichen. Die Burganlage selber ist nicht mit dem Krak zu vergleichen, hat aber ihren eigenen Reiz. Die unterirdischen Gänge und Gewölbe sind spannend und wir lassen uns alles von einem der Beduinen zeigen.
Am frühen Abend folgt dann die letzte Etappe des Tages. Wir fahren nach Dana ins dortige Nature Reserve. Die Fahrt selber führt durch atemberaubende Wüstentäler. Am Ziel kommen wir im Stockdunklen an. Auch wenn es sich zwischenzeitlich sowieso erledigt hatte, bleibt rätselhaft, wie man jetzt noch drei Stunden bis zum Camp hätte wandern sollen. Bei dem straffen Besichtigungsprogramm war völlig klar, dass dies unmöglich ist. Aber egal, auch das Dana Guest House ist ganz spaßig. Zusammen mit Karl und Carmen teilen wir uns ein 4-Bett-Zimmer.

Mount Nebo

Madaba - Palästina-Mosaik

Kerak - Kreuzritterburg



12.10.2009 Montag

Für den heutigen Vormittag ist eine Wanderung durch das Dana Nature Reserve vorgesehen. Ein Beduine namens Ahmed begleitet uns und zeigt uns unter anderem einen kleinen Skorpion und die hier lebenden riesigen Geier (bis 2,80 m Flügelspannweite). Die Wanderung führt an der Kante eines riesigen Felskessels entlang und gefällt uns ausgesprochen gut. Schade dass in diesem Urlaub der Aspekt „Natur“ ansonsten ein wenig zu kurz kommt. Im Zeltcamp Rummana trinken wir den obligatorischen heißen Tee und fahren mit dem Shuttlebus zum Guesthouse zurück.
Die Mittagsrast verbringen wir, wie auch den gestrigen Abend, in einem von Beduinen geführten Restaurant. In gemütlicher Atmosphäre genießen wir das einfache aber leckere Buffet. Schade, dass wir hier nicht noch einen Tag länger bleiben können.
Weiter geht es nach Wadi Musa. Dieses kleine Städtchen wird von jedem Jordanienurlauber angesteuert, da hier DIE Topattraktion wartet: Petra.
Wir erreichen am frühen Abend unser Hotel und sind geschockt. Das ist wirklich die letzte Absteige mit unzumutbaren sanitären Anlagen. Wir proben einen mittelschweren Aufstand und erreichen immerhin, dass wir am nächsten Tag in das benachbarte Schwesterhotel umziehen dürfen. Da es morgen sehr früh losgehen soll und die Nacht daher kurz ausfallen wird, erklären wir uns mit dieser Lösung einverstanden.
...im Dana Nature Reserve

Zeltcamp Rummana


13.10.2009 Dienstag

Heute erwartet uns also das Highlight der Reise: die rosarote Felsenstadt der Nabatäer.
Um fünf Uhr werden wir mal wieder vom Muezzin geweckt und fahren bereits um 06:30 Uhr zum Eingang von Petra. Bis auf ein paar Einzelpersonen sind wir die erste Reisegruppe und machen uns gespannt auf den Weg zum Sik. Zunächst passieren wir jedoch die drei Blockgräber und das berühmte Obeliskengrab. Zum fotografieren ist das Licht leider noch ziemlich schlecht.
Wir durchqueren den Sik und staunen über die bis zu 80 m hohen Felswände. Das erinnert sehr an den Südwesten der USA. Allerdings haben wir jetzt nicht die Muße uns den Schönheiten der Natur zu widmen, sondern eilen zum Ende der Schlucht. Und dann taucht endlich der berühmte Blick auf das Schatzhaus auf. Wir genießen diesen Moment und sind froh, so früh hier zu sein.
Nach unzähligen Fotos verlassen wir das Schatzhaus und passieren die Fassadenstraße auf dem Weg zum Theater. Der älteste Grabplatz Petras, die Theaternekropole, liegt schön im aufgehenden Sonnenschein, und es gelingen uns gute Aufnahmen. Die Königsgräber, bestehend aus Urnengrab, korinthischem Grab und Palastgrab sind die weiteren Sehenswürdigkeiten.
Es ist unerträglich heiß und anstrengend, so dass die Besichtigung des Stadtzentrums zu einer Tortur wird. In einer nahegelegenen Kirchenruine entdecken wir die erst seit kurzem wieder zugänglichen schönen Bodenmosaike.
Bevor wir uns zu sechst auf den beschwerlichen Weg zum Kloster Ed-Deir machen, sammeln wir Kräfte bei einem Beduinen und essen ein paar Sandwiches. Der Aufstieg durch eine Schlucht führt über 800 Stufen, ist zwar anstrengend, aber sehr schön. Das Kloster selbst präsentiert sich in fabelhaftem Licht und ist sehr beeindruckend. Im Teehaus und an den verschiedenen Aussichtspunkten verbringen wir einige Zeit bevor wir uns wieder auf den Weg ins Tal machen. Dort angekommen laufe ich nochmals die Königsgräber ab, da diese mittlerweile auch in besserem Fotolicht gelegen sind. Müde aber zufrieden erreichen wir um 17:00 Uhr den Bus.
Das neue Hotel ist wirklich sehr gut und bietet keinen Anlass zu weiteren Beschwerden. Dort verbringe ich die nächsten Stunden mit dem Sichten der bisherigen Fotos während Kirsten ins Hammam geht. Dies ist ein original türkisches Dampfbad.
Übrigens: Jürgen hat immer noch nicht die Hose gewechselt.

Petra - Schatzhaus

Theaternekropole


Ed Deir - das Kloster






14.10.2009 Mittwoch

Heute haben wir noch mal einen ganzen Tag Zeit um Petra zu erkunden. Und den werden wir auch voll ausnutzen…
Diesmal wollen wir nicht durch den Sik, also den üblichen Weg, nach Petra gelangen, sondern klettern durch ein Nebental, das sich bis zu einem Slotcanyon verengt. Am Ausgang der Schlucht erwartet uns eine alte Beduinin bei der wir einen Tee trinken. Wir sind mächtig stolz auf unsere außergewöhnliche Kletterleistung. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass auch Fred und Ingrid diesen Weg schon gegangen sind. Immerhin sind beide um die 70 Jahre alt.
Wir erkunden diese Ecke der alten Stadt, in der wir gestern noch nicht waren und sind schlicht begeistert. Am Grab des Sextius Florentinus trennen wir uns von Carmen und Karl und verabreden uns gegen Mittag wieder. Kirsten und ich wandern noch einmal zum Schatzhaus, da es dort jetzt beste Lichtverhältnisse geben soll. Und tatsächlich: uns gelingen ganz tolle Fotos.
Nach der verdienten Mittagsrast machen wir uns zu viert auf zum „Hohen Opferplatz“. Wie sich das für deutsche Touristen gehört, brechen wir gegen 13:00 Uhr in der größten Mittagshitze zu dieser anstrengenden Tour auf. Durch das Farasatal steigen wir langsam auf und passieren das Soldatengrab und den Gartentempel. Ein ganz toller Weg, an dem es nach jeder Ecke wieder Neues zu entdecken gibt. Will man Petra wirklich erleben, muss man das Tal mit seinen Touristenmassen verlassen und in diese Felswelt eintauchen. Nicht umsonst bezeichnet man Petra auch als das „8. Weltwunder der Antike“.
Vom Opferplatz kann man sogar die bekrönende Urne des Klosters zwischen den Bergen entdecken. Wir steigen den direkten Weg vorbei an der Theaternekropole ab und spazieren am Schatzhaus vorbei durch den Sik zum Ausgang. Aber das soll es für uns immer noch nicht gewesen sein. Nach dem Abendessen (in unserem Stammlokal) zieht es uns wieder zu den Nabatäern. Uns erwartet „Petra by Night“. Bei diesem Event werden der Weg bis zum Schatzhaus und der dortige Platz mit ca. 1.500 Kerzen erleuchtet. Ein tolles Erlebnis in dieser Dunkelheit den Sik zu durchqueren und dann am Khazne Firaun den Beduinenmusikern zuzuhören. Leider ist es bei der großen Besucherzahl wohl nicht möglich, absolute Stille zu bewahren, dennoch ist die Atmosphäre einmalig. Nachdem die meisten Leute gegangen sind, kommt auch noch mein neues Stativ (extra zu diesem Zweck mitgenommen) zum Einsatz, und wir werden mit tollen Fotos belohnt.
Mit Karl und Carmen treffen wir uns im Anschluss in der exklusiven Cavebar. Diese ist in einem ehemaligen nabatäischen Grab untergebracht und sehr stilvoll beleuchtet.
Für mich war dies der schönste Tag des Urlaubs und ein absolutes kulturelles Highlight.
Teepause

...die Wüste lebt...

Soldatengrab

Gartentempel

Petra by Night


15.10.2009 Donnerstag

Heute wandeln wir auf den Spuren Lawrence von Arabiens. Auf der alten Königsstraße fahren wir zum Wadi Rum. Von vielen wird dieses Wadi für eine der schönsten Wüstengegenden überhaupt gehalten.
Gegen Mittag erreichen wir das Camp und beziehen unsere Zelte. Wie so oft hat Jürgen wieder etwas zu meckern, aber was soll`s?
Wir liegen im Schatten und machen uns über die polnische Gruppe lustig, die allerdings recht nervig ist. Dieser Eindruck wird sich am Abend noch erhärten.
Am Nachmittag brechen wir zu einer Jeepsafari auf und erleben die Wüste hautnah. Wir sehen Sanddünen, Felsmalereien, Beduinen mit Kamelen und warten an einem schönen Aussichtspunkt auf den Sonnenuntergang. Es ist wirklich erstaunlich wie schnell es dann dunkel und auch wie kalt es im Laufe der Nacht wird.
Am Lagerfeuer verbringen wir den Abend bis es fast zum Eklat mit der anderen Gruppe kommt. Die jungen Leute spielen Gitarre und lassen den Beduinen gar keine Möglichkeit auch mal ihre Musik zum Zuge kommen zu lassen. Dies erregt einige aus unserer Gruppe so sehr, dass die Polen schließlich beleidigt abziehen und Karsten von unserem Reisebegleiter „abgeführt“ werden muss.
Wadi Rum






16.10.2009 Freitag

Die kalte Nacht endet für uns sehr früh. Mit dem Kamel möchten wir nach Aqaba!!!, nein in den Sonnenaufgang reiten. Der Ritt dauert nur eine gute Stunde. Ist vielleicht so ein gaaanz klein wenig eine Touristenfalle. Letztendlich ist uns das aber egal, schließlich hatten wir unseren Spaß. Erfreut sind wir auch darüber, dass wir schon am späten Mittag unser Hotel am Golf von Aqaba erreichen. Das Coral Bay Hotel gehört zum Jordanian Diving Club und verfügt über ein sehr schönes Hausriff. Folglich verbringen wir den Nachmittag am Strand und fassen den unwiderruflichen Entschluss, dass Hotelgelände bis zu unserer Weiterreise nicht zu verlassen.
Ein wenig Sorge bereitet die Erkältung von Kirsten. Glücklicherweise geht es ihr am nächsten Tag aber schon wieder gut und wir können den Badeaufenthalt ausgiebig genießen.


Wüstenschiff


17.10.2009 Samstag

Originalzitat aus den Tagebuchaufzeichnungen: „Badetag“
Viel mehr gibt es auch nicht zu berichten. Nach anstrengenden Tagen und Wochen genießen wir den Strand und die Sonne und vernichten so langsam die in Aqaba eingekauften Biervorräte.
Auch zum Essen verlassen wir das Hotel nicht, sondern gehen in das Zeltrestaurant und genießen das sehr gute Buffet.

18.10.2009 Sonntag

Und weil es so schön war noch ein Badetag.
Allerdings hatte ich heute ein kleineres Problem mit der unerwarteten, durch Ebbe bedingten Strömung. Nach hartem Kampf (und den äußerst hilfreichen Ermahnungen meiner Frau, doch die Ruhe zu bewahren) erreiche ich dann aber doch noch wohlbehalten das Ufer.
Auf Grund der eigenen Erfahrung aufmerksam geworden, vermuten wir bei einem weiteren Schwimmer das gleiche Problem und organisieren eine Rettungsaktion. Gut, dass der Mann ein Navy-Taucher war, konnte man ja schließlich nicht wissen!
Es waren hier wirklich zweieinhalb sehr erholsame Tage die uns gut getan haben. Leider geht es morgen dann auf die letzte Etappe des Urlaubs.

19.10.2009 Montag

Leider geht jede Reise irgendwann zu Ende, aber heute steht noch mal ein Naturwunder auf dem Programm. Die Fahrt von Aqaba nach Amman führt am Toten Meer vorbei.
Dort verbringen wir auch den Nachmittag in einer Ferienanlage. Es ist wirklich ein tolles Erlebnis hier „schwimmen“ zu gehen. Wie ein Korken treibt man an der Wasseroberfläche. Das Wasser hat hier einen Salzgehalt von über 30 Prozent. Die Anlage verfügt über schöne Süßwasserpools, in denen man den öligen Salzfilm danach wieder abwaschen kann.
Das letzte gemeinsame Abendessen ist leider relativ ungemütlich und Erhardt drängt auf eine baldige Abfahrt zum Hotel. Er hat noch eine Verabredung in Amman. Den letzten Abend verbringt dann ein Teil der Gruppe vor dem Hotel, dass wir nach langer Irrfahrt doch noch gefunden haben. Das Bier ist zwar viel zu teuer, zum Abschied darf das aber ruhig so sein.
Totes Meer



20.10.2009 Dienstag

Vom Rückflug gibt es nicht viel zu erzählen. Alles läuft glatt und wir landen wohlbehalten in Frankfurt.
Gemeinsam mit Karl, der in Bonn wohnt, mieten wir uns einen Leihwagen und fahren nach Hause.

Fazit: Jürgen hat tatsächlich durchgehalten!!! 21 Tage mit nur einer Hose!
Ansonsten:
Es war wieder mal eine tolle Reise auf der wir wahnsinnig viel gesehen und erlebt haben. Unsere Entscheidung wieder mit unserem Lieblings-Reiseveranstalter zu verreisen war richtig. Da Anne das erste Mal in den beiden Ländern war, muss man ihr auch die wenigen organisatorischen Schwächen verzeihen.
Wir haben uns überall wohl gefühlt und auch mit den Menschen nur gute Erfahrungen gemacht. Selbstverständlich ist es aber so, dass einiges fremd und ungewohnt für uns war. Zum Klima muß gesagt werden, dass es ausnahmslos sehr heiß war. Da es sich aber um eine trockene Hitze handelt, ist es insgesamt dennoch sehr angenehm. Jedenfalls brauchte man keine Angst vor einem verregneten Urlaub zu haben.

Die Sehenswürdigkeiten waren einfach toll, insbesondere Baalbek, Palmyra und natürlich Petra rechtfertigen alleine den Besuch des Mittleren Ostens. Man muss sich nur darauf einlassen.

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