Donnerstag, 31. Oktober 2013

29.10. - 31.10.2013 ...verfrühte Heimkehr...

30.10.2013 Shwedagon-Pagode in Yangon
 
29.10.2013
Nach einer extrem kurzen Nacht, in der wir den Rücktransport bis nach Frankfurt organisiert haben (@Katharina/Sta Travel: Vielen, vielen Dank für die schnelle Hilfe!!!), verlassen wir um 07:00 Uhr mit dem Taxi das Hotel in Nyaungshwe. Sogar das Personal steht auf der Straße, wünscht uns Glück und winkt uns hinterher. Unser Reiseleiter ist so nett, uns zum Flughafen zu begleiten und kümmert sich dort um die organisatorischen Dinge. Um 09:00 Uhr sitzen wir dann schon ziemlich geschlaucht im Flugzeug nach Yangon. Dort lassen wir uns mit dem Taxi sofort in eine Privatklinik fahren, in der wir zu Beginn unseres Myanmar-Aufenthaltes schon mal waren. Gott sei Dank gibt es dann schnell die erste Entwarnung: Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Niere nicht die Ursache der Schmerzen. Insofern fällt dann auch ein großer Druck von Kirsten ab. Was ihr letztendlich fehlt, werden wir in Deutschland überprüfen lassen. Den Rest des Tages verbringen wir im Hotel und holen den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nach. @Alexander: Happy Birthday!
30.10.2013
Wir sind natürlich sehr traurig, dass wir die Rundreise in diesem schönen Land abbrechen mussten, aber auch unendlich froh, gestern ärztliche Hilfe bekommen zu haben. Wir verbringen den Tag in unserem Zimmer, verlassen dieses erst am späten Nachmittag und gehen in der Nachbarschaft etwas essen. Danach lassen wir uns mit dem Taxi ein letztes Mal zur Shwedagon-Pagode fahren. Am Abend wird diese fantastisch beleuchtet und strahlt eine wunderbare Atmosphäre der Ruhe und Besinnlichkeit aus. Überall beten Menschen, opfern Buddha Blumen und zünden Kerzen und Öllämpchen an. Ein wahrhaft heiliger Ort! Für uns ist dieser Platz dann auch so etwas wie der symbolische Abschluss einer langen Reise. Auch wenn Kirsten ein wenig angeschlagen ist, ist dies trotzdem irgendwie ein versöhnlicher letzter Abend.
31.10.2013
Ein langer letzter Reisetag steht an. Zunächst fahren wir mit dem Taxi zum internationalen Flughafen von Yangon. Von dort geht es auf einem ca. 6-stündigen Flug weiter nach Doha, wo wir zwei Stunden Aufenthalt haben. Und dann folgt unsere letzte Etappe: nochmal 6 Stunden bis nach Frankfurt. Dort werden wir schon erwartet und erreichen gegen 20:00 Uhr heimischen Boden in Kirchheim. Natürlich haben wir uns diese Heimkehr etwas anders vorgestellt. Aber gut, wir sind hier und das erste Kölsch nach 10 Monaten hat auch wieder gut geschmeckt! Allerdings muss ich erkennen, dass ich nix mehr vertrage. J
07.11.2013
Jetzt sind wir schon wieder eine Woche back in good old Germany. Viel Zeit zum „Ankommen“ hatten wir allerdings bisher nicht. Kirsten wird jetzt komplett auf den Kopf gestellt und das Innerste nach außen gekehrt; kurz gesagt: Termine ohne Ende. Ein Fazit und einen kleinen Abschlussreport wird es hier natürlich auch noch geben. Schließlich fehlt ja noch die ultimative Top-Ten der schönsten, spektakulärsten und abenteuerlichsten Orte des Jahres. Ich fürchte, ich muss da einen strengen Maßstab anlegen. ;-) Eines ist uns aber in jedem Fall klar geworden und bleibt somit auch als unheimlich positive Erfahrung im Gedächtnis: Überall, wo es notwendig war, haben wir auf eine unbürokratische und selbstverständliche Art und Weise Hilfe erhalten, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Sei es der Arzt in Patagonien, der sich für seine mehrfachen Beratungen nichts berechnete, sei es die Möglichkeit, noch am selben Tag ein MRT für die Wirbelsäule zu bekommen, oder der Reiseleiter, der uns mitten in der Nacht am Flughafen in Yangon abholte, obwohl das gar nicht vereinbart war. Überall sind uns die Leute freundlich und hilfsbereit begegnet und haben an unseren Problemen Anteil genommen. Überhaupt haben die Menschen auf dieser Reise eine wichtige Rolle gespielt: Gerade in Patagonien erlebten wir eine eingeschworene Travellergemeinschaft, so dass man sich manchmal etwas Einsamkeit gewünscht hätte. ;-) Da fällt mir auch direkt wieder unsere kleine internationale Gruppe in Bolivien ein…aber jetzt genug, weil DAS gehört auf jeden Fall in die Top-Ten. Aber auch die vielen lieben Freunde und Verwandten in der Heimat, die Anteil genommen und uns mit Mails, Skype-Anrufen, Blog-Berichten und -Kommentaren, Musikstücken, Fotos und vielem anderen überrascht haben, waren für uns sehr wichtig. So, jetzt aber genug für heute, ich werde mich jetzt mal der TOP-Ten widmen… J

Montag, 28. Oktober 2013

26.10. - 28.10.2013 Märchenwelt Kakku - und dann eine schwierige Entscheidung!

26.10.2013
Es steht mal wieder ein Reisetag an: Und zwar geht es mit dem Flugzeug zunächst von Yangon nach Heho. Leider gibt es momentan keinen Direktflug, so dass wir nach 1,5 Stunden in Bagan zwischenlanden müssen. Die nächste Etappe ist dann nur noch knapp 40 Minuten lang und wir erreichen am frühen Nachmittag das kleine Städtchen Heho. Dort wartet schon der Bus und wir fahren durch Dörfer und landwirtschaftlich genutzte Gebiete nach Nyaungshwe. Diese alte Fürstenstadt liegt nur 5 Kilometer vom berühmten Inle See entfernt und dient den Travellern daher als preisgünstiges Standquartier. Leider hat es den ganzen gestrigen Tag und auch heute kräftig geregnet, so dass es hier überall ungemütlich nass und sogar ein wenig kühl ist. Am Abend gehen wir in einem kleinen Restaurant sehr gut essen und beenden den Tag faul in unserem Hotel. Leider ist die Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage mit „Starkregen“ äußerst bescheiden. Mal sehen, was wir hier überhaupt zu sehen bekommen.
27.10.2013
Das Wetter hat sich einigermaßen gefangen und es bleibt zumindest den halben Tag trocken. Daher brechen wir nach dem Frühstück mit dem Bus auf und passieren viele Reis- und Zuckerrohrfelder. Wir besuchen zunächst die Provinzhauptstadt des Shan-Staates Taunggyi. Diese wurde von den Engländern als Bergstation aufgebaut, da hier in ca. 1.500 m Höhe ein sehr angenehmes Klima herrscht. Wir besuchen den täglich stattfindenden Markt und staunen mal wieder über die vielen Gewürze, Früchte und das turbulente Treiben, das hier herrscht. Nach einer spannenden Stunde auf dem Markt geht es weiter in das Gebiet der Pa-O. Deren zentrales Heiligtum, das antike Pagodenfeld von Kakku, haben bisher nur wenige Ausländer besuchen können, da bis zum Jahr 2000 der Besuch nicht möglich war. Jetzt bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Anblick: Fast 2.500 Stupas stehen dichtgedrängt nebeneinander. Wie alt die Anlage ist, lässt sich nicht mehr bestimmen. Eine Legende sagt, dass schon vor 2.300 Jahren mit dem Bau begonnen wurde, andere Quellen sprechen vom 12. Jahrhundert. Letztendlich spielt es aber auch keine große Rolle: Die frisch restaurierten 3 bis 10 m hohen Stupas sind sicherlich ein mystischer und faszinierender Ort. Kurz vor unserem Besuch hat es wieder angefangen zu regnen. Da es sich hier ja ebenfalls um eine Pagode handelt, nutzt alles zetern nichts: Wir müssen die Anlage barfuß besuchen. J Nach einer wärmenden Linsensuppe besichtigen wir noch ein Dorf der Pa-O und besuchen eine alte Dame in ihrem Haus. Hier gibt es noch keine Elektrizität und die Häuser sind aus Bambus gebaut. Weil es mittlerweile wie aus Kübeln schüttet, fällt der Spaziergang entsprechend kurz aus. Das war heute ein interessanter Ausflug in eine uns fremde Welt mit einem fantastischen Baudenkmal. Morgen wollen wir einen Bootsausflug auf dem Inle See unternehmen. Dort werden wir unter anderem die berühmten Giraffen-Frauen sehen…sofern es nicht den ganzen Tag regnet. J
28.10.2013
Heute soll eigentlich der Ausflug auf den Inle See stattfinden. Da es aber leider immer noch in Strömen regnet und auch ungemütlich kalt ist, beschließen wir, nicht an der Tour teilzunehmen. Das ist natürlich schon ein wenig schade. Kirsten hat allerdings seit Längerem Probleme mit Schmerzen in der Nierengegend, die trotz Antibiotika nicht besser werden. Und da die Boote über kein Dach verfügen, wäre man tatsächlich sehr lange dem Regen ausgesetzt. Kirsten hat sich schon in Yangon ärztlich untersuchen lassen, mit dem Ergebnis, dass sie sehr wahrscheinlich eine Nieren-/ Blasenentzündung hat. Da sie aber schon am Vortag Antibiotika genommen hatte, war im Test nichts mehr nachzuweisen. Eigentlich hätten die Beschwerden nach 10 Tagen Antibiotika, so es denn eine Blasen- oder Nierenentzündung wäre, jedoch längst verschwunden sein müssen. Im Laufe des Tages geht es Kirsten dann aber auch immer schlechter. Da die Reisegruppe sich in den nächsten zwei Tagen in einer Region aufhalten wird, in der die ärztliche Versorgung nicht gewährleistet ist, treffen wir eine für uns sehr schwere Entscheidung. Wir werden die Reisegruppe morgen verlassen und von Heho wieder nach Yangon fliegen. Dort können wir dann den Arzt aufsuchen. @Achim: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

26.10.2013 Empfang an unserem Hotel in Nyaungshwe

27.10.2013 Markt in Tanggyi


Pagodenfeld Kakku - bis vor wenigen Jahren unzugänglich 




fast 2.500 Stupas sind hier zu bewundern - aber leider Dauerregen

trotzdem mal wieder etwas für die Top-Ten

wir werden wiederkommen

in einem Dorf der Pa-O - Minderheit

28.10.2013 @Gerda: das Foto ist nur für Dich! ;-)

Kloster in Nyaungshwe

Freitag, 25. Oktober 2013

23.10. - 25.10.2013 Bago und Goldener Felsen

23.10.2013
Unseren letzten Tag in Yangon, bevor es auf unsere Rundreise geht, lassen wir ruhig angehen. Mit dem Taxi fahren wir nach dem Frühstück zum Kandawgyi-See und schauen uns dort das See-Restaurant Karaweik-Palace an. Dieses Lokal wurde den historischen königlichen Barken nachempfunden und ist heute Treffpunkt der Upperclass. Aber auch die hiesige Musikindustrie nutzt das Gelände zum Dreh ihrer Videoclips. So treffen auch wir auf ein Kamerateam, das gerade einen Dreh mit einer Sängerin durchführt. Unsere Frage nach einem Foto endet damit, dass wir uns mitten in der Produktion wiederfinden und tatsächlich professionell gefilmt werden. Am Ende gibt es noch ein großes Gruppenfoto und wir sind um eine kuriose Erfahrung reicher. Gut gelaunt besuchen wir noch das chinesische Viertel und einen kleinen Tempel. Den Nachmittag verbringen wir dann im Hotel und gehen somit der größten Hitze aus dem Weg. Abends essen wir mit der Gruppe gemeinsam und freuen uns auf den Reisebeginn morgen.
24.10.2013
Endlich geht es los; doch bevor wir Yangon wirklich verlassen, steuern wir zunächst einen kleinen Nat-Schrein an, und bitten den Geist um Schutz auf unserer Reise. Kurios, wie sich die Kulturen dann doch wieder gleichen. Unser „Dicke-Tönnes“ ist die exakte römisch-katholische Entsprechung zu diesem Schutzgeist. Nach rund 80 Kilometern erreichen wir mit Bago die alte Hauptstadt der Mon. Dieser Volksstamm beherrschte einst große Gebiete des heutigen Myanmar. Leider zerstörten zwei große Erdbeben in den Jahren 1919 und 1932 viele historische Baudenkmäler. Doch dank aufwendiger Restaurierungen strahlt die Stadt heute wieder in altem Glanz. Unser Besuch gilt hier der Shwemawdaw-Pagode. Angeblich ist die Pagode an die 2.000 Jahre alt. Der heutige Stupa wurde allerdings erst 1954 erbaut und ist mit 114 m der größte des Landes. @Alex: Wir haben hier in deinem Namen einem Vögelchen die Freiheit geschenkt! J Weiter geht die Reise nach Kinpun. Das kleine Dörfchen liegt rund 10 Kilometer vom Goldenen Felsen von Kyaikthiyo entfernt und dient somit als Basislager für den Besuch dieser wichtigen heiligen Pilgerstätte. Auf der Ladefläche eines LKW geht es in atemberaubender Fahrt für 8 Kilometer weiter durch dichten Urwald. Die letzten zwei Kilometer und 300 Höhenmeter müssen zu Fuß zurück gelegt werden. Rechts und links des Pilgerweges säumen zahlreiche Verkaufsstände den Pfad. Der goldene Felsen selbst thront 1.100 m über dem Meeresspiegel am Rand eines Abgrunds. Der Legende nach hält nur ein Haar Buddhas ihn im Gleichgewicht, selbst eine Kinderhand könnte ihn leicht ins Wanken bringen. Etliche Männer bringen Opfergaben dar und bekleben den Felsen mit Blattgold. Für Europäer sicherlich ungewohnt ist die kirmesartige Atmosphäre, die um dieses Heiligtum herum herrscht. Wir werden auch mal wieder zum begehrten Fotoobjekt für eine Gruppe junger Birmaninnen. Zurück geht es auf dem gleichen Weg: Erst zu Fuß, dann mit dem LKW und zum Schluss mit dem Bus ins Hotel. Ein langer, anstrengender aber auch spannender Tag geht zu Ende und wir schlafen mal wieder den Schlaf der Gerechten. @Heinz: Happy Birthday! @Katrin: „Marmelade in der Hose, Schokolade im Schuh“…??? Ok, das bekommen wir nicht mehr zusammen, daher hier die einfache Version: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
25.10.2013
Nach dem Frühstück zeigt uns Mr. Han, unser Reisebegleiter, im Garten des Hotels einige Pflanzen und Früchte. Auch können wir den Arbeitern des Anwesens bei der Herstellung von Kautschuk-Matten zusehen. Danach verlassen wir in regnerischem Wetter die Region um den goldenen Felsen und machen uns auf den Weg zurück nach Yangon. Da wir gestern in Bago noch einige Sehenswürdigkeiten ausgelassen haben, verbringen wir dort noch den halben Tag. Unsere erste Station ist die Shwethalyaung-Pagode. Der dort liegende große Buddha gilt als der älteste und schönste des Landes und ist 55 m lang und 16 m hoch. Der Legende nach wurde die Statue 994 n.Chr. erbaut und im 15. Jahrhundert restauriert. Danach geriet sie für einige Zeit in Vergessenheit und wurde 1881 beim Bau der Eisenbahn wiederentdeckt. Sicherlich entsprechen die Restaurierungen nicht unbedingt immer den genauen historischen Gegebenheiten, aber wer kann das hier schon genau sagen. Die zweite Sehenswürdigkeit des Tages sind 4 große sitzende Buddhastatuen vor den Toren der Stadt, die in die vier Himmelsrichtungen blicken. König Dhammazedi lies dieses Bauwerk mit einer Höhe von 30 Metern im Jahre 1476 errichten. Nach so viel Kultur geht es zur Mittagspause in ein Touristenlokal und darauf in einer 2-stündigen Busfahrt zurück nach Yangon. Von dort werden wir morgen zu einem 3-tägigen Aufenthalt an den Inle-See aufbrechen. Mittlerweile haben wir auch unsere Mitreisenden besser kennengelernt. Die Gruppe scheint recht nett zu sein und ist mit 11 Leuten inklusive uns beiden angenehm klein. @Angelika: Happy Birthday! @Mechtilde: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

23.10.2013 Karaweik Palace


Dreh eines Musikvideos ... und wir mittendrin


24.10.2013 Bago - Shwemawdaw Pagode (114 m hoch)







Goldener Felsen von Kyaikhto



25.10.2013 Kautschuk-Verarbeitung

Restaurierungsarbeiten an der Shwethalyaung-Pagode

ältester liegender Buddha Myanmars



4 Buddhas von Kyaikpun

Dienstag, 22. Oktober 2013

19.10. - 22.10.2013 Myanmar - Goldenes Land

19.10.2013
Willkommen in einem DER aufstrebenden Touristenländer derzeit: Myanmar! Doch bevor es soweit war, mussten wir ja erst noch unser „Visa on Arrival“ bekommen. Und die Prozedur verlief dann auch wie erwartet „ungewöhnlich“. Es gab zwar einen extra Schalter, an diesem herrschte jedoch das pure Chaos. Aber mit ein wenig Beharrlichkeit auf der einen und Geduld auf der anderen Seite, hatten wir bald das ersehnte Visum in unseren Pässen. Mittlerweile ging es auch stramm auf Mitternacht zu und die Schlange an der Migration wurde und wurde nicht kürzer. Umso überraschter waren wir, als Kirsten am Ausgang einen Herrn mit einem Djoser-Schild in der Hand warten sah. An dieser Stelle ein ganz dickes Lob von uns, schließlich war das so gar nicht vereinbart! Eigentlich sollten wir unsere Gruppe erst am 22.10.2013 im Hotel treffen. Das wir jetzt mitten in der Nacht am Flughafen abgeholt wurden, war natürlich ganz große Klasse. Mit dem Taxi ging es dann zu unserem Hotel in Yangon, der Hauptstadt Myanmars. Dort wartete schon die nächste Überraschung: Auch wenn das Hotel eine Art ehrwürdigen kommunistischen Charme versprüht, waren wir doch einigermaßen positiv überrascht. Die Aussicht aus unserem Zimmer verschlug uns aber tatsächlich die Sprache. Wir blicken direkt auf die nachts toll beleuchtete, weltberühmte Shwe-Dagon-Pagode, dem bekanntesten Bauwerk Myanmars. Da es mittlerweile fast 02:00 Uhr in der Nacht geworden ist, schlafen wir erst mal gründlich aus und nutzen den nächsten Tag um uns ein wenig zu akklimatisieren. Sightseeing ist dann in den kommenden Tagen angesagt. Unsere ersten Eindrücke sind jedoch extrem positiv: Die Menschen sind unglaublich freundlich und man fühlt sich absolut sicher. Spannend ist auch das Erscheinungsbild der Menschen: Während die Männer fast alle mit dem traditionellen Longyi, einem langen Wickelrock, herumspazieren, sieht man sehr viele Frauen mit Thanaka-Paste im Gesicht. Angeblich ist diese Paste auch der Grund, warum die Frauen in diesem südostasiatischen Land, im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen, keine Hautprobleme im Gesicht haben. Das Geldumtauschen funktioniert auch einfacher als gedacht: Allerdings bekommt man für gebrauchte Scheine tatsächlich einen schlechteren Kurs als für druckfrische. Da es hier kaum Geldautomaten gibt, haben wir uns extra einen Vorrat „frischer“ Dollarnoten aus den USA mitgebracht. Am Abend gehen wir noch in der Nachbarschaft Essen und sind über den zuvorkommenden Service erstaunt und begeistert. Und nur weil die Kellner so nett waren, haben wir noch 1, 2 oder 3 zusätzliche Tiger-Biere getrunken. Es ist schön, jetzt am Ende unserer „Weltreise“ nochmal ein exotischeres Land erreicht zu haben, und es wird bestimmt spannend und aufregend!
20.10.2013
Heute wartet ein echtes Weltwunder auf uns: die ca. 2.500 Jahre alte Shwe-Dagon-Pagode. Dies ist einer der heiligsten Orte und somit Pilgerstätte für Buddhisten aus aller Welt. Tonnen von Gold und tausende Edelsteine sind hier verbaut, gleichzeitig ist sie aber auch ein Ort der Ruhe, Besinnung und Meditation. Ursprünglich war der Stupa nur etwa 10 m hoch, aber im Laufe der Jahrhunderte erweiterten viele Herrscher die Anlage und nach und nach wuchs der Stupa auf seine heutige Größe von 90 Metern. Die Pagode ist aber auch ein politischer Ort, so hielt 1988 die spätere Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hier ihre erste öffentliche Rede. Die elegante Architektur des Hauptstupas entsteht durch verschiedene ineinander übergehende Teile. Auf die achteckige Basis mit 433 m Umfang folgen drei Terrassen. Auf der untersten stehen 64 kleinere und vier größere Pagoden. Nach der zweiten und dritten Terrasse beginnt der Bereich der „Glocke“ (22 m hoch), dann folgen „umgekehrte Almosenschale“, die mit 16 Lotosblütenblättern verziert ist, „gewickelter Turban“, „Lotosblüte“ (9,5 m hoch), der Bereich der 16 m hohen „hngat pyaw bou“ in Form einer Bananenblüte, der siebenfache Schirm (10 m hoch), der mit über 1.000 Diamanten und noch mehr Rubinen und Saphiren verziert ist, und, an der langen Spitze, eine Wetterfahne und die Diamantenknospe. Letztere ist eine Kugel von 25 cm Durchmesser, besetzt mit 4351 Diamanten, Rubinen, Saphiren und Topasen. Die oberste Krönung bildet ein 76-karätiger Diamant. Die Kugel dient als „Rastplatz der Vögel“. Soviel zu den nackten Fakten, aber die sind völlig unzureichend. Es haut einen schlicht um: Hunderte kleiner Stupas, tausende Buddhas, Mönche in ihren roten Roben, unzählige Thazaung (Gebetshallen) und alles einfach wunderschön. Definitiv einer der Top-Ten-Orte diesen Jahres! Für uns auch sehr angenehm ist mal wieder die Freundlichkeit der Einheimischen. Hier ist man wirklich willkommen. Und hier haben wir nicht nur viele Fotos gemacht, sondern wurden auch etliche Male um Gruppenfotos mit uns gebeten. Insbesondere jüngere Leute sprachen uns an und wollten einfach ein paar Worte auf Englisch mit uns sprechen. Eine tolle Erfahrung!!! @Rudi: Happy Birthday aus Yangon! Hier müsst ihr unbedingt mal hin! J @Silvia: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
21.10.2013
Heute lassen wir uns mit dem Taxi ins Herz der Altstadt fahren. Unser Besuch gilt hier der Sule Pagode. Diese liegt inmitten eines Kreisverkehrs und ist eher eine „Alltagspagode“. Gerade in der Mittagszeit kommen viele Gläubige her, um ihre religiösen Pflichten zu erfüllen. Vor der Pagode sitzen einige junge Mädchen mit Körben voller Sperlingen. Für 500 Kyat (ca. 50 Cent) kann man ein Vögelchen kaufen und dann fliegen lassen. Tja, was soll man jetzt machen??? Kauft man ein Vögelchen, unterstützt man diesen zweifelhaften Gelderwerb, kauft man keins, kann man auch keinem Tier die Freiheit schenken. Wir wissen es nicht…aber ich bin mir sicher, die zwei Spatzen fanden unsere Entscheidung ziemlich gut! J Zweite Sehenswürdigkeit des Tages ist die Botataung-Pagode. Hier treffen wir auf einen alten Herrn, der tatsächlich den Kölner Dom kennt und weiß, dass Köln in Deutschland ein heiliger Ort ist. Überhaupt begegnen uns die Menschen auch heute wieder mit großer Aufgeschlossenheit und Neugier. In anderen Ländern reagiert man als Tourist leider häufig zurückhaltend, weil es irgendwann ja doch um Geld geht. Das ist hier komplett anders, es wird höchstens mal um ein Foto gebeten. Und das macht ja auch uns Spaß. Die Besonderheit an dieser Pagode ist der begehbare innen und außen vergoldete Stupa. Durch verwinkelte Gänge geht es zum innersten Heiligtum, einer Haarreliquie Buddhas. Zur Erfüllung eines Wunsches versuchen die Gläubigen hier, einen Geldschein in eine Schale zu werfen. Trifft man die Schale, ist dies zumindest ein gutes Zeichen. Ähnliches findet sich auch in einer Gebetshalle: Dort dreht sich ein Rad mit verschiedenen Gefäßen und man versucht, diese mit Geldscheinen zu  treffen. Auch dies soll der Erfüllung einiger Wünsche nicht abträglich sein. Ich habe den Eindruck, dass selbst die Birmanen dies nicht bierernst nehmen, jedenfalls gibt es hier viel Gelächter. Am Abend finden wir ein nettes kleines Lokal und lassen uns das einheimische Bier schmecken. Scheinbar können wir unsere Herkunft nicht ganz verbergen, denn der Kellner serviert uns ein Bier mit einem stolzen „Prost“.
22.10.2013
Heute bekommen wir also endlich wieder Gesellschaft. Immerhin liegen die zwei Familienbesuche ja auch schon einige Zeit hinter uns und wir freuen uns sehr, jetzt mit einer hoffentlich netten Gruppe reisen zu können. Zunächst besuchen wir aber die tolle Maha Wizara Pagode. Der Stupa ist im Inneren wie ein Wald verziert und längst nicht so bevölkert wie die vorherigen Anlagen. Anschließend machen wir noch einen kurzen Stopp auf einem Markt um Kirsten einen traditionellen Longyi zu kaufen, damit wir beim Reiseleiter direkt einen guten Eindruck hinterlassen können. Dann ist es soweit: In der Hotellobby warten wir auf die Djoser-Gruppe. Der Flieger hatte ein wenig Verspätung, aber gegen 11:30 Uhr sind sie da. Wir bedanken uns nochmal bei Zaw für den tollen Service vor einigen Tagen, als er uns mitten in der Nacht vom Flughafen abgeholt hat. Die erste Gruppenbesprechung ist ganz lustig. Unsere beiden Reisebegleiter scheinen viel Spaß zu haben und sind sehr sympathisch. Da die anderen erst mal gemeinsam die Shwe-Dagon-Pagode besichtigen, wir dort aber ja schon waren, verabreden wir uns zum Abendessen. Unterdessen besuchen wir noch die Chauk Htatt Gyee und die Ngar Htatt Gyee Pagoden. In der ersten gibt es eine 72 m lange liegende Buddhafigur, in der zweiten eine 10 m hohe sitzende Statue zu bewundern. Den Abend verbringen wir gemeinsam in einem guten Lokal und tauschen viele Reiseerlebnisse aus. @Marie: Happy Birthday!
19.10.2013 Myanmar - Yangon - Shwe-Dagon-Pagode

Aussicht aus unserem Hotelzimmer


20.10.2013 Besuch der Shwe-Dagon-Pagode

der große Stupa







...ein Stückchen Heimat...  :-)

21.10.2013 Sule Pagode




...Freiheit den Vögeln...

Botataung Pagode




22.10.2013 Maha Wizara Pagode




...die Umweltaktivisten op Tour...

Eingang der Shwe-Dagon-Pagode


Chauk Htatt Gyee Pagode - 72 m langer liegender Buddha

Ngar Htatt Gyee Pagode - 10 m hoher sitzender Buddha