Dienstag, 22. Oktober 2013

19.10. - 22.10.2013 Myanmar - Goldenes Land

19.10.2013
Willkommen in einem DER aufstrebenden Touristenländer derzeit: Myanmar! Doch bevor es soweit war, mussten wir ja erst noch unser „Visa on Arrival“ bekommen. Und die Prozedur verlief dann auch wie erwartet „ungewöhnlich“. Es gab zwar einen extra Schalter, an diesem herrschte jedoch das pure Chaos. Aber mit ein wenig Beharrlichkeit auf der einen und Geduld auf der anderen Seite, hatten wir bald das ersehnte Visum in unseren Pässen. Mittlerweile ging es auch stramm auf Mitternacht zu und die Schlange an der Migration wurde und wurde nicht kürzer. Umso überraschter waren wir, als Kirsten am Ausgang einen Herrn mit einem Djoser-Schild in der Hand warten sah. An dieser Stelle ein ganz dickes Lob von uns, schließlich war das so gar nicht vereinbart! Eigentlich sollten wir unsere Gruppe erst am 22.10.2013 im Hotel treffen. Das wir jetzt mitten in der Nacht am Flughafen abgeholt wurden, war natürlich ganz große Klasse. Mit dem Taxi ging es dann zu unserem Hotel in Yangon, der Hauptstadt Myanmars. Dort wartete schon die nächste Überraschung: Auch wenn das Hotel eine Art ehrwürdigen kommunistischen Charme versprüht, waren wir doch einigermaßen positiv überrascht. Die Aussicht aus unserem Zimmer verschlug uns aber tatsächlich die Sprache. Wir blicken direkt auf die nachts toll beleuchtete, weltberühmte Shwe-Dagon-Pagode, dem bekanntesten Bauwerk Myanmars. Da es mittlerweile fast 02:00 Uhr in der Nacht geworden ist, schlafen wir erst mal gründlich aus und nutzen den nächsten Tag um uns ein wenig zu akklimatisieren. Sightseeing ist dann in den kommenden Tagen angesagt. Unsere ersten Eindrücke sind jedoch extrem positiv: Die Menschen sind unglaublich freundlich und man fühlt sich absolut sicher. Spannend ist auch das Erscheinungsbild der Menschen: Während die Männer fast alle mit dem traditionellen Longyi, einem langen Wickelrock, herumspazieren, sieht man sehr viele Frauen mit Thanaka-Paste im Gesicht. Angeblich ist diese Paste auch der Grund, warum die Frauen in diesem südostasiatischen Land, im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen, keine Hautprobleme im Gesicht haben. Das Geldumtauschen funktioniert auch einfacher als gedacht: Allerdings bekommt man für gebrauchte Scheine tatsächlich einen schlechteren Kurs als für druckfrische. Da es hier kaum Geldautomaten gibt, haben wir uns extra einen Vorrat „frischer“ Dollarnoten aus den USA mitgebracht. Am Abend gehen wir noch in der Nachbarschaft Essen und sind über den zuvorkommenden Service erstaunt und begeistert. Und nur weil die Kellner so nett waren, haben wir noch 1, 2 oder 3 zusätzliche Tiger-Biere getrunken. Es ist schön, jetzt am Ende unserer „Weltreise“ nochmal ein exotischeres Land erreicht zu haben, und es wird bestimmt spannend und aufregend!
20.10.2013
Heute wartet ein echtes Weltwunder auf uns: die ca. 2.500 Jahre alte Shwe-Dagon-Pagode. Dies ist einer der heiligsten Orte und somit Pilgerstätte für Buddhisten aus aller Welt. Tonnen von Gold und tausende Edelsteine sind hier verbaut, gleichzeitig ist sie aber auch ein Ort der Ruhe, Besinnung und Meditation. Ursprünglich war der Stupa nur etwa 10 m hoch, aber im Laufe der Jahrhunderte erweiterten viele Herrscher die Anlage und nach und nach wuchs der Stupa auf seine heutige Größe von 90 Metern. Die Pagode ist aber auch ein politischer Ort, so hielt 1988 die spätere Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hier ihre erste öffentliche Rede. Die elegante Architektur des Hauptstupas entsteht durch verschiedene ineinander übergehende Teile. Auf die achteckige Basis mit 433 m Umfang folgen drei Terrassen. Auf der untersten stehen 64 kleinere und vier größere Pagoden. Nach der zweiten und dritten Terrasse beginnt der Bereich der „Glocke“ (22 m hoch), dann folgen „umgekehrte Almosenschale“, die mit 16 Lotosblütenblättern verziert ist, „gewickelter Turban“, „Lotosblüte“ (9,5 m hoch), der Bereich der 16 m hohen „hngat pyaw bou“ in Form einer Bananenblüte, der siebenfache Schirm (10 m hoch), der mit über 1.000 Diamanten und noch mehr Rubinen und Saphiren verziert ist, und, an der langen Spitze, eine Wetterfahne und die Diamantenknospe. Letztere ist eine Kugel von 25 cm Durchmesser, besetzt mit 4351 Diamanten, Rubinen, Saphiren und Topasen. Die oberste Krönung bildet ein 76-karätiger Diamant. Die Kugel dient als „Rastplatz der Vögel“. Soviel zu den nackten Fakten, aber die sind völlig unzureichend. Es haut einen schlicht um: Hunderte kleiner Stupas, tausende Buddhas, Mönche in ihren roten Roben, unzählige Thazaung (Gebetshallen) und alles einfach wunderschön. Definitiv einer der Top-Ten-Orte diesen Jahres! Für uns auch sehr angenehm ist mal wieder die Freundlichkeit der Einheimischen. Hier ist man wirklich willkommen. Und hier haben wir nicht nur viele Fotos gemacht, sondern wurden auch etliche Male um Gruppenfotos mit uns gebeten. Insbesondere jüngere Leute sprachen uns an und wollten einfach ein paar Worte auf Englisch mit uns sprechen. Eine tolle Erfahrung!!! @Rudi: Happy Birthday aus Yangon! Hier müsst ihr unbedingt mal hin! J @Silvia: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
21.10.2013
Heute lassen wir uns mit dem Taxi ins Herz der Altstadt fahren. Unser Besuch gilt hier der Sule Pagode. Diese liegt inmitten eines Kreisverkehrs und ist eher eine „Alltagspagode“. Gerade in der Mittagszeit kommen viele Gläubige her, um ihre religiösen Pflichten zu erfüllen. Vor der Pagode sitzen einige junge Mädchen mit Körben voller Sperlingen. Für 500 Kyat (ca. 50 Cent) kann man ein Vögelchen kaufen und dann fliegen lassen. Tja, was soll man jetzt machen??? Kauft man ein Vögelchen, unterstützt man diesen zweifelhaften Gelderwerb, kauft man keins, kann man auch keinem Tier die Freiheit schenken. Wir wissen es nicht…aber ich bin mir sicher, die zwei Spatzen fanden unsere Entscheidung ziemlich gut! J Zweite Sehenswürdigkeit des Tages ist die Botataung-Pagode. Hier treffen wir auf einen alten Herrn, der tatsächlich den Kölner Dom kennt und weiß, dass Köln in Deutschland ein heiliger Ort ist. Überhaupt begegnen uns die Menschen auch heute wieder mit großer Aufgeschlossenheit und Neugier. In anderen Ländern reagiert man als Tourist leider häufig zurückhaltend, weil es irgendwann ja doch um Geld geht. Das ist hier komplett anders, es wird höchstens mal um ein Foto gebeten. Und das macht ja auch uns Spaß. Die Besonderheit an dieser Pagode ist der begehbare innen und außen vergoldete Stupa. Durch verwinkelte Gänge geht es zum innersten Heiligtum, einer Haarreliquie Buddhas. Zur Erfüllung eines Wunsches versuchen die Gläubigen hier, einen Geldschein in eine Schale zu werfen. Trifft man die Schale, ist dies zumindest ein gutes Zeichen. Ähnliches findet sich auch in einer Gebetshalle: Dort dreht sich ein Rad mit verschiedenen Gefäßen und man versucht, diese mit Geldscheinen zu  treffen. Auch dies soll der Erfüllung einiger Wünsche nicht abträglich sein. Ich habe den Eindruck, dass selbst die Birmanen dies nicht bierernst nehmen, jedenfalls gibt es hier viel Gelächter. Am Abend finden wir ein nettes kleines Lokal und lassen uns das einheimische Bier schmecken. Scheinbar können wir unsere Herkunft nicht ganz verbergen, denn der Kellner serviert uns ein Bier mit einem stolzen „Prost“.
22.10.2013
Heute bekommen wir also endlich wieder Gesellschaft. Immerhin liegen die zwei Familienbesuche ja auch schon einige Zeit hinter uns und wir freuen uns sehr, jetzt mit einer hoffentlich netten Gruppe reisen zu können. Zunächst besuchen wir aber die tolle Maha Wizara Pagode. Der Stupa ist im Inneren wie ein Wald verziert und längst nicht so bevölkert wie die vorherigen Anlagen. Anschließend machen wir noch einen kurzen Stopp auf einem Markt um Kirsten einen traditionellen Longyi zu kaufen, damit wir beim Reiseleiter direkt einen guten Eindruck hinterlassen können. Dann ist es soweit: In der Hotellobby warten wir auf die Djoser-Gruppe. Der Flieger hatte ein wenig Verspätung, aber gegen 11:30 Uhr sind sie da. Wir bedanken uns nochmal bei Zaw für den tollen Service vor einigen Tagen, als er uns mitten in der Nacht vom Flughafen abgeholt hat. Die erste Gruppenbesprechung ist ganz lustig. Unsere beiden Reisebegleiter scheinen viel Spaß zu haben und sind sehr sympathisch. Da die anderen erst mal gemeinsam die Shwe-Dagon-Pagode besichtigen, wir dort aber ja schon waren, verabreden wir uns zum Abendessen. Unterdessen besuchen wir noch die Chauk Htatt Gyee und die Ngar Htatt Gyee Pagoden. In der ersten gibt es eine 72 m lange liegende Buddhafigur, in der zweiten eine 10 m hohe sitzende Statue zu bewundern. Den Abend verbringen wir gemeinsam in einem guten Lokal und tauschen viele Reiseerlebnisse aus. @Marie: Happy Birthday!
19.10.2013 Myanmar - Yangon - Shwe-Dagon-Pagode

Aussicht aus unserem Hotelzimmer


20.10.2013 Besuch der Shwe-Dagon-Pagode

der große Stupa







...ein Stückchen Heimat...  :-)

21.10.2013 Sule Pagode




...Freiheit den Vögeln...

Botataung Pagode




22.10.2013 Maha Wizara Pagode




...die Umweltaktivisten op Tour...

Eingang der Shwe-Dagon-Pagode


Chauk Htatt Gyee Pagode - 72 m langer liegender Buddha

Ngar Htatt Gyee Pagode - 10 m hoher sitzender Buddha

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr beiden!

    Uff, ganz schön bunt ist es in Myanmar :-) Aber schon cool, mal so ganz anders nach der "Natur pur" der letzten Wochen! Schön, dass alles gut geklappt hat mit Eurem Visum! Hier ist seit ein paar Tagen - zumindest temparaturmäßig - der Spätsommer zurückgekehrt - 22 Grad und Sonne hat schon was. Allerdings kam dann gestern Abend das böse Erwachen - soviel Wasser, was gleichzeitig vom Himmel kam, haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Und wir freuen uns immer noch, dass bei unserer Auffahrt die Wasserableitung tatsächlich super funktioniert - ein wenig Sorge, dass wir irgendwann einen Teich vorne sehen, hatte ich schon... Ansonsten ist hier der ganz normale Wahnsinn im Gange. Im Obi ist die Weihnachtsabteilung schon aufgebaut - ächz... Genießt Eure letzten Wochen Eurer "Weltreise" und stellt bitte fleißig noch weitere Fotos ein. Für mich könnt Ihr bitte auch einem Spatz die Freiheit schenken!
    lg
    Alex

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