Donnerstag, 28. März 2013

24.03. - 28.03.2013 Frohe Ostern und warten auf den Weiterflug


24.03.2013
Heute Morgen steht eine kleine Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett auf dem Programm. Ausgehend von der Hacienda erreicht man sehr schnell die Sierra und wandert an vielen tollen Kakteen vorbei. Besondere Beachtung verdient der „Stuhl der Schwiegermutter“ (siehe Bild). Ziel der Tour ist eine kleine ehemalige Goldmine. Hier faszinieren uns wieder einmal die vielfältigen Farben des Gesteins. Ein wenig ängstlich halten wir auch Ausschau nach Katzenspuren. Außer Spuren vom Hund der Hacienda, Ziegen und Guanacos  finden wir aber zum Glück keine. Da es dieses Jahr in diesem Teil der Anden extrem trocken ist, finden die Pumas oben in den Bergen nicht mehr genügend Beutetiere. Daher ist vor ein paar Tagen eine dieser Raubkatzen ins Dorf gekommen und hat ein paar Schafe gerissen. Wenn man sowas hört, kommen einem die Diskussionen um ein paar Wölfe in den Wäldern Deutschlands nur noch lächerlich vor. Am Abend essen wir dann in der Hacienda, wo es tatsächlich Schweinebraten mit Semmelknödeln gibt.

25.03.2013
Heute verlassen wir dieses kleine Paradies in den Bergen. Leider verpassen wir somit auch den Besuch des chilenischen Fernsehens, das sich für heute angekündigt hat. Aber irgendwann muss man ja auch mal weiter. Die Fahrt durch das Hurtado-Tal ist sehr schön, da man durch sehr ursprüngliche Dörfchen kommt. Oft ist auf der einen Seite der Straße die fruchtbare Ebene des Tals und auf der anderen Seite ziehen sich die Kakteen bis zum Straßenrand. Nach gut 2,5 Stunden Fahrt erreichen wir die Termas Socos. Leider gibt es hier nur Wannenbäder, aber keine heißen Außenpools. Dafür gibt es einen ganz tollen Campground mit riesigem Swimmingpool. Hier sind wir tatsächlich die ersten Gäste seit neun Tagen. Man merkt sehr gut, dass die Saison hier eigentlich schon `rum ist. Auch wird es am Abend immer früher dunkel und merklich kühler. So genießen wir noch einen schönen Spätsommernachmittag am Pool. Als Reisender hat man es schon schwer… @Udo: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Was machen denn die Ostermärkte? @Silke: auch Dir Happy Birthday!

26.03.2013
Weiter geht es Richtung Hauptstadt. Leider verlässt die Ruta 5 oft die Küste, so dass die Fahrt nicht ganz so spannend verläuft. Ziel ist der kleine Pazifikort Pichudangui. Wir finden auch hier einen ganz tollen Campground (Wifi, sensationeller Pool und WARMES WASSER), aber mal wieder sind wir völlig alleine. Am Strand gehen wir spazieren und sehen sogar noch einen Seelöwen. Wir sind hier in einem wirklich netten Ort direkt am Meer und haben bestes Wetter: und niemand ist hier! Das ist schon alles was seltsam. So ganz verstehen können wir das nicht: seit Tagen sind wir praktisch überall alleine. Dabei ist die Hauptstadt gar nicht mehr weit weg. Wie auch immer: im Internet verfolgen wir den Sieg der deutschen Mannschaft und liegen am Pool. @Yvonne: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

27.03.2013
In Los Molles wollen wir noch zu einem Aussichtspunkt, von dem sich gut Seelöwen beobachten lassen. Leider hat das Naturschutzgebiet im März nur am Wochenende geöffnet und so verlassen wir die Pazifikküste. Stattdessen fahren wir zum Thermalhotel El Corazon um Kirstens Rücken eine abschließende Behandlung zu verpassen. Das Thermalbad öffnet erst um 15:00 Uhr und verlangt tatsächlich für uns zusammen ca. 80,00 € Eintritt. Geboten werden einem ein paar Pools mit Thermalwasser. Auch wenn die Anlage optisch ansprechend ist, das empfinden wir als die pure Abzocke. So ziehen wir unverrichteter Dinge ab und suchen uns in San Felipe einen Campground. Und, welche Überraschung: wir sind mal wieder die einzigen Gäste. Der Platz wird von einem älteren Herren betrieben und ist toll unter alten Bäumen gelegen. Es gibt sogar ein großes Naturschwimmbad. Da es aber seit 6 Jahren keine nennenswerten Niederschläge mehr gegeben hat, ist dieses trockengefallen. Einsamkeit in der Natur ist ja toll und deswegen sind wir ja auch nach Patagonien gefahren. Hier, im Zentrum Chiles, bedrückt es einen aber. Wir wären besser noch ein oder zwei Tage länger im Norden oder auf der Hazienda geblieben. So langsam wird es jetzt wohl auch Zeit weiter zu kommen. Die Saison ist hier einfach vorbei!

28.03.2013
So, wenn wir uns das nächste Mal melden, sind wir auf der Osterinsel. Und dann wird es bestimmt wieder spannender. Heute sind wir zum Thermalhotel „Termas de Colina“ gefahren. Dort haben wir den Tag im Schwimmbad verbracht und dürfen sogar über Nacht stehen bleiben. Dann haben wir morgen früh nur noch einen kurzen Weg nach Santiago, wo wir unser Auto abgeben werden. Wir wünschen euch allen ein paar ruhige und erholsame Ostertage und bedanken uns für die rege Beteiligung bis hierher. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. @Yvonne @Peter: da wir ja auch eine ganze Zeit in Nordamerika unterwegs sein werden (und wir entsprechende Gerüchte gehört haben), wäre es super, wenn ihr uns mitteilen könntet, sobald der „Boss“ dort auf Tour geht. Vielleicht geht ja was!

24.03.2013 "Sitz der Schwiegermutter" :-)

25.03.2013 Termas Socos

26.03.2013 Pichidangui

Truthahngeier

...die Poolanlage unseres Campgrounds...und das ganz für uns allein!

Samstag, 23. März 2013

18.03. - 23.03.2013 Delfine + Urlaub in den Anden


18.03.2013
Um 11:00 Uhr startet unser Ausflugsboot in das Schutzgebiet. Die Insel Choros ist unser Ziel. Wir fahren dort entlang der steilen Felsküste und können viele Tiere aus nächster Nähe sehen: Seelöwen, Pelikane, Humboldtpinguine, Seetölpel, mehrere Arten Kormorane und viele andere Seevögel. Zwei Seeotter lassen sich beim Spielen beobachten und sind schnell der Liebling der Touristen. Die Tiere haben gar keine Angst und beachten die wenigen Boote gar nicht. Danach geht es auf`s offene Meer auf die Suche nach den Großen Tümmlern. Bald haben wir eine Schule von vielleicht 20 Tieren gefunden. Die Delfine kommen ganz nah an das Boot heran: ein tolles Erlebnis. Am Nachmittag fahren wir noch bis Coquimbo, wo wir morgen den Fischmarkt besuchen wollen. Die Suche nach einem Campground gestaltet sich etwas schwierig und wir müssen noch ca. 20 km die Küste entlang fahren bis wir fündig werden. Da wir mittlerweile außerhalb der Saison unterwegs sind, haben wir den riesigen, direkt am Meer gelegenen Platz ganz für uns alleine. Ein schöner Stellplatz ist schnell gefunden, rückwärts eingeparkt und nichts geht mehr. Ich hatte nicht gesehen, dass der Platz aus tiefem feinem Sand besteht und mich daher festgefahren. Ausbuddeln und die sonstigen Tricks funktionieren hier leider auch nicht, da unser Camper doch sehr schwer ist. Das Ergebnis ist, dass wir uns immer tiefer eingraben und mir daher nichts mehr bleibt als Hilfe zu holen. Zum Glück sind die Leute hier sehr nett und hilfsbereit. Schon eine halbe Stunde später hat man uns mit einem Traktor aus dem Schlamassel befreit. Gut dass wir noch im Supermarkt waren und wenigstens eine Runde Bier ausgeben konnten!

19.03.2013
Der Fischmarkt in Coquimbo ist wirklich sehr sehenswert. Toll ist aber auch die Seelöwenkolonie direkt im Hafen. Die Tiere profitieren von den Abfällen der Fischer und sind nur durch die Hafenmauer von uns getrennt. So nah kommt man den beeindruckend großen Tieren nicht mal im Zoo. Gegen Mittag fahren wir durch das Valle de Elqui nach Vicuna. Das Tal des gleichnamigen Flusses ist inmitten der Wüste ein kleines Paradies. Überall gibt es Obstplantagen und Weinreben. Ein wenig erinnert mich das an unser schönes Ahrtal. Aber die Ahr ist dann doch schöner. J Bei Vicuna verlassen wir das Tal und fahren über eine wirklich abenteuerliche Schotterpiste in südlicher Richtung über den Tres-Cruces-Pass. Angeblich liegt die Passhöhe auf knapp 3.000 Metern. Auf jeden Fall war es wirklich steil und hat mich einiges an Nerven gekostet. Für die 43 Kilometer benötigen wir gut 2 Stunden und sind froh, am Nachmittag in Hurtado anzukommen. Hier erreichen wir die Hacienda Los Andes, die von einem deutschen Paar betrieben wird. Die Reiterlodge ist seit gut 10 Jahren in Betrieb und ein wirkliches kleines Paradies hier in den Bergen. Der Campground liegt toll am Flussufer und ist sehr urig. Leider können wir mit unserem Camper da nicht hin und bleiben daher auf dem Parkplatz stehen.

20.03.2013
Ein ganzer Tag relaxen in herrlicher Umgebung. Die Lodge ist wirklich eine grüne Oase umgeben von vielfarbig leuchtenden Andengipfeln. Da wir unser Programm hier in Chile und Argentinien soweit „abgeklappert“ haben, wir unseren Wagen aber erst am 29.03.2013 abgeben werden, lassen wir es jetzt ruhig angehen  und werden hier ein paar faule Tage verbringen. Dann haben wir auch noch mal Zeit uns ein wenig auf Mexiko vorzubereiten. Wir hatten ja gedacht, dass wir dort erst einmal geführt hinkommen und uns daher nicht ganz so intensiv eingelesen. Sofern nichts mehr schiefgeht, kann man jetzt auch ein Fazit über unseren ersten Reiseteil ziehen. Ich denke, dass ist hoffentlich schon `rübergekommen: Die Tour durchs südliche Südamerika war schlichtweg der Hit. Wir haben unheimlich viele tolle Eindrücke gewonnen und wahnsinnig viel erlebt. Die Menschen waren überall sehr freundlich und hilfsbereit. Es war aber auch manchmal anstrengend: Gerade am Anfang war sehr vieles Neu und ohne Spanischkenntnisse auch manchmal mühsam. Und die Distanzen sind nicht zu unterschätzen. Gerade in Patagonien und Argentinien braucht man selbst für kurze Strecken sehr viel Zeit. Am meisten im Gedächtnis hängenbleiben werden einem wohl die äußeren Enden der Tour: im Süden Patagonien mit seinen Gletschern und Regenwäldern, im Norden der Altiplano mit seinen Lagunen und Tieren. Die Seenregion in der Mitte hat uns auch sehr gut gefallen, unterscheidet sich aber nicht so sehr von Landschaften in Europa. Mit der Aufenthaltsdauer von 3 Monaten sind wir sehr gut hingekommen. Trotz einiger Arztbesuche und Autoreparatur blieb sogar noch Zeit für ein wenig Urlaub zwischendurch. Das war aber auch notwendig, da es ansonsten leicht in Stress hätte ausarten können. Und wenn man so lange unterwegs ist, wie wir in diesem Jahr, muss man auch ein wenig anders reisen, als wenn es nur 3 Wochen wären.

21.03.2013
Reitausflug in die Anden. Und Andi mit dabei…leider gibt es aber kein Beweisfoto. Um 10:00 Uhr geht es für vier Stunden in die Berge. Die Tiere kennen den Trail sehr gut und so ist selbst für einen Anfänger die Tour gut zu machen. Im Zweifel kommen die Tiere auch alleine zurecht. Aber ich glaube, ich habe mich gar nicht sooo schlecht angestellt. J Hat auf jeden Fall riesigen Spaß gemacht. Am Nachmittag hatte ich mir dann ein Nickerchen in der Hängematte auch redlich verdient.

22.03.2013
Heute gibt es nicht viel zu berichten. Am Vormittag sind wir am Hurtado-River wandern gegangen und haben die „Noodie-Island“ besucht. Das ist eine Badestelle am Fluß, die inmitten eines Bambushains gelegen ist. Weiß jemand, was „Noodie-Island“ bedeutet??? ;-) Den Rest des Tages haben wir nur im Schatten gelegen und gelesen. Urlaub!!!

23.03.2013
Die letzte Woche auf dem chilenischen Festland hat begonnen. Wir werden noch bis Montag hierbleiben und dann die letzte Etappe nach Santiago in Angriff nehmen, bevor wir am Ostersamstag zur Osterinsel fliegen. Heute Vormittag (man beachte: wir haben uns den Siesta-Zeiten schon voll angepasst) widmen wir uns erst einmal unserem Camper. Eine gründliche Säuberung ist mal wieder von Nöten. Den Rest des Tages, na ja, „siehe gestern und vorgestern“. Heute Abend werden wir die Küche des Hauses mal testen. Schließlich haben wir schon das Auto geputzt, dass sollte an Arbeit für heute ja auch reichen.

18.03.2013 Reserva Nacional Pingüino de Humboldt

Seeotter

Seetölpel

Pelikane

Seelöwen

...dürfte bekannt sein...


...verrücktes Foto...aber echt


19.03.2013 Seelöwe im Hafen von Coquimbo

Fischmarkt

22.03.2013 ...in den Anden bei der Hacienda Los Andes...habe gerade festgestellt, dass es von mir diesmal kein Foto gibt, aber als liebender Ehemann hat man halt nur Augen für die Gemahlin

für Alex...der Kaktus fehlte uns noch


23.03.2013 Hacienda Los Andes


Sonntag, 17. März 2013

13.03. - 17.03.2013 Abschied vom Altiplano


13.03.2013
Eine letzte geführte Tour auf den chilenischen Altiplano: Um 7:00 Uhr werden wir vor unserer Unterkunft abgeholt und machen uns auf den Weg zu den Lagunen Miscanti und Meniques. Obwohl wir in Bolivien natürlich schon unglaublich tolle Landschaften gesehen haben, gefällt uns diese Tour trotzdem sehr gut. Auch wenn es nichts mehr wirklich Neues für uns ist. Im Anschluss an die Lagunen halten wir kurz in den Dörfern Socaire und Toconao. Diese sind wegen ihrer alten Kolonialkirchen bekannt. Zum Abschluss besuchen wir noch den Salar de Atacama und den Lago Chaxa. Die Salzpfanne ist nicht so blendend weiß wie der Salar de Uyuni in Bolivien. Vielmehr ist seine Oberfläche verkrustet und körnig. Da diese Schicht mit Lehm versetzt ist, ist sie an den meisten Stellen bräunlich. Am Lago Chaxa sehen wir einige Flamingos und andere Wasservögel. Den Nachmittag verbringen wir mal wieder am Pool und genießen die Sonne. Nach dem Abendessen, bei einem leckeren italienischen Restaurant, bekomme ich in der Nacht Probleme mit dem Magen und starke Bauchkrämpfe. Kirsten hatte schon den ganzen Tag ein komisches Grummeln im Bauch und hat deshalb nicht viel gegessen.

14.03.2013
Jetzt sind wir noch nicht mal in Mexiko, aber schon hat uns Montezumas Rache erwischt. Da wir beide in der Nacht mehr Zeit in den Banos als in unserem Camper verbracht haben, verschieben wir die Abreise um einen Tag und ruhen uns aus. Wir gehen nur kurz ins Städtchen und holen uns Kohletabletten. Danach liegen wir abwechselnd am Pool oder im Camper.

15.03.2013
Die letzte Nacht war zum Glück wieder viel besser. Da wir doch einigermaßen ausgeruht und wiederhergestellt sind, beschließen wir, endlich wieder aufzubrechen. Ziel des Tages soll nach ca. 300 km die Stadt Antofagasta an der Küste sein. Die Atacamawüste zeigt heute ihr unbarmherziges Gesicht. Obwohl wir im Laufe des Tages immer mehr an Höhe verlieren und uns der Küste nähern, ist es unerträglich heiß. Nirgendwo wächst ein Strauch oder wenigstens etwas Gras. Auf halbem Weg besuchen wir die Salpeterstadt Chacabuco. Von 1924 bis 1938 wurde hier Salpeter abgebaut. Zunächst brauchte man dieses zur Herstellung von Schießpulver. Als Kunstdünger trat es dann seinen Siegeszug an und verursachte einen Boom ähnlich dem der Goldfunde in Alaska. Nachdem im ersten Weltkrieg von Deutschland die Möglichkeit entdeckt wurde, künstliches Salpeter industriell herzustellen, wurde der Betrieb jedoch wieder eingestellt. In den 1970er Jahren nutzte die Regierung Allende die Baracken als Haftanstalt für politisch Gefangene. Insgesamt waren hier ca. 1.500 Intelektuelle aus ganz Chile kaserniert. Heute ist die Geisterstadt ein Nationaldenkmal und unter Schutz gestellt. Der Besuch war spannend, in der Nachmittagshitze jedoch sehr anstrengend. Aber vielleicht erlebt man auch gerade so, unter welch schwierigen Bedingungen die Menschen hier lebten und arbeiteten. Am späten Nachmittag erreichen wir Antofagasta. Die Wüste zieht sich direkt bis ans Meer, ähnlich der Namib in Namibia. La Portada, ein großer Felsbogen vor der Küste, ist einen kurzen Fotostopp wert, bevor wir uns dann auf die Suche nach einem Campingplatz machen. Südlich der Stadt werden wir fündig und haben eigentlich einen tollen Stellplatz direkt am Strand. Leider ist der Platz im, na sagen wir mal, nicht mehr allerbestem Zustand. @Kai&Melli: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

16.03.2013
In der Frühe verlassen wir den Campground ohne Frühstück. Dieser Ort ist uns doch ein wenig zu unwirtlich. ;-) Von Antofagasta fahren wir ca. 300 km auf der Panamericana Richtung Süden. Wir durchqueren dabei weiter die Atacamawüste. Aufgrund der hohen Küstenkordillere kommen kaum Regenwolken hier im Landesinneren an, und so gibt es hier Wetterstationen, an denen noch nie Niederschlag gemessen wurde. Mehrere ausgebrannte Autowracks am Wegesrand hinterlassen irgendwie ein mulmiges Gefühl. So sind wir dann auch froh, endlich an die Pazifikküste zu gelangen. Allerdings sind die nächsten 100 km auch hier sehr ernüchternd. Kaum mal eine Pflanze am Wegesrand und die Dörfer sind wirklich sehr ärmlich. Das haben wir uns hier, knapp 1.000 km nördlich von Santiago, doch anders vorgestellt. Erst in Bahia Inglesa, einem kleinen Urlaubsort, finden wir einen wirklich gemütlichen Stellplatz (viel billiger als gestern), einen Badestrand und einige nette Restaurants. Viel Spaß haben wir mit einer kleiner Überraschung für unser Geburtstags“kind“ Kai. Per Skype richten wir ihm unsere Glückwünsche zum 40. aus und sehen viele unserer Freunde wieder. Scheint eine lustige Party gewesen zu sein! J

17.03.2013
Weiter geht es nach Süden durch die Wüste. Unglaublich lebensfeindlich zeigt sich auch heute die Atacama. Insofern gibt es nicht viel von der Fahrt zu berichten. Am Nachmittag erreichen wir Punta de Choros an der Pazifikküste. Hier sind drei kleine Inseln unter Naturschutz gestellt, die wir morgen auf einer Bootstour erkunden wollen. Wir finden einen ganz tollen Campingplatz direkt am Strand. Wirklich super gelegen, man kann den Pelikanen sogar beim Fischen zuschauen…aber…der Stellplatz kostet sagenhafte 45.000 chilenische Pesos (fast 80 €!!! Normal sind eigentlich so um die 15 €). Das ist dann die bisher größte Abzocke, die wir erleben müssen, besonders da es auch nur kaltes Wasser gibt…aber wir sind ja hier, um die tolle Natur zu genießen und nicht um uns zu ärgern. Da wild campen hier im Naturschutzgebiet verboten ist, haben wir leider keine andere Möglichkeit, wie diesen Preis für die eine Nacht zu bezahlen. Mit viel Glück kann man im Reserva National Pingüino de Humboldt sogar Delfine und Wale beobachten. Auf jeden Fall aber sieht man Humboldtpinguine, Seelöwen und verschiedene Seevögel. Die Delfine sind während des El-Nino-Jahres 1978 hergekommen und geblieben. Heute haben wir schon einige Austernfischer am Strand beobachten können.

13.03.2013 Laguna Miscanti



Laguna Meniques


Socaire


15.03.2013 Salpeterstadt Chacabuco


La Portada bei Antofagasta


16.03.2013 ...in der Atacama

17.03.2013 Austernfischer am Pazifik bei Punta de Choros

Dienstag, 12. März 2013

07.03. - 12.03.2013 Bolivien und Altiplano



07.03.2013
Unser Bolivienabenteuer kann beginnen. Pünktlich um 8:00 Uhr bricht unsere kleine Reisegruppe (6 Personen + Fahrer) von San Pedro de Atacama auf. An der chilenischen Grenzstation ist erst einmal Schlange stehen angesagt. Endlich nach über einer Stunde haben wir den ersehnten Stempel im Pass. Wir fahren Richtung Vulkan Licancabur und biegen dann auf den Paso del Cajon nach Bolivien ab. Die Einreise dort geht sehr schnell. Erstes Highlight ist die Laguna Verde. Dort sehen wir auch schon die ersten Flamingos. Nach weiteren tollen Lagunen besuchen wir die Geysire Sol de Manana. Die blubbernden Schlammtöpfe liegen auf 4.850 Metern Höhe und sind damit das höchstgelegene Geysirfeld der Welt. Nach einer Badepause in den Termas de Chalviri fahren wir zu unserer Unterkunft in der Nähe der Laguna Colorada. Wir werden dort alle zusammen in einem Raum schlafen. Beim späten Mittagessen lernen wir uns dann etwas näher kennen: Hester & Joe aus England, Aki aus Japan und Eric aus Costa Rica. Am frühen Abend besuchen wir die Lagune.  Das leuchtendrote Wasser ist bevölkert von tausenden Flamingos, die durch das Plankton hier ihre rote Farbe bekommen. Die Lagune ist auf jeden Fall der Höhepunkt des Tages. Abends haben wir viel Spaß beim Kartenspielen, und außer ein wenig Kopfschmerzen kommen wir alle ganz gut mit der Höhe unseres Hostals von rund 4.300 m zurecht. Der erste Tag in Bolivien war in jedem Fall ein tolles Erlebnis.

08.03.2013
Nach dem gemeinsamen Frühstück beladen wir unseren 4x4-Jeep und fahren auf wirklich rauen Pisten durch das bolivianische Hochland. Hier können wir froh sein, nicht mit unserem Camper unterwegs zu sein. Erstes Ziel ist ein kurioser Felsen mit dem Namen Piedra del Arbor. Nach dem kurzen Fotostopp führt der Weg an einer Reihe von Lagunen vorbei. Da es leider bewölkt ist, sind die Farben heute nicht so aufregend. Dafür sehen wir jede Menge Tiere: Vicunjas, Lamas, Nandus, einen Vizcacha, Flamingos und andere Vögel. Wir haben in der Gruppe sehr viel Spaß zusammen und genießen die abwechslungsreiche Fahrt. Die verschiedenen Sprachen vermischen sich und jeder lernt etwas vom anderen. Zum Glück sprechen zwei von uns fließend spanisch, so dass wir uns auch mit dem Fahrer gut verständigen können. Letztes Ziel des Tages ist die Laguna Negra. Sie liegt eingebettet zwischen Felstürmen und viele Wasservögel nisten hier. Am Abend erreichen wir den kleinen Andenort Culpina „K“ . Hier haben wir diesmal echt süße Doppelzimmer und einen netten Aufenthaltsraum. Es ist einfach toll, an einem so entlegenen Ort zu sein. Die Stimmung wird am Abend immer besser und die Geschichten immer lustiger. Allerdings reden wir auch über viele Unterschiede in den Kulturen unserer Herkunftsländer. So lernen wir zum Beispiel, dass in Japan der Junge das Mädchen um den ersten Kuss bitten muss. Die zwei Tage sind bisher ein voller Erfolg, was zum einen natürlich an den Sehenswürdigkeiten liegt, zum anderen aber wesentlich durch die klasse Weggefährten bestimmt wird. So wird der Abend bei einem Bierchen auch noch recht lang.

09.03.2013
Heute Morgen machen wir uns früh zum Hauptziel der Tour, dem Salar de Uyuni, auf. Vorher besuchen wir noch den Eisenbahnfriedhof: ein großer Spielplatz für Erwachsene. Danach fahren wir dann zum Highlight der Tour. Der Salar de Uyuni ist mit 160 km Länge und 135 km Breite die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste ist zwischen 2 und 9 Metern dick. Wir sind hier immer noch auf 3.650 m Höhe. Da es in den letzten Wochen stark geregnet hat, ist es leider nicht erlaubt, den Salar komplett zu durchqueren. Wir fahren aber bis zum Hotel del Sal und genießen dort unser Mittagessen. Am Nachmittag gehen wir zusammen mit unserem Fahrer in Uyuni in einer Pizzeria einen Abschiedsdrink nehmen. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich aneinander gewöhnt und wie schwer dann (nach nur 3 Tagen) der Abschied fallen kann. Gerade diese Begegnungen machen den Reiz einer solchen Reise aus. Wir würden uns sehr über ein Wiedersehen freuen. Vielleicht in London, auf dem Kölner Weihnachtsmarkt oder in Las Vegas? @OurFriendsFromTheBoliviaTour: It was a pleasure to meet you! And hopefully we will meet again! (I hope my english is getting better! J) Da für uns die Fahrt zurück nach San Pedro geht, werden wir bereits um 15:30 Uhr von unserem neuen Fahrer abgeholt. Die anderen setzen ihren Weg durch Bolivien nach Peru fort. Im Dorf Villa Mar verbringen wir die letzte Nacht in Bolivien, bevor es morgen zurück über die Grenze nach Chile geht.

10.03.2013
Nach einer letzten, wirklich bitterkalten Nacht in Bolivien (auf ca. 4.700 m Höhe), bringt uns unser Fahrer in einer rasanten Tour zur chilenischen Grenze. Nach all den zum Teil wirklich erschreckenden Berichten über angetrunkene Fahrer und defekte Fahrzeuge, können wir nur sagen, dass wir keinerlei Probleme hatten. Alles war super organisiert, die Leute waren nett und wir haben wahnsinnig viel erlebt. Der Trip nach Bolivien gehört für uns auf jeden Fall mit zum Besten, was wir auf unseren Reisen bisher erlebt haben. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich am Pool in San Pedro und planen die nächsten Tage. Wir werden wahrscheinlich noch 3 weitere Tage hier bleiben und die Gegend erkunden. Wer weiß, ob wir nochmals in die Atacama kommen? @ThomasB.: als Wüstenfan musst du unbedingt mal hierherkommen. Es ist hier wirklich toll und abwechslungsreich.

11.03.2013
Ein fauler Tag am Pool unseres Campingplatzes: viel gibt es da nicht zu berichten. Wir genießen die Sonne und machen Urlaub. Morgen geht es dann in ein Thermalbad auf 3.500 m Höhe und übermorgen besuchen wir in einer geführten Tour noch einige Lagunen im Altiplano. Danach werden wir wieder Richtung Küste fahren und die Höhengebiete verlassen. Es geht dann langsam zurück nach Santiago wo wir unser Fahrzeug abgeben werden. Wir sind jetzt schon ein wenig traurig darüber, da das Camperleben so wirklich sehr viel Spaß macht. Mittlerweile haben wir uns auch überlegt, wie wir in Mexiko vorgehen werden. Wir fliegen von Mexiko-City weiter bis nach Cancun und fahren dort mit einem Mietwagen für eineinhalb Monate auf eigene Faust durch Mexiko. Zum Abschluss fliegen wir zurück nach Mexiko-City und verbringen dort noch eine Woche bevor es weiter nach Kanada gehen wird.

12.03.2013
Ein weiterer Tag in der Atacamawüste bei San Pedro. Wir frühstücken gemütlich und brechen danach auf zu den Termas de Puritama. Diese liegen nur 30 Kilometer entfernt, so dass wir schnell dort sind und einen ruhigen Tag genießen können. Die Thermen liegen auf 3.580 m Höhe und die einzelnen Becken sind zwischen 32 und 34 Grad heiß. Die wunderschön in die Natur eingebetteten Becken sind umgeben von riesigem Pampasgras und anderen Pflanzen: eine richtige Oase in der Wüste. Besonders schön sind auch die vielen kleinen Wasserfälle, die wie natürliche Whirlpools das Wasser aufwirbeln. Am Nachmittag fahren wir zurück zu unserer Unterkunft und machen den nächsten Badestopp am Pool. Den Abend wollen wir gemütlich in einer Pizzeria des Ortes ausklingen lassen. Da wir im Moment hier in einem richtigen kleinen Urlaubsörtchen sind, genießen wir es, mal ein paar Tage nicht selbst kochen zu müssen.

07.03.2013 Laguna Verde - Bolivien


Laguna Colorada



08.03.2013 Piedra de Arbol


Laguna Negra

...unsere Unterkunft...

09.03.2013 Eisenbahnfriedhof in Uyuni

Salar de Uyuni





Quinoa - so ähnlich wie Reis

10.03.2013 ...auf dem Weg zurück nach Chile


11.03.2013 San Pedro de Atacama

12.03.2013 Termas de Puritama (3.580 m Höhe)