03.10.2013
Bereits am frühen Mittag
erreichen wir die Pazifikküste nördlich von San Francisco. Ab jetzt geht es bis
Vancouver nur noch Richtung Norden am Meer entlang. Besonders der erste
Abschnitt ist landschaftlich sehr schön und beeindruckt mit seiner Steilküste.
Bekannt ist hier das kleine Örtchen Bodega Bay in dem Alfred Hitchcock seinen
Thriller „Die Vögel“ drehte. Da wir in den letzten Wochen fast nur noch
gezeltet haben und daher auch ein wenig geschlaucht sind vom ewigen Leben an
der frischen Luft, haben wir beschlossen, in den letzten Tagen in den USA feste
Dächer über dem Kopf zu bevorzugen. Außerdem wird es mittlerweile schon vor 19
Uhr dunkel und kalt, so dass man sich schon sehr früh in sein Zelt verkriechen
müsste. Und unseres ist definitiv zu klein, um sich dort wirklich viel länger
als zum Schlafen aufzuhalten. Heute finden wir eine wirklich tolle Cabin in
Fort Ross mit Pazifikblick und offener Feuerstelle mitten im Raum. So kann man
leben! J
04.10.2013
Weiter geht es auf dem Highway
No. 1: Zunächst passieren wir Mendocino und erreichen schon bald den Eel-River.
Entlang dieses Flusses windet sich die Straße über unzählige Kurven durch einen
dichten Wald ehe sie nach rund 20 Meilen in den Highway 101 übergeht. Wir
passieren im weiteren Verlauf viele schöne Wälder mit Küstenmammutbäumen.
Außerdem „treffen“ wir einen netten Polizisten, der uns ausnahmsweise keinen
Strafzettel schreibt, obwohl wir rund 15 Meilen zu schnell unterwegs waren.
Offenbar ist er der Meinung, dass Touristen durch den „shutdown“ der Regierung und
die Schließung aller Parks in den USA im Moment schon genug gebeutelt sind.
Schwein gehabt! Bei Eureka erreichen wir wieder das Meer und fahren noch ein
kleines Stückchen weiter, da dieser Ort einfach nur groß und hässlich ist. In
Trinidad (Tobago haben wir aber nicht entdeckt!) gehen wir am Abend lecker
Fisch essen und danach noch etwas am Strand spazieren. Unsere Bleibe für diese
Nacht finden wir in einer preiswerten kleinen Hütte des Rodeway Inn, direkt
unter Mammutbäumen im Wald gelegen. @Renate: Happy Birthday!
05.10.2013
Insgesamt lassen wir es die
letzten Tage in den USA etwas ruhiger angehen. Ein wenig Urlaub vom vielen
Entdecken sozusagen! J
Jedenfalls verlassen wir heute Vormittag Kalifornien und erreichen Oregon. In
diesem Bundesstaat waren wir bislang ja auch noch nicht. Entlang der schönen
Küste geht es immer weiter in Richtung Kanada. Es ergeben sich oft schöne
Blicke auf den Pazifik; zum Glück ist die Straße aber sehr gut befahrbar und
nicht mehr so gewunden, wie dies nördlich San Franciscos der Fall war. Am
frühen Nachmittag suchen wir uns ein schönes Motel und lassen den Tag gemütlich
ausklingen. Zu erwähnen ist noch, dass unsere Hauswirtin aus der Ukraine stammt
und Fan der Klitschko-Brüder ist. Da Wladimir heute gegen Powetkin einen klaren
Punktsieg landen konnte, war sie natürlich bester Laune.
06.10.2013
Und weiter geht es: Heute gibt es
wieder besonders schöne Küstenabschnitte zu bestaunen. Insbesondere das Heceta
Lighthouse mit den vielen Seelöwen bietet etwas für`s Auge, und die Straße
verläuft teilweise direkt am Meer. In Depoe Bay legen wir eine kleine
Mittagpause ein. Bekannt wurde dieser Fischerort durch den Film „Einer flog
über`s Kuckucksnest“ mit Jack Nicolson in der Hauptrolle. Am Nachmittag
erreichen wir das Cape Kiwanda und beschließen, hier die Nacht zu verbringen.
Wir gehen noch ein wenig am Strand spazieren und erleben innerhalb kürzester
Zeit, dass sich drei PKWs im tiefen Sand festfahren. Einer hat sich sogar ohne
Allradantrieb in den tiefen Sand gewagt! Na ja, da werden Erinnerungen an Chile
wach…da mussten wir uns auch einmal aus dem Sand ziehen lassen. J
07.10.2013
Über Nacht ist richtig useliges
Herbstwetter über Oregon hereingebrochen. Wir machen trotzdem das Beste daraus
und fahren weiter an der schönen Küste nach Norden. Am Cape Meares legen wir
einen kurzen Stopp ein und genießen die Aussicht auf die fantastische
Steilküste. Danach wartet ein spezielles Erlebnis auf uns: Da Kirsten sich wohl
im Sturm am Grand Canyon eine hartnäckige Erkältung mit Ohrenschmerzen
zugezogen hat, besuchen wir eine Walk-In-Clinic. Dies ist eine Arztpraxis, zu
der jeder einfach in die Sprechstunde gehen kann. Normalerweise lassen sich die
Leute hier einen Termin bei ihrem Familienarzt geben, nur Leute auf der
Durchreise (J)
oder ärmere Leute, zum Teil sogar ohne Krankenversicherung, besuchen eine
solche Klinik. Laut deren ausgehangenem Leitbild, werden hier alle gleich
behandelt, egal welche Hautfarbe, politische Gesinnung oder sexuelle
Orientierung die Patienten haben. Eigentlich sollte das nach unserem
Verständnis doch wohl selbstverständlich sein?!? Am Nachmittag verlassen wir
Oregon und erreichen mit Washington unseren letzten Bundestaat der USA auf
dieser Reise. Wir finden ein uriges altes Motel mit kleinen Hüttchen wie aus
dem Freilichtmuseum…echt gemütlich!
08.10.2013
Zunächst führt uns unser Weg
weiter an der Küste entlang. Allerdings verläuft die Straße nicht mehr direkt
am Pazifik, sondern hinter einer großen Bucht entlang riesiger Salzmarschen.
Ein Vogelparadies und im regnerischen Wetter eine schaurige Landschaft. Bei
Olympia, der Hauptstadt Washingtons (nicht wahr, Thomas?), erwischt uns ein
ziemliches Unwetter und wir sind froh, als die Sonne wieder herauskommt. Am
Nachmittag erreichen wir mit Seattle die größte Stadt des amerikanischen Nordwestens.
Wir suchen uns ein Motel und verbringen einen ruhigen Abend. Morgen werden wir
also die USA verlassen und uns zurück an unseren Ausgangspunkt Vancouver
begeben. Wir sollten gegen Mittag dort ankommen, da es nur noch rund 250
Kilometer zu fahren sind. Damit werden wir unsere Rundfahrt durch Kanada und
die USA beenden und sind dann ca. 27.000 km in 4 Monaten gefahren.
03.10.2013 Fort Ross - unsere Cabin |
04.10.2013 Oregon-Küste |
Trinidad |
jede Menge Muscheln |
05.10.2013 Arch-Rock |
06.10.2013 Heceta-Lighthouse |
07.10.2013 Cape Meares |
Home Sweet Home... |
...die Wachkatze |
Guten Flug nach Myanmar!
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