Freitag, 20. September 2013

15.09. - 20.09.2013 Mesa Verde & Unwetter in Colorado

15.09.2013
Ein sonniger Morgen erwartet uns…endlich! Wir verlassen den tollen Canyonlands NP und fahren einmal mehr nach Moab zurück. Wir wollen hier ein wenig entspannen und organisatorische Dinge regeln. Zu unserer Verwunderung hat die Autovermietung eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter in Deutschland hinterlassen, erfahren wir aus einer Mail von meinem Vater. Wir sollen sie wegen eines Ölwechsels und ein paar weiterer Fragen zurückrufen. Denken die wirklich, wir wären bis nach Deutschland gefahren??? Jedenfalls gestaltet sich das Telefonieren von einem öffentlichen Telefon aus als ganz schön nervenaufreibend. Bestimmt eine Stunde lang wird Kirsten von einem zum anderen verbunden, aber niemand kann uns weiterhelfen. Kurz vorm Nervenzusammenbruch (Kirsten hatte schon so hektische Flecken im Gesicht J) bekommen wir endlich eine der so streng geheim gehaltenen Emailadressen. Wir sind ja wirklich geduldig, aber hier sind wir dann für unsere Verhältnisse mal nicht sooo freundlich gewesen. Den Rest des Tages erholen wir uns auf einem schönen Campingplatz mitten in Moab, wo wir uns eine kleine Holzhütte gemietet haben. Am Abend gehen wir schön essen und beschließen noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. @Thomas: Happy Birthday! @Steffi & Thomas: Das freut uns sehr für euch! Viel Spaß bei den Vorbereitungen für Februar! J
16.09.2013
Wahnsinn, um Punkt sieben Uhr werden wir von einer Fanfarentruppe geweckt. Allerdings hat das Ständchen nichts mit dem heutigen Datum zu tun, auch wenn ich mich schon bei Kirsten für die tolle Geburtstagsüberraschung bedanken wollte. Des Rätsels Lösung ist, dass hinter dem Campingplatz eine High School ihren Sportplatz hat und während der Football-Saison jeden Morgen vor dem Unterricht die Blaskapelle dort übt. Vielleicht kann ich morgen früh mal ein Foto davon machen! Unserem Auto lassen wir heute auch noch mal besondere Aufmerksamkeit angedeihen: Ölwechsel und Grundreinigung; wobei letztere auch wirklich nötig war. Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten: Wir haben ein wenig Urlaub gemacht und uns ausgeruht.
17.09.2013
Das Ständchen heute Morgen fiel dann eher dürftig aus: War gestern noch die gesamte Blaskapelle unterwegs, so übten heute nur ein paar Trommler ihren Rhythmus. Das Wetter ist auch wieder sehr unbeständig und so verzichten wir auf einen Fotostopp bei den Fishertowers. Diese liegen komplett im Schatten und heben sich kaum von den dahinterliegenden Canyonwänden ab. Schon bald verlassen wir Utah und erreichen Colorado. Hier hat es in den letzten Tagen extrem geregnet und schwere Überschwemmungen haben einen Teil des Staates getroffen. Wir sehen davon jedoch zum Glück nichts. Unser erstes Ziel ist das Colorado National Monument. Eine schöne Straße führt an einer tiefen Abbruchkante lang und gewährt tolle Ausblicke. Leider fängt es aber an zu regnen, so dass lediglich ein paar Beweisbilder herausspringen. Wenn man in dieser Region ist, lohnt ein Abfahren der Scenic Route schon, allerdings haut uns nach den vielen Canyons in Utah das Ganze nicht mehr aus den Schuhen. Am Nachmittag erreichen wir unser heutiges Ziel: den Black Canyon of the Gunnison. Unmittelbar nachdem wir unser Zelt aufgeschlagen haben, kommt erst einmal ein kleines Gewitter `runter. Same procedure as every day! Den Park wollen wir morgen besichtigen und dann weiter nach Mesa Verde fahren.
18.09.2013
Zunächst einmal herzlichen Dank für die vielen lieben Grüße und Glückwünsche aus der Heimat. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut!!! Den heutigen Vormittag verbringen wir am Black Canyon of the Gunnison und fahren dort die einzelnen Aussichtspunkte ab. Der Gunnison River hat durch das hier mal zur Abwechslung schwarze Gestein eine extrem tiefe und enge Schlucht gegraben. Teilweise türmen sich die Felsen fast 700 Meter senkrecht in die Höhe. Auch wenn von der gesamten Schlucht leider nur etwa 20 Kilometer unter Schutz gestellt wurden und der Rest in mehreren Stauseen verschwand, ist der Park dennoch sehr sehenswert und einen kleinen Umweg wert. Danach geht es weiter Richtung Süden. Auf unserem Weg kommen wir durch das schöne Westernstädtchen Ouray, fahren vorbei an unzähligen verfallenen Minenanlagen, durch schöne Wälder, die sich bereits herbstlich färben sowie durch die Orte Silverton und Durango. Hier gibt es sogar relativ große Skigebiete, und wir überqueren mehrere Bergpässe mit jeweils über 3.000 Metern Höhe. Nach den ganzen Wüsten freuen wir uns über den ungewohnten Anblick der ausgedehnten Wälder und schroffen Gipfel. Kurz vor unserem Ziel beim Mesa Verde Nationalpark sehen wir uns dann plötzlich einer riesigen Gewitterfront gegenüber, deren Blitze man sekundenlang bis zum Boden zucken sieht. Zuerst sind wir noch froh, bei dem Unwetter, das jetzt über uns hereinbricht im Auto zu sitzen, doch dann geht es erst richtig los! Riesige Hagelkörner knallen auf unser Auto herab, und innerhalb von Sekunden ist alles um uns herum weiß. Ungelogen: Die Hagelkörner sind so groß wie Taubeneier und explodieren geradezu auf unserem Glasdach! Verzweifelt suchen wir nach einem möglichen Unterstand und finden letztendlich unter einem großen Baum etwas Schutz vor diesen Geschossen. Kaum zu glauben, aber unser Auto scheint das Ganze unbeschadet überstanden zu haben. Noch etwas geschockt, verzichten wir heute lieber auf`s Zelten und mieten uns kurz vor dem Nationalpark eine kleine Hütte für die nächsten beiden Nächte. Eine weise Entscheidung, denn ein paar Stunden später geht erneut ein Gewitter auf uns nieder. @Franzi: Happy Birthday! @Peter: Vielen lieben Dank für das tolle Geschenk!!! Keep on rocking…
19.09.2013
Nachdem sich das Wetter gestern so richtig ausgetobt hat, erwartet uns heute ein wunderschöner Herbsttag. Diesen verbringen wir im Mesa Verde NP, wo im 19. Jahrhundert die sogenannten Cliff Dwellings entdeckt wurden. Es handelt sich hierbei um Indianersiedlungen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die unter großen Felsüberhängen unzugänglich für Feinde erbaut wurden. Aufgrund wachsender Einwohnerzahlen wurden insbesondere Ressourcen wie Brennholz und Wasser knapp. Es kam daher zu Kämpfen untereinander und schließlich wurden diese festungsartigen Behausungen angelegt. Weltberühmt ist der Cliff Palace, in dem damals ca. 130 Menschen lebten. Im Rahmen einer geführten Tour besichtigen wir die Anlage, die gleichzeitig die größte ihrer Art ist. Danach geht es ins Balcony House, das zwar deutlich kleiner, jedoch aufgrund seiner Lage besonders reizvoll ist. Über Leitern und sogar einen Tunnel geht es in diese schöne Behausung. Der Besuch des Spruce Tree House bildet den Abschluss eines sehr interessanten Tages. Leider hat Kirsten hier jetzt zum zweiten Mal ihre Sonnenbrille liegen gelassen. Diesmal auf einem Plumpsklo! Als wir dort später nachschauten, hatte sie leider jemand mitgenommen. Der Park hat uns sehr gut gefallen, und wir haben sogar einen Kojoten aus nächster Nähe beobachten können. Leider sind in den letzten 15 Jahren fast 90 Prozent der Waldfläche des Parks durch schwere Brände zerstört worden. Ob sich die Wälder wieder ausbreiten können, ist noch offen. Aufgrund des wärmeren und trockeneren Klimas ist man da sehr skeptisch. Die Cliff Dwellings konnten nur durch extrem schwierige Flugmanöver der Feuerwehr gerettet werden. Mit Löschflugzeugen flog man in die Canyons hinein und schleuderte die Ladung im Kurvenflug gegen die wertvollen archäologischen Stätten. Ein Parkranger erzählte uns, dass die Firefighter für ihn Helden sind! Den Abend lassen wir in unserer Hütte gemütlich ausklingen und schauen mal wieder einen Tatort. „Der Polizistinnenmörder“ – was war das für ein Mumpitz…wir haben Tränen gelacht! Irgendwie eine sowas von hanebüchene Geschichte, dass es einen fast eher an Slapstick erinnerte.
20.09.2013
Da wir uns so langsam auf folgende Abenteuer in Asien vorbereiten, haben wir beschlossen, einen weiteren Tag hier zu bleiben und etwas auszuruhen. Schließlich wartet im Yosemite NP ja auch noch ein anstrengendes Projekt auf uns! Die 10-Jahre-Revival-Wanderung – hoffentlich spielt das Wetter mit! J Insofern gibt es heute auch nicht viel zu berichten. Die letzte Nacht war übrigens richtig kalt und wir sind gespannt, wie lange das mit dem Zelten überhaupt noch funktionieren wird.

17.09.2013 Colorado National Monument - leider im Regen


18.09.2013 Black Canyon of the Gunnison


Painted Wall

Rocky Mountains bei Silverton

19.09.2013 Mesa Verde NP - Balcony House


Cliff Palace






Spruce Tree House

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