Mittwoch, 21. August 2013

14.08. - 21.08.2013 ...im Land der Mammutbäume...

14.08.2013
Der Tag des Abschieds ist gekommen: Relativ früh verlassen wir unsere letzte gemeinsame Unterkunft und fahren zum Flughafen nach San Francisco. Ein letztes gemeinsames Frühstück und kurz vor Mittag verlassen Erich, Mechtilde und Thomas uns endgültig durch die Gepäckkontrolle des Gates. Nach drei Wochen, in denen man praktisch rund um Uhr auf engstem Raum zusammen war, fällt das Abschiednehmen natürlich schwer. Ich denke aber, wir haben in der gemeinsamen Zeit viel gesehen und zusammen erlebt! Natürlich hoffen wir, dass es euch auch gefallen hat, die gewonnenen Eindrücke bleibend sind und die Reise insgesamt ein spannendes Erlebnis für euch war. Wenn es an der ein oder anderen Stelle vielleicht mal zu anstrengend war, so lag das in erster Linie daran, dass wir euch möglichst viel der tollen Landschaften zeigen wollten und die Begeisterung da vielleicht unsererseits manchmal ein wenig zu groß war. Aber wir sind natürlich auch keine professionellen Reiseleiter… Jedenfalls fanden wir es toll, dass ihr die beschwerliche Reise (und die nikotin- und sparkling-water-freie Zeit J) auf euch genommen habt, um uns ein Stück unseres Weges zu begleiten. Wir sehen uns bald alle wieder…und wir freuen uns `drauf!
15.08.2013
Den heutigen Tag nutzen wir für die Planung unserer weiteren Tour, zum Autoputzen, Wäschemachen, Einkaufen und was sonst noch so alles anfällt. Da unsere gebuchte Gruppenreise nach Costa Rica leider nicht zustande kommt, planen wir um und buchen eine 24-tägige Myanmar-Rundreise. Ja, so schnell ändern sich die Pläne… Da Costa Rica individuell recht teuer sein soll, und wir uns auch überhaupt nicht darauf vorbereitet haben, dort alleine zu reisen, verschieben wir den Besuch lieber auf ein andermal. Außerdem stand Myanmar tatsächlich sowieso an der Spitze unserer „Wunschliste“. Auch die Umbuchung des RTW-Flugtickets klappt prima und ist in Rekordzeit fest gebucht. … Aber dann der Schock! Ich habe gerade mein Buch aufgeschlagen (also im übertragenen Sinne…ist ja `n Kindle), da fragt Kirsten: „Myanmar ist doch Südostasien. Brauchen wir da kein Visum?“ Nach einer panischen Recherche im Internet steht fest: Wir benötigen ein Visum unbedingt im Voraus. Ein „Visum-on-arrival“ gibt es nicht mehr! Es wird eine lange, aber letztendlich vergebliche Nacht voller Recherche im Internet. Schließlich schreiben wir dem Reiseveranstalter eine Mail und schildern dort unser Problem. Mal sehen, ob die noch eine Lösung parat haben. Viel Hoffnung haben wir aber nicht. Wir gehen davon aus, dass wir die Reise wieder stornieren und unser Flugticket abermals umschreiben lassen müssen. Und wer weiß, was dann mit den Kosten passiert?
16.08.2013
Nach einer sehr schlechten Nacht gilt der erste Griff dem Notebook und der Hoffnung auf eine Mail unseres Reisebüros. Und tatsächlich, es gibt eine Lösung: Wir schicken allerhand Daten nach Köln und werden hoffentlich in Kürze einen Brief der burmesischen Botschaft in Berlin per Mail erhalten, mit dem wir dann einreisen dürfen. Wir sind sehr erleichtert und hoffen jetzt, dass das alles gut geht. Mann, war das `ne Aufregung! Die Formalitäten und Hin- und Herschreiberei nehmen noch den halben Tag in Anspruch, so dass wir uns dazu entscheiden, erst morgen wieder auf „Tour“ zu gehen. Stand heute ist also, dass wir Mitte Oktober für ein paar Tage nach Hongkong fliegen und danach eine vierwöchige Myanmarreise den Abschluss unserer Tour bilden wird.
17.08.2013
Mer sin` widder op Tour! Wir lassen es aber zunächst ruhig angehen und verlassen die Region um San Francisco erst gegen Mittag. Ziel für heute ist Fresno, wo wir eine letzte Nacht im Motel verbringen werden, ehe es endlich wieder in die Natur- und Nationalparks des Südwestens geht. Schnell finden wir ein sehr günstiges Zimmer und genießen einen faulen Abend. Morgen fahren wir dann in die Sierra Nevada zum Sequoia Nationalpark. Dort ist unter anderem das größte Lebewesen der Welt zu bestaunen: der „General Sherman Tree“. Aber dazu ab morgen mehr…
18.08.2013
Auf einer kurvenreichen Strecke führt uns unser Weg hinauf in die Sierra Nevada. Bereits am Mittag erreichen wir den Kings Canyon NP, der zusammen mit dem Sequoia NP hier einen großen Teil der Sierra unter Schutz stellt. Die endlosen Kurven führen uns auf eine Höhe von rund 2.000 Metern zum Grant Grove. In diesem kleinen Sequoia-Wald ragt der General Grant Tree im wahrsten Sinne des Wortes heraus. Er ist sogar etwas dicker im Durchmesser (12 m), dafür aber rund 2 m kürzer als der Sherman Tree (werden wir übermorgen sehen) und gilt nach diesem und dem General Lee Sequoia als die Nummer 3 unter den größten Mammutbäumen. Unser Campingplatz ist schön an einem Bergbach gelegen, der sich hervorragend für eine kleine Erfrischungspause am Nachmittag eignet. Leider zieht bald ein Gewitter auf und vertreibt uns bis zum Abend ins Zelt. Eine Regenpause nutzen wir zum Grillen und verschwinden dann wieder in unserer kleinen Unterkunft. In der Nacht schüttet es wie aus Eimern, aber unser Zelt hält und wir bleiben trocken. @Sandra: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
19.08.2013
Puh, war das ein Gewitter letzte Nacht! Dafür ist der Morgen wieder umso schöner. Am Vormittag besuchen wir zunächst die Crystal Cave. Diese Tropfsteinhöhle ist nur eine von ca. 300 Höhlen im Park und die einzige, die Besuchern offensteht. Auf dem Weg dorthin passiert man die Four Guardsman. Durch diese vier Mammutbäume passen gerade die dort separierten Fahrspuren der Straße. So schön eng fährt man an keiner anderen Stelle an diesen Bäumen vorbei. Am Mittag erreichen wir den Giant Forest und unternehmen dort eine erste kleine Wanderung auf dem Big Trees Trail. Rund um eine Lichtung wachsen Sequoias jeden Alters und jeder Größe…ein beeindruckender Ort. Da es am Nachmittag wieder gewittert, verbringen wir einige Zeit in der Wuksachi Lodge und sind am Abend froh, noch einigermaßen trocken etwas gekocht zu bekommen. Unsere Campnachbarn laden uns noch auf einen Nachtisch ein, der aus gegrillten Keksen, Schokolade und Marshmallows besteht. Den Namen kann ich mir wirklich nicht merken! Jedenfalls handelt es sich um eine sehr süße und etwas abstruse, typisch amerikanische Mischung…aber was tut man nicht alles zum Wohle der Völkerverständigung.
20.08.2013
Also, nach langer Zeit mal wieder ein neuer Ort in unserer Top Ten-Liste der beeindruckendsten Landschaften. Der Giant Grove im Sequoia NP ist sicherlich ein sehr mystischer Wald. Man teilt sich die vielen beeindruckenden Mammutbäume mit vergleichsweise wenigen Menschen. Der Sherman Tree sticht zwar als größtes Lebewesen der Welt heraus, die anderen Bäume sind aber nicht minder beeindruckend. Zumal man mit bloßem Auge die Unterschiede ohnehin nicht erfassen kann. Auf schönen Pfaden lassen wir uns durch den Wald treiben und genießen dieses Wunder der Natur. Sicherlich war die Anfahrt relativ lang und wir haben im Yosemite NP ja auch schon solche Bäume gesehen, dennoch hat sich der Besuch unbedingt gelohnt. Bei ein wenig Extrazeit und Interesse kann man diesen Park wirklich dringend empfehlen. Am Nachmittag besuchen wir noch den Moro Rock. Diese Granitkuppe bietet einen weiten Überblick über die Sierra Nevada, außerdem ist der Weg dorthin übersät mit tollen Sequoias. Vom Landschaftsbild ähnelt der Park ebenfalls sehr dem Yosemite NP, allerdings gibt es nicht die spektakulären Aussichtspunkte. Man kommt der Bäume wegen her. Gerade zieht mal wieder ein Gewitter auf, mal sehen ob wir gleich noch ein Lagerfeuer anschmeißen können? Schließlich sollen heute Nudeln gekocht werden. @Sascha & Alex: Eure Schottland-Bilder sind ein toller Appetithappen und machen Lust auf einen langen Fotoabend im kommenden Winter. Ich glaube, bei Kirsten steht das sowieso ganz oben auf der Prioritätenliste der nächsten Reisen. Außerdem nochmals danke für die immer wieder spannend ausgesuchte Musik. Bis bald!
21.08.2013
Über eine extrem kurvenreiche Straße verlassen wir den tollen Sequoia NP im Süden. Innerhalb kürzester Zeit verlieren wir ca. 1.500 Höhenmeter und landen im kalifornischen Obstanbaugebiet. Da die von uns geplante Route leider wegen eines Felsrutsches gesperrt ist, müssen wir einen Umweg in Kauf nehmen und fahren insgesamt fast 300 Meilen bis nach Lone Pine. Das Kuriose daran ist, dass der Ort nur ca. 40 Meilen Luftlinie von unserem letzten Campground entfernt ist. Nur gibt es eben keine Passstraße über die Sierra Nevada, so dass wir diese im Süden umfahren müssen. Kurz vor unserem Ziel erreichen wir die Ausläufer der Mojave-Wüste und sehen viele Joshua-Trees am Straßenrand. Unser heutiges Ziel sind die Alabama Hills am Fuße des 4.418 m hohen Mount Whitney. Wir finden einen tollen Campingplatz an einem kleinen Fluss mit direktem Blick auf diesen höchsten Berg der Vereinigten Staaten (mit Ausnahme Alaskas und Hawaiis). Diese Region ist noch so eine Art Geheimtipp und verfügt mit dem Mobius Arch über ein sehr lohnenswertes Fotomotiv. Hoffentlich können wir euch das morgen zeigen.

18.08.2013 Kings Canyon NP - General Grant Tree



19.08.2013 Sequoia NP - Crystal Cave

The Sentinel


20.08.2013 Giant Grove


General Sherman Tree - größtes Lebewesen der Welt

Sierra Nevada - vom Moro Rock gesehen


3 Kommentare:

  1. Hallo Ihr beiden!

    Ich stelle mir gerade einen Mammutbaum in unserem Garten vor und überlege, ob dann drumherum von unserem Grundstück noch was übrig bleiben würde ;-)
    Wie ich sehe und lese, hattet Ihr mit Eurem Familienbesuch viel Spaß! Ich kann mir aber tatsächlich gut vorstellen, dass Euer Programm echt anstrengend war - Ihr seid ja seit Monaten nix anderes mehr gewohnt als den ganzen Tag auf den Beinen zu sein ;-)!
    Wir hoffen hier gerade auf weiterhin schönes Wetter, nächsten Do geht´s auf zum Hamburg-WE, das wir uns redlich erarbeitet hatten unter Belustigung aller Teilnehmenden! Wir hoffen, dann auch noch ein paar schöne Fotos zu machen - auch wenn wir in 100 Jahren wohl nicht Eure Anzahl Fotos von diesem Jahr erreichen werden. Die Joshua Trees finde ich übrigens sehr schön, wenn Ihr mir schon keinen Kaktus mitbringt, einer von diesen Bäumen wäre eine Alternative! Ich drücke Euch die Daumen, dass alles mit Eurem Visum für Asien klappt! Bis bald und liebe Grüße!
    Alex

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  2. Hallo ihr zwei,
    kann ich gut verstehen, dass der Abschied nach 3 Wochen nicht so einfach war. Ihr hattet doch eine schöne Zeit zusammen, wenn sie auch für den Besuch anstrengend war. Hoffentlich bekommt ihr euer Visum, da die Tour nach Costa Rica nicht stattfindet. Wenn man vor den Bäumen steht, kommt man sich doch bestimmt wie ein kleiner Wurm vor. Wie ich gesehen habt ihr immer noch das gleiche Auto. Nun seid ihr schon wieder 1 Woche alleine unterwegs und genießt die täglichen schönen Dinge der Natur. Übrigens, wir finden es toll, dass ihr etwas früher wie geplant nach Hause kommt!!
    Passt auf euch auf und bleibt gesund !

    bis bald mal wieder

    Reinhold & Magda

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  3. Ihr Lieben, ich reise immer voller Begeisterung mit Euch und Eure Umbuchung war richtig nervenaufreibend, aber et is noch ens alles jot jejange :-) Seit den Bildern aus Kanada möchte ich da unbedingt auch wieder hin. Alles Liebe aus Euskirchen, Andrea

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