Montag, 17. Juni 2013

12.06. - 17.06.2013 Wasserfälle und unendliche Wälder


 
12.06.2013 
In der Nacht hat der Regen zugenommen und so bleiben wir laaange im Zelt liegen. Nur nicht in die Nässe und Kälte raus. Irgendwann muss es aber leider sein…und wir erleben den ersten richtig verregneten Tag des Jahres. Zu allem Unglück fällt die heiße Dusche dann auch aus, da Arbeiten an den sanitären Einrichtungen im Gange sind. Also suchen wir uns ein Cafe und bringen erstmal unseren Blog wieder auf Stand. Internet ist hier in der Natur tatsächlich deutlich schwieriger zu finden, als das in Mexiko der Fall war. Am Nachmittag besuchen wir trotz des Regens den Little Qualicum Falls PP. Es gibt in diesem schönen Regenwald einen kleinen, 75 m tiefen Canyon durch den der gleichnamige Fluss strömt. Von einigen Aussichtspunkten lassen sich schöne Stromschnellen und Wasserfälle bestaunen. Im Mac Millan PP wandern wir danach durch den Cathedral Grove. Einige der Rotzedern und anderen Urwaldriesen sind ca. 800 Jahre alt. Mit 75 m Höhe werden sie ähnlich hoch wie die berühmten Giant Seqouias, die wir in Kalifornien noch sehen werden. Der Wald ist eine Märchenlandschaft, da alles mit dichtem Moos behangen ist. Leider stört ein wenig der Lärm der nahe liegenden Straße die Atmosphäre. Am Abend klart es endlich auf, und wir können unseren Walmart-Eintopf auf dem Feuer kochen. Und…war ja klar…pünktlich zum Essen schüttet es schon wieder. Statt am Lagerfeuer sitzen wir nun schon den zweiten Abend in unserem Auto…aber wenigstens sind die Sitze wirklich bequem.
 
 13.06.2013
 
Da heute Vormittag schönes Frühlingswetter herrscht und die Sonne scheint, besuchen wir den Cathedral Grove noch ein zweites Mal. Im schönen Licht wirkt der Wald gleich noch einmal so schön. Danach fahren wir gemütlich nach Nanaimo zur Fähre, die jedoch gerade ablegt, als wir dort ankommen. Leider müssen wir daher gut zwei Stunden auf das nächste Schiff warten, ehe es dann endlich an Bord geht. Die Überfahrt zur Horsehoe Bay nördlich von Vancouver ist schön, und wir erreichen am frühen Abend das Festland. Auf dem Sea-to-Sky-Highway geht es dann ein wenig weiter nach Norden. Die Straße windet sich zwischen Meer und Bergen entlang und ist landschaftlich sehr schön. Da es jedoch leider wieder regnet, ist die Sicht ziemlich eingeschränkt. Kurz hinter Squamish finden wir einen Stellplatz im Alice Lake PP. Hier wollen wir morgen eine kleine Wanderung unternehmen und dann zurück Richtung Vancouver fahren. Von dort soll es dann über den Fraser Canyon zum Wells Grey PP und dann zum Mount Robson gehen.
  
14.06.2013

Wir starten den Tag mit dem Four Lakes Trail. Auf einer Strecke von 6,5 Kilometer erreicht man auf einem schönen Waldpfad vier kleine Seen. Leider wurden die größten Baumriesen vor 80 Jahren abgeholzt, die Überreste kann man noch überall sehen. Ganz langsam erholt sich der Wald aber wieder. Nächster Stopp sind die Shannon Falls bei Squamish, die sich rund 350 m über mehrere Stufen in die Tiefe stürzen. Die Fälle liegen direkt an der Straße und sind somit schnell erreicht. Die Fahrt an Vancouver vorbei ist dann aber ein ständiges Stop-and-Go und zieht sich schier endlos in die Länge. Am Abend erreichen wir den kleinen Ort Harrison Hot Springs, der für seine heißen Quellen bekannt ist. Wir finden hier am Hicks Lake im Sasquatch PP einen Stellplatz und freuen uns darüber, beim Grillen einmal nicht nass zu werden. Der spätere Abend wird dann aber doch wieder lausig kalt, und wir flüchten bald ins Auto.
 
 15.06.2013

Endlich ein perfekter Sommertag: von morgens bis abends bestes Wetter und strahlender Sonnenschein. Die Kälte der Nacht ist bei einer Wanderung um den Hicks Lake schnell vergessen. Der erste Teil des Trails ist sehr schön angelegt und führt direkt am Ufer entlang. Leider verläuft der Weg jedoch auf einem großen Stück entlang der Forststraße und verliert so doch sehr an Reiz. Egal, ein wenig Laufen am Morgen ist ja trotzdem schön. Außerdem sehen wir noch zwei kleinere Biberburgen und Kanadagänse mit vielen Jungen. In Harrison Hot Springs verzichten wir auf den Besuch des wenig einladenden Schwimmbades und gehen stattdessen gemütlich Kaffee trinken und essen danach an einem Straßenstand geräucherten Lachs aus dem Harrison Lake. Dieser ist aus dem Pazifik durch den Fraser River hierhergekommen. Offensichtlich hatte er Glück und ist den Bären entwischt…ok, soviel Glück hatte er dann wohl doch nicht! ;-) Danach fahren wir über viele Kilometer am Fraser River entlang und kommen so auch automatisch durch den gleichnamigen Canyon. Am Hell`s Gate verzichten wir auf die Seilbahnfahrt `runter zum Fluss; bei 21 CAD pro Nase ist das doch ein wenig übertrieben. Dafür finden wir am Abend einen supertollen Campground in der Nähe von Lillooet direkt am Fluss. Auf Grund der Schneeschmelze donnern hier im Moment bis zu 15 Millionen Liter Wasser pro Sekunde vorbei. Ein toller Platz…und wir haben es tatsächlich geschafft Nudeln auf dem offenen Feuer zu kochen. So langsam werden wir immer besser. J @Anke: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
 
 16.06.2013

Das war heute ein Tag „Kanada aus dem Bilderbuch“, leider aber mit einem Wermutstropfen. Bei strahlendem Sonnenschein frühstücken wir am Fraser River und fahren dann entlang des Flusses nach Norden. Bei Pavilion verlassen wir den geschichtsträchtigen Wasserlauf und gewinnen langsam an Höhe. Immer wieder passieren wir tolle kleine Seen und entdecken einige Biberburgen. Kurz vor Clearwater sehen wir die schneebedeckten Gipfel der Cariboo Mountains und freuen uns auf ein Wiedersehen mit dem Wells Gray Provincial Park. Vor sechs Jahren waren wir bereits hier und haben viele der Orte, die wir in den nächsten Wochen besuchen werden, damals schon kennen und wirklich lieben gelernt. Leider sehen wir dann am Straßenrand einen überfahrenen jungen Schwarzbären liegen. Ein trauriger Anblick, sind wir doch auch wegen dieser unglaublich schönen und gar nicht sooo tapsigen Tiere hier. Im Wells Gray beginnen wir unsere Revival-Tour an den Spahats Falls. Diese führen jetzt noch viel Wasser und sind um einiges beeindruckender als es damals der Fall war. Nächster Stopp sind die berühmten Helmcken Falls. Hier donnert das Wasser aus einem engen Durchlass über 137 m in die Tiefe. Für mich sicher einer der schönsten Wasserfälle die ich bisher sehen durfte. @Nina+Achim: Ich weiß, dass es euch hier auch gefallen hat, daher ist das Foto nur für euch!!! Überhaupt sind wir positiv überrascht: Bei unserem ersten Besuch waren große Teile des Parks und der umgebenden Wälder vom Borkenkäfer befallen. Die zerstörten Wälder boten teilweise ein erschreckendes Bild. Auch wenn wir keine Biologen sind (hätten aber mal sowas Vernünftiges lernen sollen J), scheint es so, als ob sich die Region wieder gut erholt hat. Offensichtlich ist zumindest das befürchtete große Waldsterben ausgeblieben. Am Clearwater Lake finden wir einen schönen Campground für die nächsten drei Nächte. Unser Zuhause ist schnell aufgebaut und der Grill angefeuert. Nach so einem schönen Tag schmeckt das Feierabendbier (auch so was gibt es in einem Sabbatjahr) doppelt so gut.
 
 17.06.2013

Wir verlassen unseren Stellplatz früh und fahren zunächst zum Green Mountain Viewing Tower. Von diesem Berg hat man eine tolle Rundumsicht auf die endlosen Wälder und fernen Gipfel. Im Winter nutzen die Elche diesen Berg als Rückzugsmöglichkeit. Wir wollen dort in schöner Umgebung gemütlich frühstücken. Das funktioniert auch sehr gut…allerdings nur 2,5 Minuten. Dann wimmelt es nur so von Moskitos. Bei schönstem Sonnenwetter sitzen wir also dick vermummt und die Kapuze tief im Gesicht armwedelnd auf diesem Berg…was mögen da die Elche nur gedacht haben? Gesehen haben wir nachher auf jeden Fall keinen mehr, die hatten wahrscheinlich die Flucht ergriffen. Danach besuchen wir die beeindruckenden Dawson Falls. Hier stürzt der Murtle River auf einer Breite von 91 m in die Tiefe. Bei den derzeitigen Wassermassen ein beeindruckendes Schauspiel. Als nächstes unternehmen wir eine kleine Wanderung durch den Wald zu einer Mineralquelle, einem idyllischen See mit vielen Wildblumen und einer alten Farm. Ein toller Ort für die ersten Pioniere…wenn nur nicht die Moskitos währen. Zum Schluss besuchen wir noch die Stromschnellen Bailey`s Chute. Eigentlich sind diese besonders im frühen Herbst spannend, wenn die Lachse auf ihrem Weg flussaufwärts dieses natürliche Hindernis mit langen Sprüngen überwinden. Aber auch jetzt lohnt ein Blick. Ein schöner Tag, den wir mal wieder mit Grillwürstchen und Lagerfeuer beenden. Diesmal kommt der Gewitterregen auch erst nachdem wir mit dem Essen fertig sind…danke dafür!

12.06.2013 Little Qualicum Falls PP

Stellplatz am Sproat Lake

13.06.2013 Mac Millan PP - Cathedral Grove



14.06.2013 Alice Lake PP - Bilderbuchfamilie

Kanadagänse

Shannon Falls PP

hier kocht der Chef persönlich

15.06.2013

Harrison Lake

Fraser River

...alles was man zum Leben braucht ... :-) (mein Haus, mein Auto, meine Frau)


16.06.2013 Fraser River


Spahats Falls - Wells Gray PP


@Nina und Achim: nur für euch!!!

Helmcken Falls


17.06.2013 Indian Paintbrush

Dawson Falls

...beim Liebesspiel erwischt...


Dienstag, 11. Juni 2013

06.06. - 11.06.2013 Willkommen in Kanada!!!


06.06.2013
Unser erster Tag in Kanada beginnt für uns erst um 10:30 Uhr…wir waren wirklich seeeehr müde! Insofern steht heute auch kein anstrengendes Programm auf der Tagesordnung. Wir wollen lediglich die schöne Innenstadt besuchen und noch etwas einkaufen. Zunächst fahren wir in den ältesten Teil Vancouvers, die sogenannte Gastown. Wirklich alt ist dieser Stadtteil aber natürlich auch nicht. Allerdings ist alles schon restauriert worden, und es gibt viele hochwertige Kunsthandwerkerläden und Restaurants. Wahrzeichen ist die Gasuhr, die jede Stunde ein kleines Ständchen spielt. Danach kaufen wir in einem Geschäft einige noch benötigte Artikel für unsere Camping-Ausrüstung. Schließlich wollen wir in den nächsten vier Monaten viel Zeit in den Nationalparks verbringen. Und da bleibt eigentlich nur das Zelt als finanzierbare Übernachtungsmöglichkeit übrig. Von daher besitzen wir jetzt nicht nur eine tolle Solarlampe, sondern auch ein kleines Beil zum Feuerholz machen und einige andere nützliche Dinge. Danach geht es zum Canada-Place und den modernen Hochhäusern am Burrard Inlet. Die Architektur ist sehr geschmackvoll wie die ganze Stadt an sich. Es gibt eine hervorragende touristische Infrastruktur und besonders die Lage der Stadt am Wasser ist unschlagbar. Mittlerweile hat man um ganz Downtown einen 28 km langen Radweg gebaut, so dass man ohne auf den Autoverkehr zu achten, alles mit dem Rad erkunden kann. Daher wollen wir morgen auf diesem Weg zum Stanley Park fahren. Es wird scheinbar auch viel Wert auf den Umweltschutz gelegt. Selbst die Busse fahren umweltfreundlich mit Hilfe von Hochspannungsleitungen. Vancouver gilt als die nordamerikanische Stadt mit dem höchsten Lebenskomfort, was durchaus nachvollziehbar ist. Für uns ist die klare Luft besonders wohltuend. Ein kleiner Wehrmutstropfen sind jedoch die vielen jungen Leute, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und scheinbar drogenabhängig sind. Eine solche Konzentration dieser Probleme habe ich seit Berlin in den 80ern nicht mehr gesehen. Es wird einem sogar vom Besuch bestimmter Straßen abgeraten. Nichts destotrotz, gefällt uns Vancouver extrem gut. Es gibt hier so viel zu tun, dass wir am Ende unseres Nordamerikaaufenthaltes hier bestimmt nochmal ein paar Tage hin zurückkommen werden.
07.06.2013
Ein erster Blick aus dem Fenster…oh je…da können wir uns noch einmal in Ruhe umdrehen. Irgendwann stehen wir dann trotz des ungemütlichen Nieselwetters auf und besorgen uns für die ersten Campingtage einige Lebensmittel. Auch eine Palette Bier und ein schon in Mexiko bewährter Tequila finden den Weg zu unserem Kofferraum. Das Wetter wird nach Mittag immer besser und so mieten wir für den Rest des Tages ein paar schöne Giant-Räder. Wir umrunden den Stanley Park und besuchen das dort gelegene Aquarium. Hier gibt es unter anderem auch ein paar Delfine, die sich als Babys in Fischernetzen verfangen hatten, und Beluga-Wale zu bestaunen. Außerdem sehen wir in einem 4-D-Kino einen tollen Tierfilm über die Lachswanderung in British Columbia. Die Effekte sind unglaublich. Mittlerweile ist das schönste Frühlingswetter zurückgekommen und wir setzen unseren Weg fort. Der Radweg läuft direkt entlang der Küste und ist wirklich toll angelegt. Wer hätte das vor ein paar Monaten gedacht…Kirsten fährt GERNE Fahrrad, unglaublich!!!
08.06.2013
Das Wetter scheint hier morgens immer schlecht zu sein. Na egal…wir erreichen schnell die Fähre nach Vancouver Island und verlassen um 10:00 Uhr das Festland. @Clique: was man mit so `nem ipod alles machen kann…jetzt versorgt er uns in unserem Mietwagen mit Musik J Die Überfahrt ist windig und kühl und daher nicht so toll. Dafür ist das Wetter auf Vancouver Island dann deutlich besser und auch ein wenig wärmer. Gegen Mittag erreichen wir Victoria, das über ein wirklich schönes Hafenpanorama verfügt. Das Parlamentsgebäude und besonders das Hotel Fairmont Empress sind echte Hingucker. Aber allein deshalb sind wir ja nicht hergekommen…hier dreht sich alles um Wale, insbesondere um Killerwale (Orcas). In einem Zodiak geht es dick vermummt in einem Affenzahn raus auf die See und dann hinein in die Kanäle zwischen den Inseln. Die Landschaft erinnert doch sehr an Patagonien. Als wir am Ziel ankommen scheint sogar die Sonne. Wir sehen verschiedene Gruppen von Orcas, bestimmt 20 Stück. Die Boote dürfen sich den Tieren nur auf hundert Meter nähern, da diese sehr lärmempfindlich sind. Überhaupt sind die Tiere ständig in Bewegung und tauchen mal hier und mal dort auf. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Wir verbringen viel Zeit bei den Tieren bevor wir dann langsam zurückfahren. Nach ein paar kurzen Delfinsichtungen geht es noch zu einigen kleinen Vogelinseln, wo wir auch viele Robben zu sehen bekommen. Diese Tiere waren hier schon ausgerottet, die Bestände haben sich dank des guten Schutzes aber wieder erholt. Zum Schluss gibt unser Skipper nochmal alles und beschert uns einen „bumpy-ride“. Das war eine wirklich ganz tolle Tour. Den erfolgreichen Tag lassen wir in einem vietnamesichen Lokal sehr lecker und gut ausklingen. Morgen geht es dann in den ersten Nationalpark und es stehen die ersten Zeltübernachtungen an. Eins muss hier ja noch gesagt werden: so spannend und sehenswert die bisherigen Länder auch waren, genießen wir es jetzt aber auch, in einem Land zu sein, wo man sich einfach wohlfühlen kann. @Christiane: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
09.06.2013
Heute machen wir uns auf den Weg zum Pacific Rim National Park. Zunächst statten wir jedoch dem Englishman River Falls Provincial Park einen Besuch ab. Durch urtümlichen Regenwald geht es auf einem kurzen Trail zu den zwei Wasserfällen des gleichnamigen Flusses. Die uralten Bäume des Waldes sind zum Teil wirklich riesig und toll mit Moos und Flechten behangen. Danach fahren wir durch das komplette Inselinnere in Ost-West-Richtung und überqueren dabei die Mackenzie-Range, auf deren Gipfeln immer noch Schnee liegt. Am frühen Abend erreichen wir unseren Campground am Long Beach im Pacific Rim Nationalpark. Dieser Strandabschnitt gilt als einer der schönsten ganz British Columbias. Und tatsächlich, mit seinem vielen angeschwemmten Treibholz ist dieser Küstenabschnitt ein herrliches Fleckchen Natur. Nach unserem ersten Grillen lassen wir besondere Vorsicht walten, denn wir sind endlich wieder in Bärengebiet. Das bedeutet, alle Lebendmittel im Auto verstauen, ebenso Pflegeartikel und alles, was vom Geruch her für einen Bären spannend sein könnte. Meine Ausrede, dass ich jetzt wohl LEIDER auf die Gesichtscreme verzichten dürfe, findet allerdings wenig Gehör. ;-) Nach den Schwertwalen und Meeressäugern von gestern, schafft es heute ein junger Weißkopfseeadler auf unsere Liste.
10.06.2013
So wie Victoria für seine Orcas, so ist Tofina für seine Grauwale bekannt. Praktisch der ganze Ort scheint vom Tourismus abhängig zu sein. Gleichzeitig gibt es aber auch eine große Schwarzbärenpopulation die man auf Bootssafaris beobachten kann. Nach einer ersten kalten Nacht im Zelt brechen wir also nach Tofino auf, um uns über die möglichen Touren zu informieren und dann zu entscheiden, welche wir machen wollen. Na ja, war eigentlich klar…wir machen beide. Auch wenn Vancouver Island wirklich super teuer ist (hier bezahlt man für Brennholz schon fast so viel, wie in Mexiko für ein Zimmer), sind wir doch genau wegen der vielen Möglichkeiten zur Tierbeobachtung hierhin gekommen. Daher heute Whale- und morgen Bearwatching. Die Tour beginnt super. Schon nach kurzer Zeit finden wir einen Grauwal, der sich sehr gut beobachten lässt. Leider bleibt es dann auch bei dem einen Wal, dafür sehen wir noch Seelöwen und vor allem die putzigen Seeotter. Das sind die großen, die immer auf dem Rücken liegen. Außerdem führt die Tour durch sagenhaft schöne Landschaft. Danach besuchen wir eine weitere Region des Long Beach: Schooner Cove. Auf einem Plankenweg wandern wir durch uralten Regenwald zu einem sagenhaften Strand. Ab sofort ist dieser die Nummer 1 auf meiner „Schönster-Strand“-Liste. Ein toller Tag…mal sehen was morgen die Bären-Tour so bringt!
11.06.2013
Um 06:00 Uhr geht heute der Wecker. Da die Bärentour bereits um 08:30 Uhr beginnt und wir danach unsere Tour über Vancouver Island fortsetzen wollen, müssen wir früh aufbrechen und vorher unseren Campingkram abbauen und im Auto verstauen. Merke: Ein neuer Lincoln eignet sich sogar zum Transport von Brennholz und feuchten Zeltsachen!!! Die Touren zu den Schwarzbären starten abhängig von den Gezeiten. Bei Ebbe kommen diese nämlich ans Ufer auf der Suche nach Krebsen, Muscheln und anderem Getier. Das ist der beste Moment um sie ausfindig zu machen. Aber wer braucht schon eine Bärentour: Kurz nach Verlassen des Campgrounds finden wir einen Bären direkt am Straßenrand, der in aller Ruhe Beeren und Blüten frisst. Wir bleiben eine ganze Zeit bei dem schönen Tier stehen, bevor wir dann weiter zu unserer Bärentour müssen. ;-) Die Tour selbst ist sehr schön: Wir sehen 3 Bären am Ufer, mehrere Weißkopfseeadler und eine Kolonie Robben. In einem Café warten wir danach einen kurzen Regenschauer ab und fahren nochmals zu einem weiteren schönen Strand des NP. Unglaublich, auf dem Weg dorthin sehen wir dann unseren Bären Nummer 5. Was für ein tolles Erlebnis! Beruhigt, alles Wichtige gesehen zu haben, verlassen wir diesen wunderschönen Park und überqueren wieder die Inlandsberge. An einem großen See finden wir einen geeigneten Campground und verbringen dort den Abend. Der See ist ein wichtiges Laichgebiet der Lachse und wird zu diesen Zeiten von 6 Millionen Exemplaren bevölkert. Da wir die letzten Tage schon alle möglichen Touren unternommen haben, beschließen wir, auf den Norden der Insel zu verzichten. Eigentlich fährt man der Orcas und Bären wegen nach Telegraph Cove, aber die haben wir ja schon gesehen. Wir werden daher morgen noch ein paar Provinzparks besuchen und dann langsam wieder Richtung Festland fahren. Unsere Campingfähigkeiten verbessern sich auch von Tag zu Tag: Heute haben wir sogar Suppe und Kartoffeln im Feuer gekocht…und das trotz Regen!

06.06.2013 Vancouver

Canada-Place



07.06.2013 Stanley-Park



08.06.2013 Orcas auf Vancouver Island


...nach toller Tour...in Victoria

Parlament

The Empress - Hotel

09.06.2013 Long Beach - Pacific Rim NP

junger Weißkopfseeadler


10.06.2013 Grauwal bei Tofino

Schooner Cove



11.06.2013 Schwarzbär...nur 5 Minuten vom Campground entfernt

Bearwatching-Tour


 

Mittwoch, 5. Juni 2013

01.06. -05.06.2013 Hasta Luego Mexico


01.06.2013
Ein letztes großes Highlight in Mexiko: das 1964 eröffnete Museo Nacional de Antropologia. Das im Chapultepec-Park gelegene historische Museum gehört zu den größten und schönsten Museen seiner Art weltweit. Auf über 33.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden die Kunstschätze und Völker Mexikos präsentiert. Für uns war es besonders spannend, da wir viele Herkunftsorte der Ausstellungstücke in den letzten zwei Monaten vor Ort gesehen haben. Wir verbringen hier bestimmt 4 bis 5 Stunden bevor es mit der Metro wieder ins Stadtzentrum geht. Auch wenn viele Leute das Museum besuchten, war es doch nie wirklich überfüllt. Dafür ist das Gebäude einfach zu riesig. Leider war es das dann jetzt auch endgültig mit den alten Kulturen Mexikos. Meine Wunsch-Liste ist auch fast abgearbeitet. ;-) Ok, ein oder zwei Ruinenanlagen stehen noch offen. Wer weiß, irgendwann…

02.06.2013
Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir mit der Metro wieder in den Chapultepec-Park und wollen dort den Zoo besuchen. Da heute Sonntag ist, gehen viele Familien in den Park und verbringen dort ihre Freizeit. Eine Kirmes in Deutschland ist nichts dagegen: überall werden Leckereien lautstark angeboten, Kinder geschminkt, Straßenkünstler bestaunt. Ein endloser Zug von Menschen drängt Richtung Zoo. Selbst wenn Mexiko-City über 20 Millionen Einwohner hat, die Stadt muss heute wirklich menschenleer sein: alle sind im Park oder im Zoo. Der kostenlose aber wirklich sehenswerte Zoo beherbergt unglaublich viele Tierarten in relativ großzügigen Gehegen. Vom afrikanischen Löwen über Pandas bis zum Gorilla ist alles vertreten. Eine große Abteilung widmet sich nur der Vogelwelt und zeigt die Tiere in riesigen zeltartigen Gehegen, so dass die Vögel sogar gut fliegen können. Nicht nur aufgrund der Menschenmassen ein wirkliches Erlebnis und für Leute mit ein wenig mehr Zeit in der Hauptstadt unbedingt zu empfehlen. @Sabine: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

03.06.2013
Da uns noch eine Ecke der Altstadt fehlt, spazieren wir heute Morgen dorthin und besuchen die Kirche Santo Domingo. Gleich nebenan wurden im Mittelalter die gefürchteten Inquisitionstribunale abgehalten. Sogenannte „Ketzer“ wurden hier zu grausamen Strafen verurteilt. Da es ein toller Sommertag wird, fahren wir am Nachmittag mit einem offenen Touribus für einige Stunden durch Mexiko-City. Auch wenn es manchmal aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens arg langsam vorangeht, ist die Tour dennoch schön und lohnenswert. Den Abend beschließen wir in einer der traditionellen Cantinas bei einem (oder zwei) Tequila. Diese Kneipen waren früher den Männern vorbehalten und auch heute sind die Frauen noch in der Minderheit. @Stammtischrunde: Das wäre doch was für euch. Allerdings gibt es fast nur Hochprozentiges…Bier ist hier irgendwie nicht in.

04.06.2013
Vor ein paar Tagen waren wir schon einmal hier, aber der Platz ist einfach zu interessant, um ihn in einer Stunde abzuhandeln. Daher fahren wir mit der Metro nochmals zur Basilica de Nuestra Senora de Guadalupe. Nach der Legende erschien am 02.12.1531 dem Schafhirten Juan Diego hier die Jungfrau Maria. Als Beweis der göttlichen Vision bildete sich ein paar Tage später auf seinem Mantel das Gesicht einer dunkelhäutigen Frau ab. Die letzte Erscheinung datiert aus dem Jahr 1997, wo sich Maria einem Straßenhändler in der U-Bahn-Station Hidalgo zeigte. Der Trubel der hier herrscht, ist nur schwer zu beschreiben: Es finden ständig sehr gut besuchte Messen statt, es werden Heiligenfiguren und ganze Privataltäre angeschleppt. Ein Bischof segnet die Gläubigen, die teilweise auf den Knien zur Reliquie rutschen. Auch hier lässt sich wieder eine Frömmigkeit beobachten, die uns fremd ist, gleichzeitig aber eine große Faszination ausübt. Insgesamt gibt es hier rund um einen Platz und auf dem Hügel dahinter, wo das Erscheinungswunder geschah, 6 verschiedene Kirchen und Kapellen, die wir uns anschauen. In die größte passen 15.000 Menschen und in die kleinste vielleicht 100. Zurück im Hotel packen wir am späten Nachmittag mal wieder unsere Sachen. Morgen verlassen wir dieses schöne und vielseitige Land. Nach so viel Kultur zieht es uns jetzt in die unberührte Natur Kanadas. Ein kleiner Ausblick: Es geht nach Vancouver Island und dann in die Rocky Mountains.

05.06.2013
Es steht mal wieder ein langer Reisetag an. Wir fahren mit dem Taxi zum Flughafen und checken dort zunächst nach Dallas, Texas ein. Der Flug ist mit 2 Stunden relativ kurz und unproblematisch. In Dallas angekommen, müssen wir aber die ganze Einreiseprozedur in die USA über uns ergehen lassen, obwohl wir eigentlich ja nur einen Transit nach Vancouver machen. Die USA haben den Transitbereich jedoch nach dem 11.09.2001 aus Sicherheitsgründen abgeschafft, und Kanada gilt intern auch nicht mehr als Ausreiseland. Wir benötigen für die Formalien ganze zwei Stunden, so dass es dann tatsächlich schon Zeit wird, den Flieger nach Vancouver zu besteigen. Wir landen bei schönem Wetter am Abend in Kanada und haben zunächst wieder die Grenzformalitäten zu erledigen. Um 21:30 Uhr kommen wir dann endlich bei der Mietwagenfirma an und nehmen unseren Flitzer für die nächsten 4 Monate in Empfang. Ein ganz neuer riesiger Lincoln 4x4 mit allem möglichen elektronischen Schnick-Schnack und ordentlich Dampf unter der Haube. Ich bin mal gespannt, wie es damit im Gelände wird. @Erich, Mechtilde und Thomas: Ihr könnt also jeder eine Reisetasche mitbringen, das sollte passen. Die Fahrt ins Zentrum von Vancouver klappt dann auch noch gut, und wir erreichen kurz vor Mitternacht unser Hotel an der English Bay. Glücklich, dass alles so gut funktioniert hat, aber hundemüde fallen wir ins Bett. @Hans-Jürgen: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

01.06.2013 Museo Nacional de Antropologia




Kalenderstein



02.06.2013 Chapultepec-Park

...ene Besuch im Zoo...

03.06.2013 Kirche Santo Domingo



04.06.2013 Basilica de Nuestra Senora de Guadalupe