28.07.2013
Den heutigen Eintrag widmen wir
ausnahmsweise mal einer bestimmten Person: der lieben Alex, einer unserer
treuesten Kommentatorinnen! Du hast natürlich mit deinem letzten Kommentar
(„wir wären wohl mittlerweile verwöhnt“) nicht ganz Unrecht. Aber was soll man
machen, wenn man weiß, dass man bald am schönsten Ort der Welt ist? Man muss
den Rest dazu ins Verhältnis setzen…aber du hast es ja so gewollt: Der Yosemite
NP ist wahrlich eine Kathedrale der Natur…schöner und beeindruckender geht es wohl
kaum. J
OK, das wäre geklärt. Am Morgen fahren wir zunächst in den Mariposa Grove und
besuchen dort die größten Lebewesen der Welt: die Giant Sequoias. Diese
Baumriesen werden über 2.000 Jahre alt und erreichen einen Stammdurchmesser von
bis zu 10 Metern. Auch wenn es nicht die höchsten Bäume sind, sind sie doch vom
Volumen her die größten. Nach einer schönen Waldwanderung ist Kaffeepause im altehrwürdigen
Wawona Hotel angesagt. Am frühen Abend geht es dann endlich zu den berühmten Aussichtspunkten
über das Yosemite Valley. Vom Glacier Point hat man einen spektakulären Blick
ins Tal, auf den Halfdome und die Vernal und Nevada Wasserfälle. Wir
beschließen den Tag mit DEM Postkartenmotiv schlechthin: dem Tunnel View
Overlook. Von hier hat man einen tollen Blick auf ElCapitan und Halfdome im
Hintergrund. Nach diesem anstrengenden Tag lassen wir uns ein Steak schmecken
und fallen müde ins Bett.
29.07.2013
Da die Yosemite Falls leider (was
im Sommer aber normal ist) ausgetrocknet sind, wandern wir stattdessen zu den
Vernal und Nevada Falls. Die Wanderung ist rund 11 Kilometer lang und auf Grund
der Steigung relativ anstrengend. Aber das tolle Wetter und die schönen
Aussichten entschädigen für die Mühe. Nach dieser Anstrengung gönnen wir uns am
Nachmittag eine Ruhepause in unserem Hotel. Dort ergattern Kirsten und ich
tatsächlich noch ein Backcountry Permit für eine Halfdome-Wanderung Ende
September. Allerdings werden wir das Ganze dann nicht an einem Tag durchziehen,
sondern über drei Tage strecken. Mit der Konsequenz, dass Zelt, Lebensmittel
und alles andere mitgeschleppt werden müssen. Mal sehen, ob wir das mit Kirstens
Rücken hinbekommen! Auf jeden Fall ist dieser Park für uns ein ganz besonderer
Ort, und es wäre schon toll, 10 Jahre nach unseren Flitterwochen wieder auf dem
Halfdome stehen zu können. Wir werden darüber berichten! Am Abend brechen wir
zu einer letzten Runde durch`s Tal auf und besuchen noch den Bridalveil Fall
und ein paar Aussichtspunkte. Morgen geht es dann endlich in die von Thomas
sehnsüchtig erwartete Wüste.
30.07.2013
Ein abwechslungsreicher Tag liegt
hinter uns: Wir verlassen am Morgen den Yosemite NP über die Tioga Road im
Norden. Die Straße klettert auf über 3.000 m Höhe und erlaubt tolle Ausblicke
auf die High Sierra und den Halfdome im Hintergrund. Danach geht es in
kürzester Zeit fast 1.000 m herunter und vorbei am Mono Lake zur Geisterstadt
Bodie. Diese ehemalige Boomtown wurde nach dem Abflauen des Goldrausches in den
1930er Jahren endgültig aufgegeben und ist heute ein Freiluftmuseum. Einst lebten
hier über 10.000 Menschen unter harten Bedingungen in der kargen Landschaft und
hofften auf den großen Reichtum. Viele der Häuser sind noch komplett
eingerichtet, sogar eine Campbells Suppendose (eines unserer Lieblingsgerichte
beim Campen) finden wir in einer Küche. Unseren letzten Programmpunkt für den
heutigen Tag erreichen wir bei der Rückfahrt am Mono Lake. Dort gibt es
seltsame Tuffsteinablagerungen die durch unterirdische heiße Quellen entstanden
sind. Auf Grund des hohen Grundwasserbedarfs in Los Angeles ist der Wasserstand
des Sees um viele Meter gesunken und die Ablagerungen dadurch an der
Wasseroberfläche erschienen. Teilweise türmen sich die seltsamen Gebilde
mehrere Meter hoch. Gegen Abend erreichen wir Paramint Springs am Rande des
Death Valley NP. Dort sind es auch am späten Abend immer noch 38 Grad, da
schmeckt ein kühles Bierchen auf der Terrasse natürlich besonders gut. Nachdem
es endlich vollständig dunkel geworden ist, fahren Kirsten, Thomas und ich noch
einige Meter in die Wüste hinaus und genießen den tollen Sternenhimmel. Die
Milchstraße zieht sich als weißes Band quer über den Himmel, es ist totenstill
und immer noch sehr heiß…ein tolles Wüstenerlebnis!
31.07.2013
Das „Tal des Todes“…wir haben es
überlebt: Nach dem Frühstück besuchen wir als erstes die Sanddünen von Mesquite
Flat bei Stovepipe Wells. Obwohl es noch früh am Morgen ist, geht es schon
wieder auf 40 Grad zu. Trotzdem unternehmen wir einen kleinen Spaziergang in
das Dünenfeld. Thomas, unser alter Wüstenfan, kommt voll auf seine Kosten. Im
Laufe des Tages knacken wir dann tatsächlich noch kurz die 50-Grad-Marke. Nach
den Sanddünen geht es weiter zum tiefsten Punkt der USA. Badwater liegt genau
86 Meter unter dem Meeresspiegel. Heute sind jedoch nur noch wenige Reste des
einst großen Sees vorhanden. Der größte Teil der Fläche besteht aus einer
Mischung aus Lehm- und Salzkruste. Diese ist zwar nicht so blütenrein wie die im
Salar de Uyuni, aber dennoch durchaus sehenswert. Im Verlauf des Nachmittags
besuchen wir die Aussichtspunkte Artists Palette, Zabriskie Point und Dantes
View. Besonders letzterer beeindruckt mit einer fantastischen Aussicht über das
ganze Tal. Den Abend verbringen wir in einem alten Motel in Death Valley
Junction, das im Jahre 1923 mitten im Nirgendwo erbaut wurde. Kurios ist, dass
dieses zu einem Opernhaus gehört, welches noch immer in Betrieb ist.
Wohlgemerkt, hier ist nix außer Wüste…und ein Opernhaus! Das hat man doch schon
mal in irgendeinem Film gesehen… @Nicole + Hans Jürgen: den frischgebackenen
Eltern alles Liebe und herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!
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28.07.2013 Yosemite NP - Mariposa Grove |
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Washburn Point |
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Glacier Point |
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Tunnel View Overlook |
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29.07.2013 |
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Vernal Fall |
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El Capitan |
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30.07.2013 Tioga Road - Olmsted Point |
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Tenaya Lake |
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Bodie Ghosttown |
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Mono Lake |
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Joshua Tree |
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31.07.2013 Death Valley NP |
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Badwater |
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Artists Palette |
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Zabriskie Point |
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Dantes View |
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