18.07.2013
Nach einem gemütlichen Frühstück
am Yellowstone Lake verlassen wir den Park über den Osteingang. Wie es sich
gehört ;-), sehen wir noch einige Tiere: Wapitis, viele Pelikane und
tatsächlich ein Bison, das auf einem Parkplatz wie abgestellt herumsteht. Wir durchqueren
Wyoming Richtung Osten auf einer sehr schönen Straße. Es tauchen die ersten
Canyons auf, und wir fahren durch große Waldgebiete bis auf 3.000 Meter Höhe.
Die Bighorn Mountains dienen im Winter auch als Skigebiet. Am frühen Abend
finden wir in einem kleinen Dorf in der nun wieder ebenen Prärie ein
Motelzimmer in der Nähe des Devils Tower, den wir morgen besuchen werden.
Übrigens ist mein Foto vom Bow Lake vorgestern für die Dauer eines Tages auf
der Startseite der französischen Fotocommunity im Internet veröffentlicht
worden. Leider haben wir es selber erst gestern durch eine Mail erfahren…aber
man freut sich ja trotzdem über die Anerkennung! Und wir haben auch wieder
etwas Neues gelernt: Metalltöpfe schlagen in der Mikrowelle Funken! @Christoph:
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
19.07.2013
Da es in der Nacht und am frühen
Morgen immer noch gewittert, brechen wir erst spät zum Devils Tower auf. Diesen
270 m hohen Basaltklotz interpretieren Geologen als erkalteten Kern eines
Vulkans, dessen umgebendes Gestein erodiert ist. Für die First Nations ist er
jedenfalls ein heiliger Ort und Konflikte mit den vielen Bergsteigern sind
daher vorprogrammiert. Bei unserer Ankunft hat sich das Gewitter endlich
verzogen, und wir genießen den Spaziergang um diesen mystischen Berg. Am Fuße
desselben entdecken wir auch unsere erste Kolonie Präriehunde. Auf dem weiteren
Weg entscheiden wir uns für einen Abstecher durch den Spearfish Canyon. Diese
Straße ist tatsächlich landschaftlich schön, lohnt aber den Umweg nicht
wirklich. Ähnliche Strecken haben wir in der Eifel und an der Ahr zu genüge.
Wieder auf der Autobahn erreichen wir Sturgis, ein kleines Städtchen, das für
sein Harley-Treffen weltbekannt ist. Auch wenn das Festival erst im August
stattfindet, begegnen uns trotzdem unzählige Harleys auf der Straße. Ein Stau
wirft uns dann nochmals um einige Zeit zurück, so dass wir erst am frühen Abend
im Badlands NP ankommen. Das ist aber gar nicht so schlimm, denn so erleben wir
die unwirklichen Felslandschaften im schönsten Abendlicht. Die ersten Siedler
befanden diese unfruchtbare Mondlandschaft als ungeeignet, als „schlechtes
Land“. Heute ist sie ein landschaftliches Juwel und somit staatlich geschützt.
Auf den weiten Grasflächen haben sich viele Tiere angesiedelt, und es gibt auch
seit einigen Jahren wieder die fast ausgerotteten Bisons im Park. Diese sind
allerdings in einem kaum zugänglichen Bereich heimisch. Den Abend verbringen
wir auf einem schönen Campground und kochen unsere letzten Nudeln. Da ja bald
Besuch aus der Heimat kommt, müssen wir unseren Kofferraum leer bekommen und
unsere Vorräte vernichten.
20.07.2013
Nach einer weiteren gewittrigen
Nacht wird es wieder ein schöner Sommertag. Durch den tollen Badlands NP mit
seinen Sandsteinformationen und Präriehunden starten wir unsere Tagesetappe und
erreichen bald den Mount Rushmore. Mitten im ehemaligen Sioux-Gebiet wurde hier
den Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt ein monumentales
Denkmal in den Granit eines Berges gemeißelt. Der Rummel ist unglaublich. Die
ganze Region lebt hier vom Tourismus, da es für jeden US-Bürger praktisch
Pflicht ist, einmal in seinem Leben hierher zu „pilgern“. Auch wenn dieser
Patriotismus vielleicht ein wenig zu viel des Guten für uns ist, handelt es sich
dennoch um einen interessanten und sehenswerten Ort. Danach geht es weiter zum
zukünftigen „Weltwunder“ des Crazy Horse Memorial. Hier wird ein ganzer Berg
ummodeliert, wobei am Ende Crazy Horse auf seinem Pferd sitzend übrig bleiben wird.
Das fertige Denkmal soll einmal 172 m hoch und 195 m lang und damit größer als
jede ägyptische Pyramide werden. Das ganze Mount Rushmore-Denkmal ist insgesamt
nur so groß wie der Kopf des Indianerhäuptlings. Das Projekt ist rein privat
finanziert und somit auf die relativ hohen Eintrittsgelder angewiesen. Wirklich
spannend, wer weiß in wie vielen Jahren das mal fertig wird! Leider wütet in
dieser Region derzeit der Borkenkäfer und weite Teile der Blackhills-Wälder
sind stark betroffen. Die Nationalpark- und Forstverwaltung kämpft zwar dagegen
an, aber es sieht teilweise erschreckend aus. An den Jewel Caves kommen wir
leider zu spät an, so dass alle Touren für heute schon ausgebucht sind. Daher
fahren wir unverrichteter Dinge weiter und verlassen bald South Dakota. Wieder
in Wyoming meldet unser Auto, dass die Lebendauer unseres Motoröls nur noch 5
Prozent beträgt und gewechselt werden muss. Da morgen Sonntag ist, wird das bestimmt
auf die Schnelle nicht so leicht zu organisieren sein. Aber mal schauen, was
geht! @Sascha: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
21.07.2013
Wahnsinn, wir haben tatsächlich
im Internet eine Werkstatt gefunden, die sonntags geöffnet hat und uns einen
Ölwechsel machen kann…und das Beste daran ist, wir müssen keinen Meter Umweg
fahren. Die Werkstatt liegt direkt auf unserem Weg. Wir brechen daher früh auf
und kommen um kurz nach 09:00 Uhr dort an. Auf unsere Frage „Wie lange dauert
es denn?“ bekommen wir zur Antwort: „Geht `nen Kaffe trinken. Wenn ihr
zurückkommt, sind wir fertig!“ Und so war es dann auch! Danach führt uns unser
Weg durch den Rocky Mountain NP. Auch wenn wir eine Gruppe Dickhornschafe
sehen, hält der Park nicht mehr viel Neues für uns bereit. Die Strecke ist zwar
schön und führt uns auf über 3.700 m Höhe, aber hier herrschen eher Almwiesen
vor und die Gipfel sind leider nicht so schroff, wie man sich das im
Hochgebirge so vorstellt. Aber als Durchgangsstrecke hat das Ganze durchaus
seinen Reiz. Bald nach Verlassen des Gebirges erreichen wir wieder die Prärie.
Ziel ist das kleine Dörfchen Dinosaur in der Nähe des gleichnamigen National
Monuments. Offensichtlich ist die Gegend sehr ärmlich, denn es ist schon bemitleidenswert,
unter welchen Bedingungen die Leute hier Leben. Das Thermometer klettert heute
auf 34 Grad und wir sehen sogar einen großen Buschbrand. In Dinosaur selbst ist
der Hund begraben; es gibt lediglich eine kleine Bikerkneipe. Aus Mangel an
Alternativen kosten wir also dort den Tequila…und was soll man sagen? Er hat
uns gut geschmeckt! Die Bedienung versicherte uns beim Verlassen noch, dass der
Officer nur alle paar Tage mal vorbeischaut…und selbst wenn, dürften wir aber
trotzdem noch bis zum Campingplatz fahren. Vernünftige Regelung! ;-)
22.07.2013
Den Vormittag verbringen wir im Dinosaur NM. Zunächst
wandern wir zu einem Aussichtspunkt hoch über den Tälern des Yampa- und des Green-River.
Leider liegen die spektakulären Canyonwindungen im Gegenlicht der aufgehenden
Sonne. Aber schön ist der Ausblick trotzdem. Danach fahren wir zu den Ausgrabungen
der Dinosaurierknochen. Auf einem kurzen Spazierweg sieht man tatsächlich große
Stücke aus den Felswänden herausragen. Glanzstück ist aber eine riesige
überbaute Wand, in der mehrere komplette Skelette vorhanden sind. Ein sehr
interessanter Park, der den Umweg gelohnt hat. Am Nachmittag erreichen wir die
Hauptstadt Utahs: Salt Lake City. In dieser sehr aufgeräumt wirkenden Metropole
besuchen wir kurz die sakralen Gebäude der Mormonen. Alles ist piekfein und
sauber, außerdem sind hier mitten in der Wüste tolle Blumenparks angelegt
worden. Ein wenig suspekt ist uns das Ganze aber ja doch. Alkohol, Tabak,
Kaffee und Verhütung sind verboten…dafür gibt es die Vielehe. OK, jede Religion
hat so ihre Guten Seiten! J
Übrigens ist das Thermometer heute auf 39 Grad gestiegen...kein Wunder also,
dass unser Stadtbummel kurz ausfiel.
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18.07.2013 Abschied von Yellowstone - Pelikane |
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19.07.2013 Devils Tower |
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Präriehund |
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Badlands NP |
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20.07.2013 Abschied vom Badlands NP |
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Mount Rushmore |
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Crazy Horse Memorial |
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21.07.2013 Rocky Mountain NP |
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22.07.2013 Dinosaur NM |
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...eine ganze Wand voller Dinosaurierknochen |
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...und auch hier ein alter Knochen... wirklich...links unten! |
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Salt Lake City |
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Tempel der Mormonen |