19.10.2013
Willkommen in einem DER
aufstrebenden Touristenländer derzeit: Myanmar! Doch bevor es soweit war,
mussten wir ja erst noch unser „Visa on Arrival“ bekommen. Und die Prozedur
verlief dann auch wie erwartet „ungewöhnlich“. Es gab zwar einen extra
Schalter, an diesem herrschte jedoch das pure Chaos. Aber mit ein wenig
Beharrlichkeit auf der einen und Geduld auf der anderen Seite, hatten wir bald
das ersehnte Visum in unseren Pässen. Mittlerweile ging es auch stramm auf
Mitternacht zu und die Schlange an der Migration wurde und wurde nicht kürzer.
Umso überraschter waren wir, als Kirsten am Ausgang einen Herrn mit einem
Djoser-Schild in der Hand warten sah. An dieser Stelle ein ganz dickes Lob von
uns, schließlich war das so gar nicht vereinbart! Eigentlich sollten wir unsere
Gruppe erst am 22.10.2013 im Hotel treffen. Das wir jetzt mitten in der Nacht
am Flughafen abgeholt wurden, war natürlich ganz große Klasse. Mit dem Taxi
ging es dann zu unserem Hotel in Yangon, der Hauptstadt Myanmars. Dort wartete schon
die nächste Überraschung: Auch wenn das Hotel eine Art ehrwürdigen
kommunistischen Charme versprüht, waren wir doch einigermaßen positiv
überrascht. Die Aussicht aus unserem Zimmer verschlug uns aber tatsächlich die
Sprache. Wir blicken direkt auf die nachts toll beleuchtete, weltberühmte
Shwe-Dagon-Pagode, dem bekanntesten Bauwerk Myanmars. Da es mittlerweile fast
02:00 Uhr in der Nacht geworden ist, schlafen wir erst mal gründlich aus und
nutzen den nächsten Tag um uns ein wenig zu akklimatisieren. Sightseeing ist
dann in den kommenden Tagen angesagt. Unsere ersten Eindrücke sind jedoch
extrem positiv: Die Menschen sind unglaublich freundlich und man fühlt sich
absolut sicher. Spannend ist auch das Erscheinungsbild der Menschen: Während
die Männer fast alle mit dem traditionellen Longyi, einem langen Wickelrock,
herumspazieren, sieht man sehr viele Frauen mit Thanaka-Paste im Gesicht.
Angeblich ist diese Paste auch der Grund, warum die Frauen in diesem
südostasiatischen Land, im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen, keine
Hautprobleme im Gesicht haben. Das Geldumtauschen funktioniert auch einfacher
als gedacht: Allerdings bekommt man für gebrauchte Scheine tatsächlich einen
schlechteren Kurs als für druckfrische. Da es hier kaum Geldautomaten gibt,
haben wir uns extra einen Vorrat „frischer“ Dollarnoten aus den USA
mitgebracht. Am Abend gehen wir noch in der Nachbarschaft Essen und sind über
den zuvorkommenden Service erstaunt und begeistert. Und nur weil die Kellner so
nett waren, haben wir noch 1, 2 oder 3 zusätzliche Tiger-Biere getrunken. Es
ist schön, jetzt am Ende unserer „Weltreise“ nochmal ein exotischeres Land
erreicht zu haben, und es wird bestimmt spannend und aufregend!
20.10.2013
Heute wartet ein echtes
Weltwunder auf uns: die ca. 2.500 Jahre alte Shwe-Dagon-Pagode. Dies ist einer
der heiligsten Orte und somit Pilgerstätte für Buddhisten aus aller Welt.
Tonnen von Gold und tausende Edelsteine sind hier verbaut, gleichzeitig ist sie
aber auch ein Ort der Ruhe, Besinnung und Meditation. Ursprünglich war der
Stupa nur etwa 10 m hoch, aber im Laufe der Jahrhunderte erweiterten viele
Herrscher die Anlage und nach und nach wuchs der Stupa auf seine heutige Größe
von 90 Metern. Die Pagode ist aber auch ein politischer Ort, so hielt 1988 die
spätere Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hier ihre erste öffentliche
Rede. Die elegante Architektur des Hauptstupas entsteht durch verschiedene
ineinander übergehende Teile. Auf die achteckige Basis mit 433 m Umfang folgen
drei Terrassen. Auf der untersten stehen 64 kleinere und vier größere Pagoden.
Nach der zweiten und dritten Terrasse beginnt der Bereich der „Glocke“ (22 m
hoch), dann folgen „umgekehrte Almosenschale“, die mit 16 Lotosblütenblättern
verziert ist, „gewickelter Turban“, „Lotosblüte“ (9,5 m hoch), der Bereich der
16 m hohen „hngat pyaw bou“ in Form einer Bananenblüte, der siebenfache Schirm
(10 m hoch), der mit über 1.000 Diamanten und noch mehr Rubinen und Saphiren
verziert ist, und, an der langen Spitze, eine Wetterfahne und die
Diamantenknospe. Letztere ist eine Kugel von 25 cm Durchmesser, besetzt mit
4351 Diamanten, Rubinen, Saphiren und Topasen. Die oberste Krönung bildet ein
76-karätiger Diamant. Die Kugel dient als „Rastplatz der Vögel“. Soviel zu den
nackten Fakten, aber die sind völlig unzureichend. Es haut einen schlicht um: Hunderte
kleiner Stupas, tausende Buddhas, Mönche in ihren roten Roben, unzählige
Thazaung (Gebetshallen) und alles einfach wunderschön. Definitiv einer der
Top-Ten-Orte diesen Jahres! Für uns auch sehr angenehm ist mal wieder die
Freundlichkeit der Einheimischen. Hier ist man wirklich willkommen. Und hier
haben wir nicht nur viele Fotos gemacht, sondern wurden auch etliche Male um
Gruppenfotos mit uns gebeten. Insbesondere jüngere Leute sprachen uns an und
wollten einfach ein paar Worte auf Englisch mit uns sprechen. Eine tolle
Erfahrung!!! @Rudi: Happy Birthday aus Yangon! Hier müsst ihr unbedingt mal
hin! J
@Silvia: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
21.10.2013
Heute lassen wir uns mit dem Taxi
ins Herz der Altstadt fahren. Unser Besuch gilt hier der Sule Pagode. Diese
liegt inmitten eines Kreisverkehrs und ist eher eine „Alltagspagode“. Gerade in
der Mittagszeit kommen viele Gläubige her, um ihre religiösen Pflichten zu
erfüllen. Vor der Pagode sitzen einige junge Mädchen mit Körben voller
Sperlingen. Für 500 Kyat (ca. 50 Cent) kann man ein Vögelchen kaufen und dann
fliegen lassen. Tja, was soll man jetzt machen??? Kauft man ein Vögelchen,
unterstützt man diesen zweifelhaften Gelderwerb, kauft man keins, kann man auch
keinem Tier die Freiheit schenken. Wir wissen es nicht…aber ich bin mir sicher,
die zwei Spatzen fanden unsere Entscheidung ziemlich gut! J Zweite
Sehenswürdigkeit des Tages ist die Botataung-Pagode. Hier treffen wir auf einen
alten Herrn, der tatsächlich den Kölner Dom kennt und weiß, dass Köln in Deutschland
ein heiliger Ort ist. Überhaupt begegnen uns die Menschen auch heute wieder mit
großer Aufgeschlossenheit und Neugier. In anderen Ländern reagiert man als
Tourist leider häufig zurückhaltend, weil es irgendwann ja doch um Geld geht.
Das ist hier komplett anders, es wird höchstens mal um ein Foto gebeten. Und
das macht ja auch uns Spaß. Die Besonderheit an dieser Pagode ist der begehbare
innen und außen vergoldete Stupa. Durch verwinkelte Gänge geht es zum innersten
Heiligtum, einer Haarreliquie Buddhas. Zur Erfüllung eines Wunsches versuchen
die Gläubigen hier, einen Geldschein in eine Schale zu werfen. Trifft man die
Schale, ist dies zumindest ein gutes Zeichen. Ähnliches findet sich auch in
einer Gebetshalle: Dort dreht sich ein Rad mit verschiedenen Gefäßen und man
versucht, diese mit Geldscheinen zu
treffen. Auch dies soll der Erfüllung einiger Wünsche nicht abträglich
sein. Ich habe den Eindruck, dass selbst die Birmanen dies nicht bierernst
nehmen, jedenfalls gibt es hier viel Gelächter. Am Abend finden wir ein nettes
kleines Lokal und lassen uns das einheimische Bier schmecken. Scheinbar können
wir unsere Herkunft nicht ganz verbergen, denn der Kellner serviert uns ein
Bier mit einem stolzen „Prost“.
22.10.2013
Heute bekommen wir also endlich
wieder Gesellschaft. Immerhin liegen die zwei Familienbesuche ja auch schon einige
Zeit hinter uns und wir freuen uns sehr, jetzt mit einer hoffentlich netten
Gruppe reisen zu können. Zunächst besuchen wir aber die tolle Maha Wizara
Pagode. Der Stupa ist im Inneren wie ein Wald verziert und längst nicht so
bevölkert wie die vorherigen Anlagen. Anschließend machen wir noch einen kurzen
Stopp auf einem Markt um Kirsten einen traditionellen Longyi zu kaufen, damit
wir beim Reiseleiter direkt einen guten Eindruck hinterlassen können. Dann ist
es soweit: In der Hotellobby warten wir auf die Djoser-Gruppe. Der Flieger
hatte ein wenig Verspätung, aber gegen 11:30 Uhr sind sie da. Wir bedanken uns
nochmal bei Zaw für den tollen Service vor einigen Tagen, als er uns mitten in
der Nacht vom Flughafen abgeholt hat. Die erste Gruppenbesprechung ist ganz
lustig. Unsere beiden Reisebegleiter scheinen viel Spaß zu haben und sind sehr
sympathisch. Da die anderen erst mal gemeinsam die Shwe-Dagon-Pagode
besichtigen, wir dort aber ja schon waren, verabreden wir uns zum Abendessen.
Unterdessen besuchen wir noch die Chauk Htatt Gyee und die Ngar Htatt Gyee
Pagoden. In der ersten gibt es eine 72 m lange liegende Buddhafigur, in der
zweiten eine 10 m hohe sitzende Statue zu bewundern. Den Abend verbringen wir gemeinsam
in einem guten Lokal und tauschen viele Reiseerlebnisse aus. @Marie: Happy
Birthday!
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19.10.2013 Myanmar - Yangon - Shwe-Dagon-Pagode |
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Aussicht aus unserem Hotelzimmer |
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20.10.2013 Besuch der Shwe-Dagon-Pagode |
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der große Stupa |
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...ein Stückchen Heimat... :-) |
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21.10.2013 Sule Pagode |
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...Freiheit den Vögeln... |
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Botataung Pagode |
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22.10.2013 Maha Wizara Pagode |
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...die Umweltaktivisten op Tour... |
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Eingang der Shwe-Dagon-Pagode |
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Chauk Htatt Gyee Pagode - 72 m langer liegender Buddha |
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Ngar Htatt Gyee Pagode - 10 m hoher sitzender Buddha |