06.06.2013
Unser erster Tag in Kanada
beginnt für uns erst um 10:30 Uhr…wir waren wirklich seeeehr müde! Insofern
steht heute auch kein anstrengendes Programm auf der Tagesordnung. Wir wollen
lediglich die schöne Innenstadt besuchen und noch etwas einkaufen. Zunächst
fahren wir in den ältesten Teil Vancouvers, die sogenannte Gastown. Wirklich
alt ist dieser Stadtteil aber natürlich auch nicht. Allerdings ist alles schon
restauriert worden, und es gibt viele hochwertige Kunsthandwerkerläden und
Restaurants. Wahrzeichen ist die Gasuhr, die jede Stunde ein kleines Ständchen
spielt. Danach kaufen wir in einem Geschäft einige noch benötigte Artikel für unsere
Camping-Ausrüstung. Schließlich wollen wir in den nächsten vier Monaten viel
Zeit in den Nationalparks verbringen. Und da bleibt eigentlich nur das Zelt als
finanzierbare Übernachtungsmöglichkeit übrig. Von daher besitzen wir jetzt
nicht nur eine tolle Solarlampe, sondern auch ein kleines Beil zum Feuerholz machen
und einige andere nützliche Dinge. Danach geht es zum Canada-Place und den
modernen Hochhäusern am Burrard Inlet. Die Architektur ist sehr geschmackvoll
wie die ganze Stadt an sich. Es gibt eine hervorragende touristische
Infrastruktur und besonders die Lage der Stadt am Wasser ist unschlagbar.
Mittlerweile hat man um ganz Downtown einen 28 km langen Radweg gebaut, so dass
man ohne auf den Autoverkehr zu achten, alles mit dem Rad erkunden kann. Daher
wollen wir morgen auf diesem Weg zum Stanley Park fahren. Es wird scheinbar
auch viel Wert auf den Umweltschutz gelegt. Selbst die Busse fahren
umweltfreundlich mit Hilfe von Hochspannungsleitungen. Vancouver gilt als die
nordamerikanische Stadt mit dem höchsten Lebenskomfort, was durchaus
nachvollziehbar ist. Für uns ist die klare Luft besonders wohltuend. Ein
kleiner Wehrmutstropfen sind jedoch die vielen jungen Leute, die nicht auf der
Sonnenseite des Lebens stehen und scheinbar drogenabhängig sind. Eine solche
Konzentration dieser Probleme habe ich seit Berlin in den 80ern nicht mehr
gesehen. Es wird einem sogar vom Besuch bestimmter Straßen abgeraten. Nichts
destotrotz, gefällt uns Vancouver extrem gut. Es gibt hier so viel zu tun, dass
wir am Ende unseres Nordamerikaaufenthaltes hier bestimmt nochmal ein paar Tage
hin zurückkommen werden.
07.06.2013
Ein erster Blick aus dem
Fenster…oh je…da können wir uns noch einmal in Ruhe umdrehen. Irgendwann stehen
wir dann trotz des ungemütlichen Nieselwetters auf und besorgen uns für die
ersten Campingtage einige Lebensmittel. Auch eine Palette Bier und ein schon in
Mexiko bewährter Tequila finden den Weg zu unserem Kofferraum. Das Wetter wird
nach Mittag immer besser und so mieten wir für den Rest des Tages ein paar
schöne Giant-Räder. Wir umrunden den Stanley Park und besuchen das dort
gelegene Aquarium. Hier gibt es unter anderem auch ein paar Delfine, die sich
als Babys in Fischernetzen verfangen hatten, und Beluga-Wale zu bestaunen.
Außerdem sehen wir in einem 4-D-Kino einen tollen Tierfilm über die
Lachswanderung in British Columbia. Die Effekte sind unglaublich. Mittlerweile
ist das schönste Frühlingswetter zurückgekommen und wir setzen unseren Weg
fort. Der Radweg läuft direkt entlang der Küste und ist wirklich toll angelegt.
Wer hätte das vor ein paar Monaten gedacht…Kirsten fährt GERNE Fahrrad,
unglaublich!!!
08.06.2013
Das Wetter scheint hier morgens
immer schlecht zu sein. Na egal…wir erreichen schnell die Fähre nach Vancouver
Island und verlassen um 10:00 Uhr das Festland. @Clique: was man mit so `nem
ipod alles machen kann…jetzt versorgt er uns in unserem Mietwagen mit Musik J Die Überfahrt ist
windig und kühl und daher nicht so toll. Dafür ist das Wetter auf Vancouver
Island dann deutlich besser und auch ein wenig wärmer. Gegen Mittag erreichen
wir Victoria, das über ein wirklich schönes Hafenpanorama verfügt. Das
Parlamentsgebäude und besonders das Hotel Fairmont Empress sind echte
Hingucker. Aber allein deshalb sind wir ja nicht hergekommen…hier dreht sich
alles um Wale, insbesondere um Killerwale (Orcas). In einem Zodiak geht es dick
vermummt in einem Affenzahn raus auf die See und dann hinein in die Kanäle
zwischen den Inseln. Die Landschaft erinnert doch sehr an Patagonien. Als wir
am Ziel ankommen scheint sogar die Sonne. Wir sehen verschiedene Gruppen von
Orcas, bestimmt 20 Stück. Die Boote dürfen sich den Tieren nur auf hundert
Meter nähern, da diese sehr lärmempfindlich sind. Überhaupt sind die Tiere
ständig in Bewegung und tauchen mal hier und mal dort auf. Ein
unbeschreibliches Erlebnis. Wir verbringen viel Zeit bei den Tieren bevor wir
dann langsam zurückfahren. Nach ein paar kurzen Delfinsichtungen geht es noch
zu einigen kleinen Vogelinseln, wo wir auch viele Robben zu sehen bekommen.
Diese Tiere waren hier schon ausgerottet, die Bestände haben sich dank des
guten Schutzes aber wieder erholt. Zum Schluss gibt unser Skipper nochmal alles
und beschert uns einen „bumpy-ride“. Das war eine wirklich ganz tolle Tour. Den
erfolgreichen Tag lassen wir in einem vietnamesichen Lokal sehr lecker und gut
ausklingen. Morgen geht es dann in den ersten Nationalpark und es stehen die
ersten Zeltübernachtungen an. Eins muss hier ja noch gesagt werden: so spannend
und sehenswert die bisherigen Länder auch waren, genießen wir es jetzt aber
auch, in einem Land zu sein, wo man sich einfach wohlfühlen kann. @Christiane:
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
09.06.2013
Heute machen wir uns auf den Weg
zum Pacific Rim National Park. Zunächst statten wir jedoch dem Englishman River
Falls Provincial Park einen Besuch ab. Durch urtümlichen Regenwald geht es auf
einem kurzen Trail zu den zwei Wasserfällen des gleichnamigen Flusses. Die uralten
Bäume des Waldes sind zum Teil wirklich riesig und toll mit Moos und Flechten
behangen. Danach fahren wir durch das komplette Inselinnere in
Ost-West-Richtung und überqueren dabei die Mackenzie-Range, auf deren Gipfeln
immer noch Schnee liegt. Am frühen Abend erreichen wir unseren Campground am
Long Beach im Pacific Rim Nationalpark. Dieser Strandabschnitt gilt als einer
der schönsten ganz British Columbias. Und tatsächlich, mit seinem vielen
angeschwemmten Treibholz ist dieser Küstenabschnitt ein herrliches Fleckchen
Natur. Nach unserem ersten Grillen lassen wir besondere Vorsicht walten, denn
wir sind endlich wieder in Bärengebiet. Das bedeutet, alle Lebendmittel im Auto
verstauen, ebenso Pflegeartikel und alles, was vom Geruch her für einen Bären
spannend sein könnte. Meine Ausrede, dass ich jetzt wohl LEIDER auf die Gesichtscreme
verzichten dürfe, findet allerdings wenig Gehör. ;-) Nach den Schwertwalen und
Meeressäugern von gestern, schafft es heute ein junger Weißkopfseeadler auf
unsere Liste.
10.06.2013
So wie Victoria für seine Orcas,
so ist Tofina für seine Grauwale bekannt. Praktisch der ganze Ort scheint vom
Tourismus abhängig zu sein. Gleichzeitig gibt es aber auch eine große
Schwarzbärenpopulation die man auf Bootssafaris beobachten kann. Nach einer
ersten kalten Nacht im Zelt brechen wir also nach Tofino auf, um uns über die möglichen
Touren zu informieren und dann zu entscheiden, welche wir machen wollen. Na ja,
war eigentlich klar…wir machen beide. Auch wenn Vancouver Island wirklich super
teuer ist (hier bezahlt man für Brennholz schon fast so viel, wie in Mexiko für
ein Zimmer), sind wir doch genau wegen der vielen Möglichkeiten zur
Tierbeobachtung hierhin gekommen. Daher heute Whale- und morgen Bearwatching.
Die Tour beginnt super. Schon nach kurzer Zeit finden wir einen Grauwal, der
sich sehr gut beobachten lässt. Leider bleibt es dann auch bei dem einen Wal,
dafür sehen wir noch Seelöwen und vor allem die putzigen Seeotter. Das sind die
großen, die immer auf dem Rücken liegen. Außerdem führt die Tour durch
sagenhaft schöne Landschaft. Danach besuchen wir eine weitere Region des Long
Beach: Schooner Cove. Auf einem Plankenweg wandern wir durch uralten Regenwald
zu einem sagenhaften Strand. Ab sofort ist dieser die Nummer 1 auf meiner
„Schönster-Strand“-Liste. Ein toller Tag…mal sehen was morgen die Bären-Tour so
bringt!
11.06.2013
Um 06:00 Uhr geht heute der
Wecker. Da die Bärentour bereits um 08:30 Uhr beginnt und wir danach unsere
Tour über Vancouver Island fortsetzen wollen, müssen wir früh aufbrechen und vorher
unseren Campingkram abbauen und im Auto verstauen. Merke: Ein neuer Lincoln
eignet sich sogar zum Transport von Brennholz und feuchten Zeltsachen!!! Die
Touren zu den Schwarzbären starten abhängig von den Gezeiten. Bei Ebbe kommen diese
nämlich ans Ufer auf der Suche nach Krebsen, Muscheln und anderem Getier. Das
ist der beste Moment um sie ausfindig zu machen. Aber wer braucht schon eine
Bärentour: Kurz nach Verlassen des Campgrounds finden wir einen Bären direkt am
Straßenrand, der in aller Ruhe Beeren und Blüten frisst. Wir bleiben eine ganze
Zeit bei dem schönen Tier stehen, bevor wir dann weiter zu unserer Bärentour
müssen. ;-) Die Tour selbst ist sehr schön: Wir sehen 3 Bären am Ufer, mehrere
Weißkopfseeadler und eine Kolonie Robben. In einem Café warten wir danach einen
kurzen Regenschauer ab und fahren nochmals zu einem weiteren schönen Strand des
NP. Unglaublich, auf dem Weg dorthin sehen wir dann unseren Bären Nummer 5. Was
für ein tolles Erlebnis! Beruhigt, alles Wichtige gesehen zu haben, verlassen
wir diesen wunderschönen Park und überqueren wieder die Inlandsberge. An einem
großen See finden wir einen geeigneten Campground und verbringen dort den
Abend. Der See ist ein wichtiges Laichgebiet der Lachse und wird zu diesen
Zeiten von 6 Millionen Exemplaren bevölkert. Da wir die letzten Tage schon alle
möglichen Touren unternommen haben, beschließen wir, auf den Norden der Insel
zu verzichten. Eigentlich fährt man der Orcas und Bären wegen nach Telegraph
Cove, aber die haben wir ja schon gesehen. Wir werden daher morgen noch ein
paar Provinzparks besuchen und dann langsam wieder Richtung Festland fahren.
Unsere Campingfähigkeiten verbessern sich auch von Tag zu Tag: Heute haben wir
sogar Suppe und Kartoffeln im Feuer gekocht…und das trotz Regen!
06.06.2013 Vancouver |
Canada-Place |
07.06.2013 Stanley-Park |
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08.06.2013 Orcas auf Vancouver Island |
...nach toller Tour...in Victoria |
Parlament |
The Empress - Hotel |
09.06.2013 Long Beach - Pacific Rim NP |
junger Weißkopfseeadler |
10.06.2013 Grauwal bei Tofino |
Schooner Cove |
11.06.2013 Schwarzbär...nur 5 Minuten vom Campground entfernt |
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Bearwatching-Tour |
Hallo Andi und Kirsten,
AntwortenLöschenschöne grüsse vom Mannschaftsgrillen von allen Spielern und anhang!
neuer Mannschaftsführer ist Henry mit Rally als Vorleser. So haben wir zum ersten Mal in der Geschichte des SV Kirchheim ein Führungsduo! Des weiteren haben wir als saisonziel den aufstieg definiert!!!